Zum Inhalt springen

Gerhard Reuter (Tiermediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. September 2018 um 21:53 Uhr durch Wahldresdner (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde am 8. September 2018 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Vollprogramm zur "Wikifizierung", einschließlich Kategorien und Normdaten. Wdd. (Diskussion) 21:50, 8. Sep. 2018 (CEST)

Gerhard Alfred Heinz Reuter (*30. September 1929 in Suhl) ist ein deutscher Veterinärmediziner. Er war von 1987 bis 1989 Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin der FU Berlin.

Curriculum vitae

REUTER, Gerhard, Alfred Heinz

Geboren:                                 30. September 1929 in Suhl (Thüringen) als 1. von 2 Söhnen des Lehrers Kurt Reuter

1933                                        Übersiedlung nach Mühlhausen/ Thüringen

1948 (Juli)                               Abitur, anschließend Praktika in Landwirtschaft und Gartenbau

1949 (Jan.-Dez.)                     Pädagogische Fachschule in Wilhelmsthal bei Eisenach

1950 – 1952 (Jan.-Okt.)         Lehramtstätigkeit in Mühlhausen/ Thüringen

Familienstand:                        verheiratet, 2 Kinder

Studium der Veterinärmedizin

WS 1952/53 – WS 1954/55   Freie Universität Berlin

SS 1955 und WS 1955/56     Justus- Liebig- Universität Gießen

SS 1956 – SS 1957                Freie Universität Berlin

02.12.1957                             Tierärztliches Staatsexamen

01.06.1958                             Tierärztliche Approbation Berlin

19.06.1958                             Promotion Dr. med. vet., Freie Universität Berlin

Beruflicher Werdegang

01.04.1958                             Wissenschaftlicher Hilfsassistent ( Teilzeit) im Institut für Lebensmittelhygiene der Freien Universität (FU) Berlin

01.02.1959                             Forschungsassistent im „Schwerpunkt-Programm Ernährungsforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft“ unter Prof. Dr. Dr. h.c. M. Lerche

01.05.1962                             Planmäßiger Wissenschaftlicher  Assistent im Institut für Lebensmittelhygiene der FU

14.12.1962                             Befähigungszeugnis für die Anstellung als beamteter Tierarzt

14.12.1966                             Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene

16.07.1969                             Habilitation und Venia legendi an der Veterinärmedizinischen Fakultät der FU für „Lebensmittelhygiene einschließlich Fleisch- und Milchhygiene“

01.08.1969                             „Wissenschaftlicher Rat und Professor“ im Institut für Lebensmittelhygiene der FU Berlin

01.06.1972                             „Ordentlicher Professor“ und Leiter des „Instituts für Fleischhygiene und –technologie“ der FU Berlin

02.02.1987 - 19.05.1989        Dekan des „Fachbereichs Veterinärmedizin“ der FU Berlin

07.04.1993                             Neuberufung für das Fachgebiet „Lebensmittelhygiene einschließlich Fleisch- und Milchhygiene“ nach § 4 Abs. 2 des Fusionsgesetzes für die Veterinärmedizin in Berlin

30.09.1997                             Emeritierung

bis 12.1999                            Fortführung von Drittmittelforschung. Anschließend Gastrecht im Institut für Fleischhygiene und –technologie

Ehrungen

1990 "Tissier-Medaille der Japanischen Bifidus-Foundation"

Feb 1997 Verleihung der Ehrendoktorwürde (h.c. = Honoris Causa) der Ludwig-Maximilians-Universität in München

April 1999 Ernennung zum Ehrenmitglied der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.

Jan 2005 "Ehrenmedaille der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)"

Forschung/Lehramtstätigkeiten

Aus seiner Tätigkeit als Forschungsassistent im "Schwerpunktprogramm Ernährungsforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft" resultieren die Entdeckungen und Beschreibungen von 7 neuen Arten der Gattung Bifidobacterium (1963) sowie von 2 Arten der Gattung Lactobacillus (1983). Eine neue Laktobazillen- Spezies wurde ihm zu Ehren 1980 als Lactobacillus reuteri in die Taxonomie der Bakterien aufgenommen. Im Jahre 2013 folgte noch die Benennung einer neuen Species als Bifidobacterium reuteri.

Die Zahl der Publikationen beträgt mehr als 280. 80 Dissertationen wurden als "Doktorvater" inauguriert und 3 Habilitationen sowie einige Masterarbeiten betreut.

Insgesamt 6 seiner langjährigen Schüler wurden Professoren, davon 3 als Lehrstuhlinhaber seines Faches an 3 der 5 Bildungsstätten für Veterinärmedizin in Deutschland, drei weitere erlangten Professuren in der Veterinärmedizin oder an einer Fachhochschule.

Aus persönlichen Fördermitteln, die nach der Emeritierung noch zur Verfügung standen, wurde im Jahre 2003 bei der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin e.V." ein Stiftungsfonds eingerichtet, aus dem jährlich der "Gerhard Reuter - Preis für besondere Studienleistungen" für den oder die jeweils zwei besten Absolventen( -innen) der Tierärztlichen Prüfung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität verliehen wird.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Mitglied und Funktionsträger in nationalen und internationalen Fachgremien:

  • DIN, ISO, CEN:  Methodenstandardisierungen in Lebensmittelmikrobiologie und Desinfektionsmittelprüfung mit Obmannfunktionen im NAL und NAMED von DIN (jeweils mehr als 10 Jahre)
  • IUMS: Taxonomie-Subkomitee für Laktobazillen und Bifidobakterien: Mitglied seit 1962 und zeitweise secretary
  • DVG: Leitung der "Fachgruppe Fleischhygiene" (18Jahre) und des "Arbeitsgebiet Lebensmittelhygiene" (4 Jahre)
  • DVG und DGHM: Mitglied des "Ausschuss Desinfektion" der DVG (Leitung 13 Jahre) und Mitglied im "Ausschuss Desinfektion" der DGHM (6 Jahre)
  • DLG: Sachverständiger für Qualitätsprüfungen von Lebensmitteln für das DLG- Prüfsiegel von 1964 bis 1997
  • BGA/ BGVV: Mitglied in Fachkommissionen für Lebensmittelhygiene, teilweise mit Leitungsfunktionen
  • WHO/FAO/OECD: Sachverständiger bei Auslandstätigkeiten z.B. im "Marmara Research Institut" in Gebze bei Istanbul 1981, 1984, 1985, Postgraduate Courses in Food Microbiology 1977, 1978
  • Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie: Sachverständiger im Arbeitskreis "Bakterien" innerhalb des Programms "Sichere Biotechnolgie" (1993 - 1997)
  • Tierärztekammer Berlin und "Deutsche Tierärzteschaft": Delegierter (1962 - 1966) und Leiter von Fachausschüssen
  • Mitglied in einem Ausschuss des Wissenschaftsrates und in einer Fachkommission in den Jahren 1991 und 1992 bei der Begutachtung von Wissenschaftseinrichtungen der neuen Bundesländer, z.B. Fachkommission Veterinärmedizin der Universität Leipzig
  • Mitglied in internationalen Berufsorganisationen, wie z.B. UEVFH und ICFMH
  • Mitglied im Beirat der Berliner Mikrobiologischen Gesellschaft (1990 - 1994)
  • Mitglied im Editorial Board internationaler Zeitschriften: Intern. J. Food Microbiology ; Bioscience and Microflora (Jap.) (1996 - 2012)

Abkürzungsverzeichnis

BGA: Bundesgesundheitsamt

BGVV: Bundesinstitut für Gesundheit, Verbraucherschutz und Veterinärmedizin

CEN: Comité de Normalisation Européenne

DGHM: Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie

DIN: Deutsche Industrie - Norm

DLG: Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft

DVG: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft

FAO: Food and Agricultural Organization

ICFMH: International Standardization Organization

IUMS: International Union of Microbiological Societies

NAL: Normenausschuss Landwirtschaft bei DIN

NAMED: Normenausschuss Medizin bei DIN

OECD: Organizationb for Economic- Cooperation and Development

UEVFH: Union of European Veterinary and Food Hygiene

WHO: World Health Organization

Quellen

Gerhard Reuter: Der Weg in die Wissenschaft und in eine Universitätslaufbahn. Eigenverlag Wissenschaftliche Einrichtungen Veterinary Public Health, Berlin 2014, ISBN 578-3-00-04,008-2 S. 3167ff.