Rafael Casanova i Comes
Diese Baustelle befindet sich fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne den Baustein {{Baustelle}} .
|
Rafael Casanova i Comes (* um 1660 in Moià; † 2. Mai 1743 in Sant Boi de Llobregat) war ein katalanischer Jurist und Politiker. Er unterstützte Karl VI., den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, als Anwärter auf die spanische Krone während des spanischen Erbfolgekrieges.
Er war im September 1714 „El Conseller en cap“, der amtierende Vorsitzende des Rates der Stadt Barcelona während der Belagerung dieser durch bourbonische Truppen. Er wurde damit zum Protagonisten der Verteidigung von Barcelona am 11. September 1714. Der 11. September selbst ist heute als „La Diada“, der offizielle Nationalfeiertag Kataloniens.
Rafael Casanova i Comes wurde um 1660 als Sohn von Rafael Casanova i Solà, Landbesitzer aus Moià, und Maria Comes i Sors aus Granollers in Moià geboren. Der Vater hatte verschiedene Positionen in Moià inne. Unter anderem war er Bürgermeister und Schiedsmann des Ortes. Die Familie beschäftigte sich mit dem Handel von Getreide und Wolle und war wohlhabend. Rafael Casanova studierte Philosophie sowie Zivil- und Kirchenrecht an der Universität von Barcelona, wo er einen Doktortitel erwarb. Als Einwohner von Barcelona heiratete er am 22. Juli 1696 Maria Bosch i Barba, Tochter aus einem wohlhabenden Hauses in Sant Boi de Llobregat. Der erste Mann von Maria Bosch, der Arzt Josep Campllonch i Puig, war verstorben. Aus der Ehe von Rafael Casanova und Maria Bosch gingen vier Kinder hervor.
Zwischen 1704 und 1705 arbeitete Casanova als Rechtsanwalt für die Kirchengemeinde in Moià. Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wurde Casanova am 25. Januar 1706 zum dritten Rat von Barcelona ernannt. Er ersetzte Jacint Lloreda, der kurz zuvor verstorben war. Im April 1706 begann die erste Belagerung Barcelonas durch bourbonische Truppen. Am 22. Mai 1706 starb mit Francesc Nicolau de Sanjoan der erste Rat der Stadt Barcelona. Die Stadt wurde jetzt vom zweiten Rat Francesc Gallart und von Rafael Casanova geleitet. Die bourbonische Belagerung wurde durchbrochen und der Angriff auf Barcelona abgewehrt. Karl III. ernannte Casanova zum Ehrenbürger von Barcelona. Als solcher nahm er an den königlichen Besprechungen teil, auch an der letzten Besprechung am 30. Juni 1713. In dieser Besprechung wurde die Frage behandelt, ob sich das katalanische Fürstentum Philipp V. unterwerfen sollte oder ob das bedrohte katalanische Verfassungsgebilde weiterhin verteidigt werden sollte. Man entschied sich für die Option des Widerstandes und der Verteidigung bis zur letzten Konsequenz. Zuvor war Casanova Mitglied es aus fünf Personen bestehenden Verteidigungsrates geworden, dessen Aufgabe es war die Strategie der Verteidigung der Stadt zu entwickeln.
Ende
Nach dem Einmarsch der Bourbonenarmee in Barcelona wurde Casanova offenbar in das Elternhaus seiner Frau nach Sant Boi de Llobregat gebracht, wo mittlerweile sein Sohn Rafael wohnte. Hier blieb er eine Weile. Der katalanische Architekt und Historiker Albert García Espuche[1] weist jedoch darauf hin, dass Casanova am 19. Oktober 1714 wieder in Barcelona war. Im Jahr 1719 wurde er, nachdem er um königliche Vergebung gebeten hatte, amnestiert. Er konnte wieder als Rechtsanwalt arbeiten. Nach dem Frieden von Wien im Jahre 1725 konnte er seine beschlagnahmten Grundstücke, die einen erheblichen wirtschaftlichen Wert hatten, wiedererlangen. Im Jahr 1730 überschrieb er seinem Sohn Rafael das Vermögen anlässlich dessen Hochzeit. Bis 1737 widmete er sich weiterhin seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt. Am 2. Mai 1743 starb er in Sant Boi de Llobregat. Er wurde dort in der Pfarrkirche Sant Baldiri begraben.
Literatur
- Enciclopèdia Catalana: Casanova i Comes, Rafael. In: Gran enciclopèdia catalana. 1. Auflage. Band 4. Enciclopèdia catalana, Barcelona 1973 (Nachdruck 1977), ISBN 84-85194-04-7, S. 527 (katalanisch).
- Enciclopèdia.cat: Rafael Casanova i Comes. Abgerufen am 17. September 2018 (katalanisch).
Weblinks
- Generalitat de Catalunya, Patrimoni Cultural: Casa Museo Rafael Casanova (Museum im Geburtshaus von Rafael Casanova in Moià). Abgerufen am 17. September 2018 (katalanisch).
Einzelnachweise
- ↑ Albert García Espuche war der erste Direktor des Zentrums El Born in Barcelona, das Teile der durch die Bourbonen zerstörten Stadt freigelegt und der Öffentlichkeit als historisches Museum zugänglich gemacht hat. Siehe hierzu den Artikel „Born Centre de Cultura i Memòria“ in der katalanischsprachigen Wikipedia.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Casanova i Comes, Rafael |
KURZBESCHREIBUNG | katalanischer Jurist und Politiker |
GEBURTSDATUM | um 1660 |
GEBURTSORT | Moià |
STERBEDATUM | 2. Mai 1743 |
STERBEORT | Sant Boi de Llobregat |