Operation Gomorrha
Operation Gomorrah war der militärische Codename für eine Serie von Luftangriffen, die von der britischen Luftwaffe beginnend Ende Juli 1943 auf Hamburg ausgeführt wurden. Es waren die damals schwersten Angriffe in der Geschichte des Luftkrieges. Geleitet wurden diese Angriffe von Marschall Arthur Harris, dem Oberbefehlshaber der Britischen Luftflotte.
Voraussetzung für die Operation Gomorrah waren die von den Alliierten erstmals eingesetzten Täuschungstechniken (Codename Window) gegen die Radaranlagen des deutschen Luftverteidigungssystems. Mit Stanniolstreifen, die in großen Massen abgeworfen wurden, konnte das deutsche Radar effektiv gestört werden.
Einige Stadtteile konnten kurz vor den Angriffen noch evakuiert werden, wie z.B. Barmbek. Kinder wurden weitestgehend aus der Stadt auf das Land verschickt (Kinderlandverschickung), um sie in Sicherheit zu bringen.
Die gebauten Bunker zum Schutz der Bevölkerung konnten zu dieser Endphase des Krieges nur noch einen bedingten Schutz bieten, da während des Krieges immer größere Bomben gebaut wurden, denen die Bunker nicht immer standhalten konnten.
Die Angriffe begannen am 24. Juli 1943 mit der Bombardierung durch 741 britische Bomber. Sie verwandelten Hamburg in ein Flammenmeer. In den nachfolgenden Tagen griffen die Amerikaner mit 122 Bombern vom Typ Flying Fortress (Fliegende Festung) an, und störten somit die angelaufenen Bergungsarbeiten.
An dem Tag, als der Sektor mit den Stadtteilen Eppendorf und Hoheluft angriffen werden sollte, war es bewölkt und der Angriff musste ausfallen. Der Stadtteil blieb weitestgehend unzerstört.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli gipfelten die Angriffe mit dem Auslösen eines Feuersturms, der große Teile der Stadt vernichtete, ca. 35.000 - 45.000 Menschen tötete und eine Million Menschen obdachlos machte.
Grund für die intensiven Luftangriffe, deren militärischer Sinn zweifelhaft war, ist eine Absprache zwischen den Westalliierten und Stalin gewesen. Stalin hatte auf eine zweite Front im Westen von Deutschland bestanden. Die Westmächte wollten diesen Angriff allerdings noch nicht einleiten und haben als „Kompromiss“ die massive Bombardierung deutscher Städte angeboten. Die zweite Front wurde erst mit der Operation Overlord am 6. Juni 1944 eröffnet.
Siehe auch: Sodom und Gomorrah