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Eduard Suess

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Eduard Suess (20. August]] 1831- † 26.April 1914 war ein Geologe des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt als Experte der Alpengeographie. Auf ihn sind zwei wesentliche geograhpische Entdeckungen zurückzuführen: Gondwana und der Tethys Ozean.

Er wurde in London als Sohn eines sächsischen Kaufmanns geboren. Als er das Alter von drei Jahren erreichte, zog seine Familie zuerst nach Prag und 11 Jahre später nach Wien um. Bereits in jungen Jahren an der Geologie interessiert, publizierte er sein erstes Thesenpapier über die Geologie von Karlsbad im Alter von 19 Jahren.

Im Jahre 1857 wurde er zum Professor für Geologie an der Universität Wien ernannt. Hier begann er allmählich seine These zu entwicklen, dass Afrika und Europa einstmals eng verbunden waren. In der Folge kam er zu dem Schluß, daß die nördlichen Alpen einst der Grund eines Ozeans waren, von dem das Mittelmeer nur noch ein Überbleibsel darstellte. Obwohl diese These nicht vollkommen stimmt (u.a. weil die Theorie der Plattentektonik zu diesem Zeitpunkt noch nicht entwickelt war), lag er mit dieser These so nahe an den Tatsachen, dass ihm die Entdeckung des Tethys Ozeans zugeschrieben wird, dem er 1893 diesen Namen verlieh.

Zu seinen weiteren wichtigen Entdeckungen zählt, dass eine bestimmte Farngattung ''Glossopteris'' in Fossilien Südamerikas, Afrikas und Indiens zu finden ist (das diese Farngattung auch in antarktischen Fossilien vorkommt, konnte Suess zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen]]). Seine Erklärung für diese Tatsache war, dass diese drei Erdteile einstmals als "Superkontinent" vereint waren. Diesen nannte er "Gondwana". Nach heutigem Wissensstand ist seine Theorie jedoch nicht vollständig korrekt. Suess glaubte, daß die Ozeane den Raum überflutete, der heute diese Erdteile trennt. Die Tatsache, dass die Landmassen auseinandertrifteten, konnte ihm zu seiner Zeit noch nicht bekannt sein.

Suess veröffentlichte eine Zusammenfassung seiner Ideen in dem Werk Das Antlitz der Erde, das viele Jahre lang ein geschätztes Lehrbuch der Geologie war. In dieser Arbeit führte Suess auch den Begriff der Biosphäre ein, der später von Vladimir I. Vernadsky weiter ausgebaut wurde.

Für seine Verdienste um die Geologie wurde Eduard Suess 1896 mit der Wollaston Medaille der Geological Society of London ausgezeichnet.