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Werner von der Schulenburg-Wolfsburg

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Grabstätte

Friedrich Gebhard Werner Graf von der Schulenburg-Wolfsburg (* 9. März 1792 in Braunschweig; † 2. September 1861 ebenda) war ein deutscher Gutsbesitzer und Politiker.

Leben

Werner Graf von der Schulenburg-Wolfsburg war Sohn des Grafen Gebhard von der Schulenburg-Wolfsburg und seiner Ehefrau Anna Christine Wilhelmine von Münchhausen (1769–1832). Er studierte seit 1809 Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen[1] und wurde im Wintersemester 1811/1812 Mitglied des Corps Hannovera Göttingen.[2] Diese Corpszugehörigkeit verstieß gegen den damals bestehenden Kantonierungszwang im Göttinger Senioren-Convent, wonach er als Braunschweiger Landeskind an der Universität Göttingen zu der Zeit Mitglied des Corps Hassia hätte werden sollen, da die Braunschweiger zu den Hessen hielten. Der damalige Prorektor der Universität Göttingen berichtete 1812 diesen Umstand, wie bei Studierenden höheren Standes üblich, und gab den Hinweis, die alte Feindschaft zwischen den Corpsmitgliedern der Hannoveraner und der Hessen sei hierdurch „besonders angefacht“.

1813 und erneut 1815 nahm er auf preußischer Seite als Freiwilliger an den Befreiungskriegen teil.

Nach erster Tätigkeit in der Verwaltung des Königreichs Westphalen und nach dessen Ende in preußischen Diensten trat er 1817 in den Verwaltungsdienst des Königreichs Hannover ein und wurde als Rat in der Rentkammer eingesetzt. Im Zuge der Reorganisation der hannoverschen Rentkammer und deren Umwandlung in eine Domänenkammer 1823 schied er aus dem Verwaltungsdienst aus und widmete sich fortan der Bewirtschaftung seiner Landgüter.

Schloss Wolfsburg um 1840

Werner Graf von der Schulenburg-Wolfsburg wurde später Fideikommißherr in Wolfsburg. Er war einerseits Königlich-hannoverscher Geheimrat, aber auch Mitglied des braunschweigischen Staatsrats. Die Belegenheit seiner Güter brachte es mit sich, dass er auch im brandenburgischen Provinziallandtag und in der 1. Preußischen Kammer als Abgeordneter tätig war.

Als Besitzer des Rittergutes Wolfsburg ließ er in den Jahren 1813–35 die Kolonie Rothenfelde erbauen, auf deren Friedhof er auch beigesetzt wurde. Sein Grabmal ist bis heute erhalten. Im Jahre 1846 erwarb er von Oberstleutnant von Henniges das Rittergut Nordsteimke, das er später seinem Sohn Gebhard überließ und das sich heute noch in Familienbesitz befindet.[3]

Familie

Er heiratete 1818 Charlotte Freiin von Vincke (* 7. Juli 1797; † 5. Februar 1888). Das Paar hatte mehrere Kinder:

∞ 1856 Adelheid von der Schulenburg-Emden (1834–1870)
∞ 1873 Margarethe von der Schulenburg-Emden (* 24. Mai 1839)
  • Ernst Karl Gebhard (1821–1822)
  • Gebhard Hans Alexander (* 12. Juni 1823; † 9. April 1897) ∞ Margarete von der Gabelentz (* 12. Januar 1842; † 1. September 1894), Tochter von Hans Conon von der Gabelentz
  • Georg August Werner (1824–1833)
  • Anna Luise Charlotte (* 7. Juni 1826)
  • Helene Sophie Bertha (* 29. Juli 1827) ∞ Georg von Vincke (* 15. Mai 1811; † 3. Juni 1875)
  • Dorothea Elisabeth Franziska (1830–1838)
  • Ernst Wilhelm August (* 3. Juli 1832; † 23. März 1878) ∞ Melanie Henriette Emilie Friederike von Helldorff (* 28. Juni 1835)
  • Bertha Charlotte Clementine (* 15. Januar 1834; † 31. März 1918) ∞ Werner Friedrich Ernst von der Schulenburg (* 1. April 1829; † 5. Januar 1911)
  • Charlotte Luise Adelheid (1836–1842)

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation in Göttingen am 29. Oktober 1809
  2. Kösener Corpslisten 1960, 42, 94.
  3. Rittergut Nordsteimke nordsteimke.de, abgerufen am 11. September 2018