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Rotationsverdampfer

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Lösungsmitteltabelle zum Abrotieren
Lösungsmittel Vakuum (mbar) für
Siedepunkt bei 40 °C
Aceton 556
N-Amylalkohol (n-Pentanol) 11
Benzol 236
n-Butanol 25
tert-Butanol 130
Chlorbenzol 36
Chloroform 474
Cyclohexan 235
Diethylether kein Vakuum
1,2 - Dichlorethan 210
cis-1,2-Dichlorethen 479
trans-1,2-Dichlorethen 751
Diisopropylether 375
Dioxan 107
Dimethylformamid (DMF) 11
Ethanol 175
Ethylacetat 240
Heptan 120
Hexan 335
Isopropanol 137
Isoamylalkohol (3-Methyl-1-Butanol) 14
Ethylmethylketon (2-Butanon) 243
Methanol 337
Methylenchlorid (Dichlormethan) kein Vakuum
Pentan kein Vakuum
1-Propanol 67
Pentachlorethan 13
1,1,2,2-Tetrachlorethan 35
1,1,1-Trichlorethan 300
Tetrachlorethen 53
Tetrachlorkohlenstoff 271
Tetrahydrofuran (THF) 357
Toluol 77
Trichlorethylen 183
Wasser 72
Xylol 25

Ein Rotationsverdampfer (oft als "Rotavapor" oder "Roti" bezeichnet) ist ein Laborgerät, das man im chemischen Labor zum Eindampfen von Lösungsmitteln verwendet.

Er setzt sich aus einem Heizbad, einem rotierenden Schliff für den Verdampferkolben, einem Kühler mit Vakuumansatz und einem Auffangkolben zusammen.

Der rotierende Verdampferkolben, in dem sich das Lösungsmittel befindet, wird in das Heizbad eingetaucht. Durch die Rotation im Heizbad verdampft das Lösungsmittel als feiner Film an der Kolbeninnenwand und strömt in den Kühler auf. Dort kann der Lösungsmitteldampf an der Kühlfläche kondensieren und in den Auffangkolben abfließen. Durch Anlegen eines Vakuums in den Kolben kann die Siedetemperatur gesenkt werden, wodurch sich die Destillationsleistung steigert.

Verwendung findet der Rotationsverdampfer beim Einengen von Lösungen oder der Reinigung von Lösungsmitteln. Bei letzterem macht man sich zunutze, dass der Dampfdruck des jeweiligen Lösungsmittels bei einer bestimmten Temperatur bekannt ist, und man über Einstellen von Druck und Temperatur von schwerer flüchtigen Verunreinigungen abrotieren kann.

Liegen die Siedepunkte der Lösungsbestandteile zu nahe beieinander, so reicht ein Rotationsverdampfer zur Auftrennung nicht aus. Man benötigt dann beispielsweise eine fraktionierte Destillation. Auch bei zu hoch siedenden Lösungsmitteln muss man auf eine Destillation im Hochvakuum zurückgreifen, da die erreichbaren Drücke und Temperaturen je nach Apparatur begrenzt sind.