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Blindheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Blindheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Blindheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 38′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 48° 38′ N, 10° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Verwaltungs­gemeinschaft: Höchstädt an der Donau
Höhe: 415 m ü. NHN
Fläche: 26,4 km2
Einwohner: 1792 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89434
Vorwahl: 09074
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 119
Adresse der Verbandsverwaltung: Herzog-Philipp-Ludwig-Str. 10
89420 Höchstädt an der Donau
Website: www.blindheim.de
Bürgermeister: Jürgen Frank (Freie Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Blindheim im Landkreis Dillingen an der Donau
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Karte

Blindheim ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Höchstädt an der Donau.

Geografie

Blindheim liegt in der Region Augsburg.

Ortsteile sind Blindheim, Unterglauheim, Wolpertstetten, Berghausen, Sallmannsberg und Weilheim. Es existieren folgende Gemarkungen: Blindheim, Unterglauheim, Wolpertstetten.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Am 13. August 1704 fand in der Umgebung die Schlacht von Blindheim, auch bekannt als Zweite Schlacht von Höchstädt (englisch Battle of Blenheim) statt, die entscheidende Bedeutung für den Spanischen Erbfolgekrieg hatte. Die Schlacht hat für Großbritannien große historische Bedeutung, weshalb zum Beispiel der Blenheim Palace, der Wohnsitz der Familie des siegreichen John Churchill, 1. Duke of Marlborough, nach ihr benannt wurde. Außerdem wurde die neuseeländische Stadt Blenheim, mit rund 24.200 Einwohnern größte Stadt im Marlborough District, nach Blindheim benannt. Anlässlich des 300. Jahrestages der Schlacht bei Blindheim wurde im August 2004 am Rande des früheren Schlachtfeldes ein Denkmalweg mit einem etwa 6,5 m hohen Aussichtsturm eingeweiht, der einen Überblick über das Gelände der Schlacht ermöglicht.[2]

Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark. Um 1700 hatte Veit Ernst III. von Rechberg-Illereichen-Kronburg-Osterberg Blindheim für seine beiden nachgeborenen Söhne Anton Valentin Alexander und Sigmund Bero Dyonis erworben, um hier eine Sekundogenitur aufzubauen. Im Jahre 1709 ging das durch den Spanischen Erbfolgekrieg stark verwüstete Blindheim an die beiden Erben über. Als der letzte von ihnen 1725 verstarb, erbte seine Nichte Maria Antonie (1715–1791) die Hofmark. Sie verkaufte sie 1765.[3] Am Ende des Reiches befand sich Blindheim im Besitz der Herren von Gilardi, der Inhaber der Allersberger Drahtzugfabrik Jacob Gilardi. Im Jahre 1818 entstand die heutige politische Gemeinde. Das anstelle der Hofmark entstandene Patrimonialgericht wurde 1849 aufgelöst.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1978 wurden die bisherigen Gemeinden Unterglauheim und Wolpertstetten eingegliedert.[4]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder. Seit der Kommunalwahl am 16. März 2014 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:[5]

Partei/Gruppierung Sitze Stimmenanteil
CSU 2 12,5 %
Freie Bürgerliste 6 48,1 %
Bürgerblock Unterglauheim 3 27,7 %
Freie Wählergemeinschaft 1 11,6 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2014 Jürgen Frank (Freie Bürgerliste). Sein Vorgänger war seit 1984 Wilhelm Gumpp (CSU/Freie Wählervereinigung).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Unter rotem Schildhaupt, darin ein durchgehendes silbernes Balkenkreuz, schräggeteilt von Silber und Schwarz, überdeckt von einem golden gekrönten natürlichen Wassermann mit zwei aufgebogenen goldenen Fischschwänzen, der in der Rechten eine rote Hellebarde und in der Linken ein rotes Fass hält, aus dem silbernes Wasser strömt.

Pfarrkirche St. Martin

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Es gab 2014 nach der amtlichen Statistik 108 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Blindheim, davon waren 77 im produzierenden Gewerbe tätig. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 717. Die Zahl der Auspendler war um 609 höher als die der Einpendler. Fünf Einwohner waren arbeitslos gemeldet.

Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 2010 gab es 34 landwirtschaftliche Betriebe. 1478 ha des Gemeindegebietes waren landwirtschaftlich genutzte Fläche, davon waren 1201 ha Ackerland und 277 ha Dauergrünland.

Verkehr

Der Bahnhof Blindheim liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Neuoffingen. Durch das Gemeindegebiet – zwischen dem Hauptort und dem Ortsteil Unterglauheim – verläuft die Bundesstraße 16.

Bildung

Es gibt eine Kindertageseinrichtung. Diese hatte 2015 insgesamt 85 Plätze für Krippen- und Kindergartenalter. Die 77 Kinder wurden von elf Mitarbeitern betreut.

Sonstiges

Im alten vierstelligen Postleitzahlensystem war der Gemeinde Blindheim die Postleitzahl 8888 zugeordnet.

Commons: Blindheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Die Schlacht bei Blindheim im Mitteilungsblatt der Gemeinde Blindheim vom 1. August 2004 (PDF; 78 KB)
  3. Archivalien im Gräflich Rechbergschen Familienarchiv Donzdorf
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770.
  5. Wahl der Gemeinderäte in den kreisangehörigen Gemeinden in Bayern 2014 nach Gemeinden, Ergebnisse