Transkription (Schreibung)
Die Transkription (v. lat.: trans hinüber; scribere schreiben; „Umschrift“) ist die Darstellung bestimmter Termini (bes. Namen) aus einer fremden Schrift mit Hilfe einer Lautschrift oder angepasst an die Ausspracheregeln einer Zielsprache. Jedes Transkriptionssystem ist abgestellt auf Benutzer, die eine Zielsprache sprechen.
Die deutsche Transkription, wie sie auch im Duden (siehe Wörterbuch) verwendet wird, gilt als Richtlinie für die Wiedergabe kyrillisch geschriebener Namen in der Wikipedia. Entsprechendes gilt für griechische Namen oder Phrasen.
Unterschieden werden:
- Transkription als aussprachebasierte Darstellung von Sprache mit Hilfe einer phonetisch definierten Lautschrift, oder eines anderen Basisalphabetes als Lautschriftersatz. Der Zweck besteht darin, Nichtmuttersprachlern eine halbwegs richtige Aussprache des Wortes zu ermöglichen.
- Transliteration als schriftbasierte buchstabengetreue, bei Bedarf wieder umkehrbare Umsetzung eines Wortes aus einer Schrift (z. B. Kyrillisch) in eine andere (z. B. Lateinisch), oft mit Hilfe von diakritischen Zeichen. Der Zweck besteht darin, Fachleuten die genaue Schreibweise des Wortes in der anderen Schrift darzustellen, die aus bestimmten Gründen nicht direkt abgedruckt werden kann – etwa weil keine entsprechenden Typen oder Zeichensätze vorhanden sind oder weil (etwa in Bibliothekskatalogen) ein einheitliches Alphabet zur Sortierung nötig ist.
- Transkription bezeichnet in der Wissenschaft (z.B. Soziologie, Pädagogik, Wirtschaftswissenschaften) auch das Verschriftlichen verbaler Daten (meist Interviews oder Videos). Diese werden in der qualitativen Sozialforschung für die qualitative Datenanalyse benötigt. siehe Transkription (Soziologie)
Beispiele
Kyrillisch
Vergleich verschiedener Umschriften für das Kyrillische (am Beispiel der Namen zweier russischer Schriftsteller):
russisches Original | Александр Солженицын | Михаил Зощенко |
deutsche Transkription | Alexander Solschenizyn (Alexandr Solshenizyn*) | Michail Soschtschenko (Sostschenko*) |
englische Transkription | Aleksandr (Alexander) Solzhenitsyn | Mikhail Zoshchenko |
französische Transkription | Alexandre Soljénitsyne | Mikhail Zochtchenko |
polnische Transkription | Aleksander Sołżenicyn | Michaił Zoszczenko |
griechische Transkription | Aλεξάντερ Σολζενίτσιν | Μιχαήλ Ζόστσενκο |
serbische Transkription | Александар Солженицин | Михаил Зошченко |
Aleksandar Solženicin | Mihail Zoščenko | |
ungarische Transkription | Alekszandr Szolzsenyicin | Mihail Zoscsenko |
wissenschaftliche Transliteration | Aleksandr Solženicyn | Michail Zoščenko |
ISO-Transliteration | Aleksandr Solženicyn | Mihail Zoŝenko |
phonologische Transkription im IPA | [alək'sandr sɔlʒə'nitsin] | ['mɪχaɪ̯l 'zɔʃtʃenkɔ] |
* In der DDR übliche Transkription.
Tabellen von Transkriptions- und Transliterationssystemen: Bulgarisch, Makedonisch, Russisch, Serbisch, Ukrainisch, Weißrussisch
Japanisch
Auf Japanisch nennt man die Transkription des Japanischen in die lateinische Schrifte ローマジ (Rōmaji Römerzeichen). Es gibt verschiedene Transkriptionssysteme. Zwei bekannte und auch anerkannte sind das Hebonshiki-System (auf Deutsch: Hepburn-System) und das Kunreishiki-System (auf Deutsch: Kunrei-System). Ersteres wurde durch den amerikanischen Missionar Hepburn verbreitet; letzteres wurde von der damaligen japanischen Regierung erdacht und folgt der Systematik der Kana-Tafel.
Beispiele:
Japans heiliger Berg, der 富士山, (wird im Deutschen oft als „Fudschijama“ wiedergegeben), schreibt sich:
nach dem Kunrei-System: Huzisan
nach dem Hepburn-System: Fujisan
Kana: | た | ち | つ | て | と |
Hepburn: | ta | chi | tsu | te | to |
Kunrei: | ta | ti | tu | te | to |
Kana: | は | ひ | ふ | へ | ほ |
Hepburn: | ha | hi | fu | he | ho |
Kunrei: | ha | hi | hu | he | ho |
Kana: | しゃ | しゅ | しょ | |
Hepburn: | sha | shu | sho | |
Kunrei: | sya | syu | syo |