Chang’e
Chang'e, Ch'ang-O oder Chang-Ngo, ist eine chinesische Göttin des Mondes. Im Unterschied zu Gottheiten anderer Kulturen, die den Mond personifizieren, lebt Chang'e nur auf dem Mond.
Die meisten Legenden in der chinesischen Mythologie über sie bestehen aus Variationen folgender Elemente: Houyi der Bogenschütze; ein Kaiser, der entweder wohltätig oder boshaft ist; ein Lebenselexier und der Mond. Während im westlichen Kulturkreis vom „Mann auf dem Mond“ gesprochen wird, sprechen die Chinesen über die „Frau auf dem Mond“.
Auch ein Krater auf dem Mond wurde nach ihr benannt, er heißt Chang-Ngo.
Chang'e und Houyi der Bogenschütze (Version 1)
Nach der Legende sind Chang'e und ihre Ehemann Houyi Unsterbliche, die im Himmel leben. Eines Tages verwandelten sich die zehn Söhne des Kaisers Jade in zehn Sonnen, um die Erde zu versengen. Nachdem die Anweisung an seine Söhne fehl schlägt, die Söhne mögen mit der Zerstörung der Erde aufhören, bittet Kaiser Jade Houyi um Hilfe, er möge seinen berühmten Bogen benuzten, um neun der zehn Sonnen vom Himmel zu schießen, einem Sohn das Schicksal aber zu ersparen. Genauso macht es Houyi. Doch der Kaiser war über den Tod von neun seiner Söhne unglücklich. Als Strafe verbannte er Houyi und Chang'e vom Mond und bestimmte, sie sollten als bloße Sterbliche auf der Erde leben.
Chang'e war sehr unglücklich über den Verlust ihrer Unsterblichkeit, also entscheid sich Houyi auf eine lange und gefährliche Reise zu gehen, um eine Medizin zu finden, die seiner Ehefrau die Unsterblichkeit zurückgeben würde. Am Ende dieser Reise begegnet er der Königinmutter des Westens, die ihm diese Medizin gibt. Er sie warnt ihn, dass jede Person nur die Hälfte der Medizin benötigt, um unsterblich zu werden.
Houyi bringt die Medizin nach Hause und vestaut sie in einem Kästchen. Er warnt seine Frau, das Kästchen nicht zu öffnen und verließ sein Heim für eine Weile. Wie Pandora in der griechischen Mythologie siegte die Neugier bei Chang'e und sie öffnete das Kästchen, fand die Medizin in dem Moment, als Houyi gerade wieder nach Hause kam. Aus Angst, Houyi könnte nach ihrer Entdeckung den Inhalt des Kästchens an sich nehmen, nahm sie versehentlich die ganze Medizin zu sich. Sie begann auf Grund der Überdosis in den Himmel zu schwimmen. Houyi nahm sich vor, mit einem Bogenschuss zu verhindern, dass sie weiter in den Himmel schwamm, aber er brachte es nicht über das Herz, auf seine Frau zu schießen. Cheng'e schwamm so lange, bis sie schließlich auf dem Mond landete.
Da sie sich ohne ihren Ehemann auf dem Mond einsam fühlte, tat sich sich mit einem Jade-Kanninchen zusammen, dass auch auf dem Mond lebte und Elexiere herstellte. (Anmerkung: Die japanische Mythologie kennt auch Referenzen aus der Literatur, wo Kanninchen auf dem Mond leben.) Ein anderer Begleiter wurde der Holzfäller Wu Gang. Dieser beleidigte die Götter, in dem er ebenfalls versuchte Unsterblichkeit zu erlangen und wurde ebenfalls auf den Mond verbannt. Wu Gang war es erlaubt, den Mond zu verlassen, wenn es ihm gelingen würde, auf dem Mond einen Baum abzuschlagen. Das Probelm war, dass jedesmal wenn er den Baum abschlug, dieser immer wieder nachwuchs, so dass er dazu verdammt war, für eine Ewigkeit auf dem Mond zu leben.
Chang'e und Houyi der Bogenschütze (Version 2)
Chang'e war ein schönes junges Mädchen, dass beim Kaiser Jade im Himmelspalast arbeitete, wo Unsterbliche, Gottmenschen und Feen lebten. Eines Tages passierte ihr ein Missgeschickt und sie zerbrach ein kostbares Porzellanglas. Der Kaiser wurde böse und verbannte sie auf die Erde, wo die gewöhnlichen Leute lebten. Sie kann dann in den Himmelspalast zurückkommen, wenn sie der Menschheit einen besonderen Dienst erweisen würde.
Chang'e verwandelte sich ein Mitglied einer armen Bauernfamilie. Als sie 18 Jahre war, machte Houyi, ein junger Jäger aus einem Nachbardorf ihr den Hof und sie wurden Freunde. Eines Tages erschien ein katastrophales Phänomen am Himmel. Statt einer gingen zehn Sonnen am Himmel auf und versengten die Erde. Houyi, der auch ein ausgezeichneter Bogenschütze war, entschloss sich nun, die Erde zu retten Erfolgreich schoss er neun von zehn Sonnen ab und wurde so ein Held. Möglicherweise wurde er sogar ein König und heiratete Chang'e.
Aber Houyi wurde zu einem Tyrann. Er strebte nach Unsterblichkeit und beauftragte, ein Elexier herzustellen um sein Leben zu sichern. Das Elixier in Form einer einzelnen Pille war fast fertig, als er mir Chang'e zusammentraf. Versehentlich oder vorsätzlich schluckte sie die Pille. Der verärgerte König Houyi versuchte nun seine Frau zu ergreifen. Sie versuchte zu fliehen und sprang dabei aus einem Fenster ganz oben im Palast. Aber anstand zu fallen, schwamm sie in den Himmel in Richtung Mond.
König Houyi versuchte sie mit einem Pfeil abzuschießen, jedoch ohne Erfolg. Ihr Begleiter, eine Hase zerstößt seitdem das Elexier der Unsterblichkeit in einem großen Mörser. Auf dem Mond lebt auch eine Holzfäller, der versucht, einen Cassia-Baum zu fällen. Aber sobald er eine Kerbe in den Baum schlägt, heilt dieser wieder sofort, so dass er niemals Fortschritte macht.
(Anmerkung: Die Chinesen gebrauchen dieses Bild immer wieder, um das Leben auf der Erde zu erklären. Glieder oder Teile des Leben sterben dauernd ab, aber immer wieder bilden sich neue Knospen.)
Währenddessen begibt sich der König Houyi zur Sonne, um dort einen neuen Palast zu bauen. Chang'e und Houyi repräsentieren seit dem das Yin und Yang, die Sonne und den Mond.
Chang'e und der grausame Kaiser
Viele Jahre, wo sie nur eine Göttin auf dem Mond war, schaute Chang'e runter zur Erde und sah einen schrecklich grausamen Kaiser, der auf dem Thron saß. Um den Leuten zu helfen, ließ sie sich als Sterbliche in die Welt gebähren. Während die anderen Mitglieder der sterblichen Familie von dem Kaiser getötet oder verslavt wurden, organisierte sie ihre Flucht aufs Land.
Währenddessen wurde der Kaiser älter und er wurde versessen, das Elixir des Lebens zu entdecken. Überall aus dem Land wurden Leute zu ihm gebracht, von denen er verlangte, ihm das Elexir des Lebens zu bringen. Aber keiner kannte das Elexier, aber der Kaiser akzeptierte ihre Antworten nicht und ließ all diese Leute hinrichten.
Auf dem Land, traf Chang'e Guan Yin, die Göttin des Mitleids, die ihr ein kleines Elexir gab. Chang'e brachte das Elexir zum Kaiser. Der misstrauische Kaiser hatte Angst, das Elexier könnte vergiftet sein, und befahl Chang'e solle zuerst davon kosten. Nachdem keine Vergiftungserscheinungen auftraten, nahm der Kaiser das Elexir zu sich und verstarb sofort. Aber auch Chang'e verließ wieder die sterbliche Welt, da das Elexier verzögert bei ihr wirkte. Doch anstatt zu sterben, stieg sie wieder zum Mond auf, um dort ihren Platz als Göttin wieder einzunehmen.
Siehe auch
- Mondgottheit - allgemeiner Artikel über Gottheiten des Mondes
- Chang'e-1 - Name der ersten chinesischen Mondmission 2007