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Ansett Australia

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Vorlage:Fluggesellschaft

Ansett Australia war lange Zeit neben Qantas eine der beiden größten australischen Fluggesellschaften. Die Airline war Mitglied des Luftfahrtbündnisses Star Alliance (Beitritt: März 1999) und unterhielt schon vor dem Beitritt eine Partnerschaft mit dem Star Alliance Mitglied Air New Zealand. Ende 2001 musste Ansett Australia wegen der Folgen des 11. Septembers den Flugbetrieb einstellen.

Geschichte

1931 gründete der Australier Reginald Ansett ein Transportunternehmen und begann mit Bus- und LKW-Fahrten in Victoria. 1936 schuf er die neue Fluglinie als Ansett Airways Pty. Ltd, die bald den Flugbtrieb zwischen Melbourne und Hamilton mit einer Fokker Universal aufnahm. In der folgenden Zeit kaufte Ansett viele kleinere Fluggesellschaften auf, darunter am 4. Oktober 1957 auch eine größere, die Australien National Airways (ANA). Diese Fusion blieb bis 1969 durch den Namen Ansett-ANA sichtbar. Vickers Viscount und Lockheed L-188 Electra kamen zum Einsatz. Die Boeing 727 war ab November 1964 Ansetts erster Jet. Neben Australien war auch Port Moresby im damaligen Treuhandgebiet Neuguinea ein zentraler Einsatzschwerpunkt von Ansett. 1981 bestellte man eine völlig neue Flotte u.a. Boeing 767, Boeing 737 und Airbus A320, womit Ansett die erste australische Fluglinie war, die Flugzeuge von Airbus Industries einsetzte. 1990 wurden die Fluggesellschaften East-West Airlines, Ansett WA und Ansett Express zu Ansett Australia zusammengefasst, die zwei Jahre darauf die ersten internationalen Flüge aufnahm (Hongkong). Die internationale Expansion erfolgte vorsichtig und langsam, da man nun in ein Geschäftsfeld vordrang, in der bisher nur Qantas tätig war.

Der Konkurs der Fluglinie

Im September 2001 musste Ansett Australia, nach den Finanzturbulenzen (zwischenzeitlich machte Ansett Australia täglich 800.000 Euro Verlust) und dem Passagierrückgang auf Grund der Terroranschläge vom 11. September, wie viele andere Fluggesellschaften, Insolvenz anmelden und stellte bald darauf den Flugbetrieb ein. Dadurch entstand auf dem Fünften Kontinent eine chaotische Situation an den Flughäfen, da nahezu sämtliche Flugverbindungen der Airline anulliert wurden und es für diese Fluggäste zunächst keinen Ersatz gab. Schließlich konnten die restlichen australischen Fluggesellschaften die fehlenden Kapazitäten durch gecharterte Flugzeuge kompensieren. Dieses Unterfangen bedeutete einen enormen Kraftaufwand, da Ansett Australia den Inlandsflugverkehr zuvor beherrscht hatte. Mehrere Rettungsversuche schlugen fehl. Auch das Ansett-Terminal am Kingsford Smith International Airport in Sydney musste verkauft werden. Der Erlös diente zur Tilgung der Schulden der Muttergesellschaft von Ansett Australia. Noch heute stehen viele Flugzeuge der Gesellschaft eingemottet auf riesigen Flugzeugfriedhöfen in Arizona. Die Muttergesellschaft Ansett hat auch heute noch mit den Schulden ihrer ehemaligen Fluggesellschaft zu kämpfen.