Bemannter Mondflug nach Apollo
Dieser Artikel behandelt die zukünftigen Planungen bemannter Mondflüge. Mehrere Länder haben seit 2004 bereits angekündigt, solche Pläne verwirklichen zu wollen.
Pläne einzelner Staaten
USA
Der bemannte Mondflug ist seit der Erklärung von George W. Bush aus dem Jahr 2004 wieder das Ziel der USA. Am 19. September 2005 veröffentlichte die NASA ihre Planungen für das neue Mondflugprogramm. Demnach sollen vier Astronauten im Jahre 2018 wieder auf dem Erdtrabanten landen. Für Flüge zum Mond wird ein neues Raumschiff Crew Exploration Vehicle (CEV) entwickelt, welches 2011-2012 zum ersten Mal bemannt in einer Erdumlaufbahn getestet werden soll. Zum Transport des CEVs sowie schwerer Nutzlasten, die für das Mondlandeprogramm notwendig sind, werden neue Trägerraketen entwickelt (SDLV), die einige Elemente des heutigen Space Shuttles verwenden. Auch eine neue Mondlandefähre, die Platz für vier Astronauten sowie Aufenthalte auf der Mondoberfläche mit einer Dauer von bis zu einer Woche bieten soll, soll entwickelt werden. Bis zur ersten Mondlandung im Jahr 2018 soll das Programm 104 Milliarden US-Dollar kosten. Angefangen mit 2018 sollen zwei bemannte Mondlandungen pro Jahr stattfinden.
Konkrete Pläne einer Mondstation wurden bisher nicht angekündigt, allerdings will man sich diese Option offen lassen. Als hauptsächlicher Zweck wird die Benutzung der Station als Startpunkt für eine spätere bemannte Marsmission angegeben. Dies hängt auch sehr von den Ergebnissen der 2008 startenden umfassenden unbemannten Erkundung des Mondes ab. Die erste Raumsonde in dieser Reihe soll Lunar Reconnaissance Orbiter werden. Bei dem unbemannten Erkundungsprogramm sollen unter anderem hochauflösende 3D-Karten sowie mineralogische Karten des Mondes erstellt werden. Weiterhin soll nach Rohmaterialien für Treibstoff und nach Wasser gesucht werden, auch mit Landefahrzeugen.
China
China hat ebenfalls ein Monderforschungsprogramm aufgelegt. Allerdings geht es vorerst nur um unbemannte Missionen, dessen erste im April 2007 starten soll. Am 16. Mai 2006 äußerste sich Luan Enjie, der Direktor der China National Space Administration (CNSA) erstmals konkret zu einer möglichen bemannten Mondmission.: "Erst nachdem wir die drei Phasen unseres unbemannten Mondprogramms beendet haben, können wir ein bemanntes Projekt auf den Weg bringen" [1]. Am 19. Juni 2006 nannte ein hochrangiger offizieller Vertreter der pekingnahen Zeitung „Wen Wei Po“ in Hongkong das Jahr 2024 als Datum für eine bemannte Landung auf dem Mond. Dieses Programm würde offiziell gestartet werden, wenn im März oder April 2007 die unbemannte chinesische Mondsonde Chang'e-1 zum Mond startet.[2]
Europa
Auch Europa will im Jahr 2024 Astronauten auf dem Mond landen, allerdings ist noch unklar, ob die nötige Finanzierung sichergestellt wird. Weitere Einzelheiten in dem Artikel zum Aurora-Programm.
Japan
Die japanische Raumfahrtorganisation JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) plant innerhalb der nächsten 20 Jahre eine bemannte, solar-betriebene Station auf dem Mond einzurichten. Im Jahr 2015 sollen die ersten japanischen Roboter mit dem Sammeln von Proben auf dem Mond beginnen.
Malaysia
Im Zusammenhang mit dem Flug des ersten malaysischen Astronauten im Jahr 2007 kündigte auch der malaysische Minister für Wissenschaft und Technologie Jamaludin Jarjis an, ca. im Jahr 2020 einen eigenen Astronauten zum Mond zu entsenden. Eine eigene Trägerraketentechnologie hat das Land aber nicht.
Siehe auch
- Apollo-Projekt (bemannten Mondflüge der USA von 1969 bis 1972)
- Sowjetisches bemanntes Mondprogramm
- Mondkolonisation
Quellen
- ↑ China likely to launch moon probe next April. XINHUA online, 17. Mai 2006
- ↑ Reuters: China to put a man on the moon by 2024 - expert, 19.06.2006