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Walter Wegmüller

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Walter Wegmüller (* 25. Februar 1937 in Bern) ist ein schweizerisch-jenischer Künstler[1].

Datei:Kommunikation serigraphie 1986.jpg
Walter Wegmüller: Kommunikation, 1986

Leben

Nach Ausbildungen in Basel, Bern, Paris und London begann er seine künstlerische Karriere in Bern. Heute lebt Wegmüller in Basel. In Bern arbeitete er u. a. mit Sergius Golowin zusammen und war 1969 Mitorganisator des Kunstfests der verlausten Vögel. Obwohl schon 1951 mit dem Max Beckmann-Preis ausgezeichnet und 1961 an der Biennale in Tokyo ausstellend, erlangte er vor allem ab 1974 mit der Publikation seines Zigeuner-Tarot international breite Beachtung. In Basel war er Mitbegründer der Künstlergruppe Farnsburggruppe. Neben der Malerei und plastischen Arbeiten beschäftigte sich Walter Wegmüller immer auch mit dem ganzen Spektrum der Kunst, war auch an mehreren Filmen (u. a. mit J. J. Wittmer) beteiligt und erarbeitete Gemeinschaftswerke und -ausstellungen mit Claude Sandoz und H.R. Giger. 1972/73 machte er auch einen Ausflug in die Musik: Wegmüller nahm teil an den Aufnahmen zur Ash Ra Tempel-LP "Seven Up" mit Timothy Leary, Sergius Golowin, Brian Barrit und veröffentlichte die LP TAROT, kosmische Musik mit Klaus Schulze, Walter Westrupp, uva. 1996 erschien die Swatch-Uhr Oracolo, die von Walter Wegmüller gestaltet wurde.

In den 1970er-Jahren war er Mitbegründer, Aktivist und zeitweiliger Präsident der Radgenossenschaft der Landstrasse, Dachorganisation der Schweizer Jenischen und Roma.[2] 2007 nahm er an der Tagung jenischer Kulturschaffender des Vereins schäft qwant teil. Wegmüller selbst war ein Heim- und Verdingkind aus der "Aktion Kinder der Landstrasse" [3], der Familie weggenommen als „ein Rom-Kind aus dem Stamm der Kalderasch“.[4]

Werke

Preise und Auszeichnungen

  • 1951 München Max Beckmann-Preis
  • 1971 Kunstpreis des Kantons Solothurn, Lithografie
  • 1973 Landis und Gyr Förderpreis
  • 1990 Wilhelm Grimmi-Preis
  • 1992 Preis der Stiftung für Kultur und Wissenschaft UBS

Literatur und Publikationen

  • Zeitschrift: Frii Blättli, Mitherausgeber
  • 1970 Reiseweg. Europa, Publikation Orly, Basel
  • 1974 "die Welt des Tarot": Publikation mit S. Golowin, Sphinxverlag, Basel ISBN 3859141015
  • 1979 Literatur-Zeitschrift "Nachtmaschine": Texte von und über Walter Wegmüller mit Timothy Leary, Rolf Herzog, Brian Barritt
  • 1996 "Werkbuch bis 1996": Publikation "Freunde der Kunst"
  • Alexander Simmeth: Krautrock transnational. Die Neuerfindung der Popmusik in der BRD, 1968–1978, Transcript Verlag, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3424-2

Ausstellungen

1961 Tokyo Teilnahme Biennale; 1968 Zürich Gemeinschaftsausstellung mit Jörg Schulthess; 1968 Basel Gemeinschaftsausstellung Farnsburggruppe; 1971 Basel und Köln, ART; 1972 Kunstmuseum Bern; 1974 Zürich, Kunstmuseum und Kunstmuseum Winterthur Tagtraum: Gruppenausstellung; 1980 Biennale di Venezia; 1982 Ludwigshafen, Wilhelm-Hack-Museum; 1990 Kunstmuseum Bern; 1993 Tokyo, Tauer Museum, 2017 St. Gallen, Museum im Lagerhaus und viele mehr.

Anmerkungen

  1. [1] Stationen seines Lebens, Auszeichnungen, Werkbeispiele
  2. Siehe: Eigendarstellung der Geschichte der Radgenossenschaft: [2].
  3. http://www.gigeregg.ch/index.php?rubrik=walterwegmueller
  4. Siehe: Scharotl, 7 (1982), Nr. 16, S. 2.
  5. ‘Tarot,’ a Krautrock tour of the Major Arcana vom 8. Mai 2016.