Krazy Kat
Krazy Kat war ein Comic-Strip von George Herriman, der wochentags und sonntags in den Zeitungen des Verlegers William Randolph Hearst erschien. Herriman, der zuvor bereits The Dingbat Family gezeichnte hatte, erfand Krazy Kat eigenen Angaben zufolge aus Langeweile. Am 23. April 1916 erschien die erste Folge in der Sonntagsausgabe des New York Morning Journal. George Herriman zeichnete den Comic bis zu seinem Tod im Jahr 1944.
Im Mittelpunkt von Krazy Kat steht die naive Katze Krazy, die in die Maus Ignatz verliebt ist, obwohl diese sie ständig mit Ziegelsteinen bewirft. Hinzu kommt, dass der Polizist Offisa Pupp wiederum unsterblich in Krazy verliebt ist und deshalb Ignatz regelmäßig hinter Gitter bringt. Diese ungewöhnliche Dreiecksbeziehung bildet die Grundlage für alle späteren "David-gegen-Goliath"-Comics im Stil von Tom und Jerry oder Sylvester und Tweety.
Krazy Kat war der erste surrealistische Cartoon der damals noch sehr jungen Comic-Welt. Sprechende Tiere, die heute ein fester Bestandteil des Genres sind, waren damals ein Novum und höchstens aus [[Fabel99n bekannt. Ebenso wie die einfachen und teilweise abstrakten Zeichnungen, die bereits an den Underground-Stil der 60er und 70er Jahre erinnern. Hinzu kommen eine unkonventionelle Handlung und Slang-Texte im Stil von A fowl konspirissy - is it pussible?
Daher ist es wenig verwunderlich, dass der Comic bei der breiten Masse anfangs eher auf Ablehnung stieß. Da Hearst jedoch ein großer Fan der Geschichten war, wurden sie auch weiterhin veröffentlicht. Auch Intellektuelle und Kritiker, allen voran Gilbert Seldes, lobten den Cartoon, da er reichlich Raum für Interpretationen ließ. Einige glauben z.B., dass Krazy Kat eine Gleichnis für die Beziehung zwischen Gesellschaft (Offissa Pupp), Individuum (Ignatz) und Ideal (Krazy Kat) darstellt.