Codex Alexandrinus

Dieser Codex stammt aus dem 5. Jahrhundert, der das Alte Testament und den größten Teil des Neuen Testaments (es fehlen: Mt 1,1-25,6; Joh 6,50-8,52; 2Kor 4,13-12,6) enthält.
Die Handschrift ist seit dem 11. Jahrhundert in der Bibliothek des Patriarchen von Alexandria nachweisbar und wurde 1627 von dem Patriarchen Kyrillos Lukaris dem englischen König Karl I. geschenkt. Heute liegt der Text neben dem Codex Sinaiticus in einem der berühmten Schaukästen in der Handschriftenabteilung des Britischen Museums. Eine photographische Reproduktion des Kodex wurde 1879-1883 unter der Aufsicht von E.M. Thompson veröffentlicht.
Der Wert des Textes schwankt. In den Evangelien ist er das älteste Beispiel der byzantinischen Textform, die allgemein als eine Textform von geringem Wert angesehen wird. In den übrigen Teilen des Neuen Testaments steht er neben dem Codex Sinaiticus und dem Codex Vaticanus als typischer Vertreter des alexandrinischen Textes. Das mag darin begründet sein, dass der Schreiber für diese Teile ein anderes Exemplar als Vorlage hatte als für die Evangelien. Für die Evangelien ist der Codex Alexandrinus gering zu bewerten, für die Apokalypse aber ist der Codex Alexandrinus die wichtigste Handschrift.