Otto Lummitzsch
Otto Lummitzsch (* 10. Februar 1886 in Plagwitz (Leipzig), † 9. Dezember, 1962 in Bonn) war der Gründer der Technischen Nothilfe und des Technischen Hilfswerks
Leben
Otto Lummitzsch wurde 1886 in Plagwitz als Sohn eines schlesischen Rittergutsbesitzers geboren. Nach dem Besuch eines Gymnasiums und später einer Realschule macht er sein Abitur und besuchte eine Fachschule und eine Technischen Hochschule. Er wurde Architekt und Bauingenieur. Als solcher war er bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs, den er als Pionieroffizier bis zum Ende mitmachte, in Berlin tätig.
Im Januar 1919 gründete und leitete er die "Technische Abteilung" die aus ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine und Armee sowie sonstigen Freiwilligen bestand. Sie sicherten den Betrieb bestreikter Fabriken im Interesse des Besitzers und gegen die streikenden Arbeiter.
Im Herbst 1919 schuf er nach Auflösung dieser militärischen Einheit die später dem Reichsministerium des Inneren untergeordnete zivile Hilfsorganisation der Technische Nothilfe (TeNo), die in der Folgezeit mit ihren freiwilligen Helfern (darunter auch viele Arbeitern) in zahllosen Einsätzen viele öffentliche Notstände beseitigen konnte. Mit ihrer Hilfe wurden beispielsweise in der Reichsdruckerei in Berlin 1923 die ersten Rentenmarkscheine hergestellt.
Aus politischen Gründen wurde Otto Lumitzsch 1934 von den Nationalsozialisten der Leitung dieser Organisation enthoben, die sich aber auch weiterhin bei der friedensmäßigen Katastrophenabwehr und während des zweiten Weltkriegs hervorragend bewährte. Lummitzsch war bis Juni 1946 Direktor bei der Zentralverwaltung der AEG in Berlin. Danach betätigte er sich dort bis August 1950 als freier Ingenieur.
1950 wurde er ins Bundesministerium des Innern nach Bonn berufen und vom damaligen Innenminister Gustav Heinemann mit den Vorarbeiten und dem Wiederaufbau des Technischen Hilfswerks (THW) beauftragt, das drei Jahre später als "Bundesanstalt Technisches Hilfswerk" die endgültige Rechtsform einer nicht rechtsfähigen Bundesanstalt erhielt. Seit dieser Zeit leitete Lummitzsch als Direktor diese Institution bis er am 15. April 1955 sein Amt wegen Überschreitung der Altersgrenze nieder legte. Von September 1952 bis zu seinem Ausscheiden war die Zahl der verpflichteten Helfer der Organisation von rund 6000 auf 40000 und die Zahl der Ortsverbände auf 377 angewachsen. Anläßlich seiner Abschiedsfeier überreichte ihm Innenminister Gerhard Schröder das große Bundesverdienstkreuz.
Lummitzsch war verheiratet mit Käte, geb. Heilbronn und hatte 2 Töchter.
Siehe auch
Weblinks
- Dissertation über die Technische Nothilfe (in Bearbeitung)
Personendaten | |
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NAME | Otto Lummitzsch |
KURZBESCHREIBUNG | Gründer der Technischen Nothilfe und des Technischen Hilsfwerks |
GEBURTSDATUM | 1886 |
GEBURTSORT | Plagwitz (Leipzig) |
STERBEDATUM | 1962 |
STERBEORT | Bonn |