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Segway Personal Transporter

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Datei:SegwayHT.jpg
Segway HT-Erfinder Dean Kamen präsentiert seine Erfindung am 14. Februar 2002 im US-Handelsministerium
Im Februar 2006 hat die Saarbrücker Polizei den Segway erfolgreich getestet, so dass mit einer baldigen Zulassung in Deutschland gerechnet werden kann.

Der Segway Human Transporter (Segway HT) ist ein Elektroroller, der eine Person befördern kann. Er wird seit Dezember 2001 von Segway LLC aus Bedford im US-Bundesstaat New Hampshire hergestellt und gilt als eine innovative Erfindung. Das Fahrzeug ähnelt einem Handrasenmäher. Über der Achse befindet sich eine Plattform, auf der ein Mensch stehen kann und die elektronisch im Gleichgewicht gehalten wird.

Bei diesem Fahrzeug werden Vor- und Rückwärtsfahrt durch Gewichtsverlagerung nach vorne und hinten gesteuert, bei senkrechtem Körperstand bleibt der Roller stehen. Die Links-Rechts Steuerung erfolgt über einen in den Haltegriff eingefügten Drehschalter auf der linken Seite der lenkerähnlichen, aber starren Haltevorrichtung. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 20 km/h.

In Deutschland läuft das Zulassungsverfahren und soll Mitte 2006 abgeschlossen sein. Seine Nutzung ist bis dahin nur auf Privatgelände erlaubt. In einer Pressemeldung des saarländischen Ministeriums für Inneres, Familie, Frauen und Sport vom 25. August 2005 wurde eine dreimonatige Erprobung von drei Segways für Streifenfahrten der Polizei angekündigt. Es ging dabei auch um die Zulassungsfähigkeit des Fahrzeugs. Diese Erprobung ist im Februar 2006 erfolgreich beendet worden.

Nach den erfolgreichen Tests der Saarbrücker Polizei sprechen sich sowohl das saarländische Innen- als auch das Wirtschaftsministerium für eine schnelle Zulassung des Segways in Deutschland aus.

In den Bund-Länder-Gremien wurde im März und Mai über die Details der Zulassung beraten. Empfohlen wird eine Fahrt auf Radwegen und Bürgersteigen. Das Fahren könnte bereits ab einem Alter von 15 Jahren ohne Führerschein erlaubt werden.

Wie beim Fahrrad werden Klingel und Beleuchtung wahrscheinlich vorgeschrieben. Eine Helmpflicht ist nicht vorgesehen.

Wer den Segway vor der offiziellen Zulassung in Deutschland einmal fahren möchte, hat in Hamburg die Möglichkeit dazu. Auf einer über 2stündigen Citytour kann der Segway auf über 12 km einmal ausprobiert werden. Hamburg ist damit die einzige Stadt, die dies derzeit in Deutschland anbietet.

Die erste Demonstration des Gerätes fand am 3. Dezember 2001 statt. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten wie Steve Jobs prophezeiten im Vorfeld, dem Fahrzeug würde die Zukunft des Verkehrs in den Städten gehören. Die Kapazität der Produktionsanlage wurde für 40.000 Stück monatlich angelegt, aber in den ersten 21 Monaten nach der Markteinführung konnten lediglich etwa 6.000 Exemplare verkauft werden. In vielen europäischen Städten darf der Segway bereits gefahren werden und vor allem in Italien erlebt das Gerät derzeit eine hohe Nachfrage. Aber auch in anderen europäischen Städte ist bei steigenden Bezinpreisen mittlerweile eine erhöhte Nachfrage festzustellen. Dank Leasing-Angeboten ist der Segway mittlerweile für Jedermann erschwinglich geworden.

Entwicklungsgeschichte

Seine Entwicklung verdankt dieser Roller eigentlich nur einem Zufall bzw. einer US-Notwendigkeit.

Mitte der 90er entwickelte eine US-Firma einen Rollstuhl, der sich bei Bedarf auf nur 2 Räder aufstellen konnte. Eine Sensation, da ein Behinderter plötzlich wieder "in gleicher Ebene" wie ein nicht Behinderter agieren konnte. Das Produkt fand sofort hohen Anklang und erregte weltweites Interesse.

Die besonders strengen Behindertenorganisationen der US-Behörde verweigerten dieser revolutionären Idee vorerst aber die Zulassung, da sie zuerst (zum Schutze der Konsumenten) die Permanenztauglichkeit der Elektronik anzweifelten - umfangreiche und langwierige Test behinderten die rasche Markteinführung.

Daher setzte man diese revolutionäre "Gleichgewichts"-Elektronik auf provokanterweise nur zwei Rädern ein - mit "Strafverschärfung" sozusagen. Da der Schwerpunkt durch die jetzt sogar stehende Person sogar noch weit höher (unsicherer) als bei einem Rollstuhl war, musste diese Leistung die Behindertenorganisationen rascher überzeugen.

Der Rest ist Geschichte. Im Kino kann man den Segway Motorroller im Film "Broken Flowers" von Jim Jarmusch bewundern. Es gibt jetzt auch den "aufstehenden Rollstuhl", doch medial wirklich bekannt wurde nur der Segway.

Die Entwicklung des Segway HT (Codename Ginger) wurde von vielen Gerüchten begleitet, da unter anderen der Amazon.com-Chef Jeff Bezos an der Finanzierung des Projektes beteiligt war.


Vorteile

Der Segway fährt abgasfrei und geräuscharm durch die Städte und transportiert dabei Personen auf einer Fläche die kaum größer ist, als die Person selber einnimmt. Im Rahmen der EU-Smogverordnung und einem damit möglichen Fahrverbot in Städten, darf der Segway weiterhin gefahren werden. Eine Akkuladung für eine Reichweite von 40 km kostet ca. 0,16 €.

Kritik

Der Segway wird stehend gefahren. Häufige Benutzer, die unsportlich mit gestreckten Beinen und verkrampft das Gerät fahren, berichten von einer unangenehmen Ergonomie nach sehr langen Fahrten.