Große Ungarische Tiefebene
Die Große Ungarische Tiefebene (ung. (Nagy-)Alföld, slowak. Veľká dunajská kotlina) ist ein Teil der Pannonischen Tiefebene, der sich im Ostteil von Ungarn, in Teilen Rumäniens, Serbiens und Kroatiens, und am Rand der Slowakei („Ostslowakisches Tiefland“) und der Ukraine erstreckt.
Sie wird von der Theiß und der Donau sowie von größeren Nebenflüssen (Maros, Körös) und zwei Hauptkanälen der Theiß namens Keleti durchflossen.
Im Westen wird die Tiefebene von der Donau begrenzt, im Norden und Osten vom Karpatenbogen, im Süden vom Balkan-Gebirge. Dies entspricht in etwa dem Gebiet der ehemaligen römischen Provinz Pannonien.
Wichtige Städte der Großen Ungarischen Tiefebene sind:
- in Ungarn Szeged und Debrecen (beide ~200.000 Einwohner), sowie Kecskemét, Nyíregyháza und Szolnok,
- in Rumänien Timişoara (Temesvár, ~400.000 Ew.) und Arad (beide im Banat), Oradea (Großwardein) und Satu Mare
- in Serbien Subotica (Maria Theresiopel), Sombor, Kikinda (alle drei in der Provinz Vojvodina), Zrenjanin und im Süden die Großstadt Novi Sad,
- sowie in der Ostslowakei Michalovce und in der Karpato-Ukraine das 40 km östlicher gelegene Uschhorod.
Die Große Ungarische Tiefebene (Nagyalföld) ist heute überwiegend für den Ackerbau kultiviert. Noch um 1850 war sie als Puszta (wörtlich Ödnis) häufig Sumpfgebiet und nur für die Viehzucht geeignet.
Der westlich der Donau liegende Teil der Großen Ungarischen Tiefebene, der etwa 10.000 km² groß ist, ist die Flussebene Mezőföld, die zwischen Budapest und dem Plattensee beginnt. Sie erstreckt sich zwischen Sárviz und Donau flussabwärts bis zu den Mecsek-Bergen (600–700 m) an der Südgrenbze zu Kroatien.
Nicht zu verwechseln ist diese Tiefebene mit der ähnlichen, aber geomorphologisch anders gearteten Kleinen Ungarischen Tiefebene.