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Johann Rudolph Anton Piderit

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Johann Rudolf Anton Piderit (* 18. August 1720 in Pyrmont; † 2. August 1791 in Kassel) war ein deutscher Geistlicher und Pädagoge.

Leben

Johann Rudolf Anton Piderit wurde als Sohn des Arztes Christoph Anton Piderit geboren. Die Geburt erfolgte in Pyrmont, weil seine Mutter zu ihrem erkrankten Mann gereist war; dieser verstarb noch vor der Geburt seines Sohnes. Von dort aus kehrte sie an den Wohnort Homberg zurück.

Er verbrachte seine Jugend in Homberg und besuchte dort die Schule. 1737 begann er ein Studium an der Universität Jena, beendete dieses Ende 1738 und hielt sich übergehend in Erfurt auf. Von 1739 studierte er in Marburg Philosophie, Philologie und Theologie und hörte Vorlesungen beim Philosophen Christian Wolff. 1745 habilitierte er sich in der philosophischen Fakultät in Marburg und wurde 1746 Licentiat. 1759 promovierte er zum Doktor der Theologie und erhielt 1747 die ordentliche Professur für Philosophie.

Er versuchte eine Verständigung zwischen der evangelischen und katholischen Kirche herbeizuführen und widmete 1750 eine Neuausgabe der Traktate des Ludovicus Bologninus und des Felinus Sandeus De indulgentiis dem Papst Benedikt XIV und eine weitere Schrift Von den Schlüsseln des Himmelreichs Marburg 1751 dem Erzbischof von Mainz. Ddieser fühlte sich durch die Widmung verhöhnt und beschwerte sich beim Landgrafen von Hessen, der die Bücher umgehend konfiszieren ließ. Einige Zeit drohte der Frankfurter Vertreter des kaiserlichen Bücherkommissars dem Verlegung und diesen Eingriff beantwortete der Landgraf, indem er die Verbreitung beider Schriften nicht mehr weiter behinderte.

Als er 1752 die Schrift Dissertatio acad. de erroribus Theologorum logicis circa S. Scripturam veröffentlichte, wurde die Schrift, auf Betreiben seiner theologischen Kollegen, die ihm den Vorwurf machten, er lehre zwar die Heilige Schrift, indem sie zwar Gottes Wort enthalte, aber nicht Gottes Wort sei, konfisziert. 1766 wurde er nach vielen Anfeindungen, besonders seiner theologischen Fakultätskollegen als Professor primarius der orientalischen Sprachen und der Philosophie an das Collegium Carolinum nach Kassel versetzt; aber auch hier wurde seine Rechtgläubigkeit fortwährend angezweifelt.

In Dissertatio theol. de demonstrationum in theologia revelata meritis versuchte er 1967 aufzuzeigen, dass es nicht ausreiche, die göttlichen Dinge, die die Heilige Schrift offenbare, einfach als wahr hinzunehmen, sondern das die Schrift lediglich dazu anleite zu selbständiger Einsicht zu gelangen; dies zog ihm das Verbot, theologische Vorlesungen zu halten zu, weil man diese These als einen Angriff auf die Autorität der Bibel ansah.

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Infolge seiner „Beyträge zur Vertheidigung und Erläuterung des Canons der heiligen Schrift“, Frankfurt und Leipzig 1775 und 76, deren zweiten Theil er mit einer zum Einschreiten gegen die eben aufkommende kritische Richtung auffordernden Vorrede dem Corpus evangelicorum zu Regensburg widmete, wurde er sogar, hauptsächlich wegen der Verlegenheiten, in welche er Letzteres damit gebracht, vorübergehend cassirt (vergl. Berlinische Monatsschrift. Bd. IX, S. 118 ff.).

Als|Zeichen der Zeit ist endlich ein Unionsversuch interessant, an welchem P. Hauptsächlich betheiligt war. Das Programm zu demselben ist in der anonym erschienenen Schrift entworfen: „Einleitung und Entwurf zum Versuche einer Religionsvereinigung von verschiedenen katholischen und evangelischen Personen, welche sich .... in eine Gesellschaft vereinigt haben“. Frankfurt und Leipzig 1781 (vgl. Zugabe zu den Göttingischen Anzeigen, 1782, neuntes Stück)

Werke

  • De indulgentiis. Marburg 1750.
  • Von den Schlüsseln des Himmelreichs. Marburg 1751.
  • Dissertatio acad. de erroribus Theologorum logicis circa S. Scripturam.
  • Dissertatio theol. de demonstrationum in theologia revelata meritis“, Cassel 1767.
  • Beyträge zur Vertheidigung und Erläuterung des Canons der heiligen Schrift. Band 1 und Band 2. Frankfurt und Leipzig 1775 und 1776.

Literatur

Schau'n mer mal

Einzelnachweise