Zum Inhalt springen

Devotionalie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2006 um 21:09 Uhr durch The weaver (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Devotionalien.JPG
Devotionalien in Assisi

Eine Devotionalie ist ein Gegenstand, der die Frömmigkeit (lat. devotio - Hingabe, Ehrfurcht) fördern soll, z.B. Kreuz, Rosenkränze, Heiligenfiguren, Weihwassergefäße, Segensspruchtafeln, Ringe und Medaillen mit religiösen Motiven. Das Wort wird gewöhnlich abwertend gebraucht und bezieht sich dann auf künstlerisch Minderwertiges und kommerziell Überteuertes.

Zentren des Devotionalienhandels sind die Wallfahrtsorte. Devotionalien kommen dort dem Bedürfnis entgegen, von einem starken Erlebnis ein Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen. Sie sind insofern das religiöse Gegenstück zum Souvenir.

Im katholischen Bereich ist das Devotionalienwesen eine außerliturgische Fortsetzung der Sakramentalien und von diesen nicht scharf abgegrenzt. Oft wird für eine Devotionalie der kirchliche Segen erbeten.

Der Protestantismus steht Devotionalien wie allen Vergegenständlichungen des Glaubens traditionell ablehnend gegenüber. Doch lassen sich etwa in Wittenberg vergleichbare Erscheinungen beobachten. Manchmal haben auch Konfirmationsgeschenke, Familienbibeln oder religiöse Erbstücke einen ähnlichen Rang.

Deutsche Fußballfans mit Fußballdevotionalien

Gelegentlich (und ironisch) werden auch Fanartikel wie Schals und Fahnen Devotionalien genannt. Auch persönliche Gegenstände aus dem militärischen Bereich wie Orden, Uniformteile usw. oder Hinterlassenschaften von Stars werden als Devotionalien gehandelt.