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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist eine Umweltschutzorganisation.

Er wurde 1975 von Horst Stern, Bernhard Grzimek, Hubert Weinzierl und achtzehn weiteren Umweltschützern gegründet. Vorsitzende ist seit 1998 Angelika Zahrnt.

Der BUND ist mit 392.525 Mitgliedern und Förderern (Stand 2004) einer der großen Umweltverbände Deutschlands.

An Beiträgen, Zuwendungen und Spenden kamen 2003 11,8 Millionen Euro (7,9 % weniger als 2002) zusammen, die Eigenkapitalquote lag bei 60,4 % (2002: 65,5 %).

Der BUND sieht sich seit Jahren in der Rolle des kritischen Mahners und Beobachters, der umweltpolitische Defizite aufdeckt und die Öffentlichkeit aufklärt. Er fragt etwa danach, wie erneuerbare Energien ausgebaut werden können, wie man unsere Flüsse und Seen vor Schadstoffen schützt, wie man Strahlenbelastungen reduziert und wie der Naturschutz forciert werden kann. Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene führten zur Erhaltung von Moorgebieten, zur Mobilmachung gegen die Atomkraft und zur Werbung für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte. Der in mancherlei Hinsicht autonome bayerische Landesverband führt den Namen „Bund Naturschutz in Bayern e.V.".

Daneben gibt es noch viele Landesverbände und regionale Kreis- und Ortsgruppen, die sich mit lokalen ökologischen Problemen beschäftigen. Ehrenamtliche Arbeitskreise befassen sich etwa kritisch mit der Bio- und Gentechnologie, dem Bodenschutz, umweltfreundlichen Energien, gesundheitlichen und rechtlichen Fragen etc.

Selbstständig innerhalb des BUND agiert die BUNDjugend mit ihren Untergliederungen in den Bundesländern (in Bayern der „Jugendorganisation Bund Naturschutz in Bayern") und den einzelnen Jugendgruppen.

Der BUND ist die deutsche Sektion des Europäischen Umweltnetzwerkes Friends of the Earth Europe und des weltweiten Netzwerkes Friends of the Earth International. Außerdem ist er Mitglied im Verein Attac.

Einige Ziele

Der BUND setzt sich für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen ein. Im Einzelnen steht er unter anderem für

Projekte

Das Projekt Grünes Band Deutschland soll Biotope entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze schützen.

Kritik

Durch die Intervention des BUND wurde verhindert, dass der große Schlussgottesdienst (geplant war eine Messe mit dem inzwischen verstorbenen Papst Johannes Paul II.) des Weltjugendtages 2005 in Hangelar bei Bonn stattfinden konnte. Der BUND setzte vor Gericht den Schutz der Hangelarer Heide vor einer Kampfmittelräumung, die für diese Veranstaltung notwendig gewesen wäre, durch. Dies führte zu - zum Teil harscher - Kritik in den Medien und Unverständnis in Kirchenkreisen und seitens des Veranstalters. Der BUND bezog sich dabei auf das Naturschutzgesetz. Die Natur kann leider nicht für sich selbst sprechen.

Die als investitionsfeindlich empfundene Haltung des BUND und die damit verbundenen Aktionen werden von Seiten der Industrie zunehmend als Standortnachteil gewertet. Dagegen argumentieren Anhänger des BUND, die Organisation habe seit 20 Jahren auf die Bedeutung der Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie hingewiesen und in ihrer Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" dazu eine wegweisenden Beitrag geleistet.

Der Versuch, den BUND ins rechte Lager zu schieben, taucht leider immer wieder mal auf. Langjährige Aktive können diese Kritik nicht bestätigen.

Bezüglich des Baus der A44 wird der BUND stark kritisiert. Unter anderem wird den Verantwortlichen vorgeworfen durch ihr Klagen(Verbandsklagerecht) Macht demonstrieren zu wollen, ohne ihrer eigentlichen Berufung, dem Schutz von Umwelt und Natur, nachzugehen. Befürworter der Autobahn prognostizieren für die Betroffene Region (Werra-Meißner-Kreis) den wirtschaftlichen Verfall, falls der Bau der Autobahn weiterhin blockiert wird.

Zum Namen

Da sich die Abkürzung BUND in der Ausschreibung des Akronyms BUND wiederfindet, handelt es sich bei dem Namen um ein rekursives Akronym.

Landesverbände