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Wilhelmshaven

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Wappen Karte
Wappen der Kreisfreien Stadt Wilhelmshaven Lage der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ca. 2 m ü. NN
Fläche: 103,51 km²
Einwohner: 83.722 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte: 809 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote: 13,8% (Stand April 2006)
Postleitzahlen: 26351 - 26389 (alt: 2940)
Telefonvorwahl: 04421, 04423 (teilweise)
Kfz-Kennzeichen: WHV
Gemeindeschlüssel: 03 4 05 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
27 Stadtteile, darunter
1 Ortschaft mit Ortsrat
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathaus
26380 Wilhelmshaven
Website: www.wilhelmshaven.de
E-Mail-Adresse: info@stadt.wilhelmshaven.de
Politik
Oberbürgermeister: Eberhard Menzel(SPD)
regierende Partei: SPD

Wilhelmshaven ist eine Stadt in Nordwestdeutschland. Mit 83.722 Einwohnern ist sie die größte Mittelstadt und eines der Oberzentren im Land Niedersachsen. Die kreisfreie Stadt am Jadebusen hat traditionell große Bedeutung als Marinehafen der Bundeswehr. Sein Tiefwasserhafen, der einzige in Deutschland, ist der wichtigste Importhafen für Erdöl.

Geografie

Geografische Lage

Wilhelmshaven am Jadebusen und Bremerhaven an der Wesermündung

Wilhelmshaven liegt eingebettet in die Marschlandschaft am Westufer des Jadebusens, unmittelbar hinter dem Seedeich an der Nordsee und der sogenannten Waterkant. Das Stadtgebiet bildet den östlichen Teil der ostfriesischen Halbinsel zwischen Dollart und Jade. Die Stadt grenzt im Osten und Süden an die Nordsee. Im Westen grenzen die Gemeinden Sande und Schortens, im Norden die Gemeinde Wangerland an. Alle drei Nachbargemeinden gehören zum Landkreis Friesland. Die Wattgebiete in der Küstenregion bei Wilhelmshaven gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Wilhelmshavens ist für statistische Zwecke in insgesamt 27 Stadtteile eingeteilt. Der erst 1972 eingemeindete Stadtteil Sengwarden ist zugleich Ortschaft im Sinne von § 55 der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Für diese Ortschaft gibt es einen von der Bevölkerung gewählten Ortsrat, der aus dreizehn Mitgliedern besteht. Dieser wählt aus seiner Mitte einen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden. Der Ortsrat ist zu allen wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Die 27 Stadtteile Wilhelmshavens:

Bant, Innenstadt (City, Innenstadt-Nord, Hansaviertel, Innenstadt-West), Südstadt, Tonndeich, Heppens, Inselviertel, Villenviertel, Pädagogenviertel, Siebethsburg, Europaviertel, Wiesenhof, Aldenburg, Stadtparkkolonie, Neuengroden, Maadebogen, Altengroden-Süd, Altengroden-Nord, Ebkeriege, Schaar, Langewerth/Rundum, Himmelreich-Coldewei, Rüstersiel, Fedderwardergroden, Voslapp, Fedderwarden, Sengwarden und übrige Stadtgebiete.

Geschichte

19. Jahrhundert

Wilhelmshaven um 1888

Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven wurde ursprünglich von Friesen besiedelt. Bis zum Landkauf durch den Preußischen Staat befanden sich auf dem heutigen Kernstadtbereich die beiden landwirtschaftlich geprägten Kirchspiele (Kirchdörfer) Heppens und Neuende. Erst durch den so genannten "Jade-Vertrag" vom 20. Juli 1853 kaufte der Staat Preußen vom Großherzogtum Oldenburg ein 313 ha großes Gebiet am Jadebusen zwecks Bau eines Stützpunkts für die Preußische Marine an der Nordsee, 1864 bzw. 1873 kamen weitere 109 ha hinzu. Seither ist die Geschichte Wilhelmshavens eng mit der Geschichte der Deutschen Marine verbunden. Der Vertrag wurde erst im Januar 1854 der Bevölkerung bekanntgegeben, am 23. November 1854 umgesetzt und ab 1856 erfolgte der Bau des Hafens, dem sich alsbald auch eine kleine Siedlung anschloss. Ursprünglich sollte der während der Bauzeit als "Hafen Heppens" bezeichnete Hafen "Zollern am Meer" heißen.

Am 17. Juni 1869 erhielt der Hafen dann aber in Anwesenheit von König Wilhelm I. von Preußen den offiziellen Namen Wilhelmshaven. Die Schreibweise v wurde der üblichen norddeutschen Form (siehe auch Bremerhaven und Cuxhaven) angeglichen. Ebenfalls erfolgte am 17. Juni 1869 durch Wilhelm I. die Grundsteinlegung der Elisabethkirche, die König Wilhelm I. für die evangelischen und (anfangs auch) katholischen Soldaten der Garnison bauen ließ. Das erste Glockengeläut im Januar 1871 galt dem Friedensschluss mit Frankreich. Benannt wurde die Kirche nach Königin Elisabeth, der Gattin Friedrich Wilhelm IV. Bekannt wurde die Kirche jedoch durch ihre Funktion für die Soldaten als Garnisonskirche. Durch Umbenennung nach dem zweiten Weltkrieg in „Christus- und Garnisonkirche“ ist sie heute die evangelische Kirche der Südstadt.

1871 wurde Wilhelmshaven, wie auch Kiel, Reichskriegshafen. 1873 erhielt die junge Siedlung die Stadtrechte, blieb aber rechtlich zunächst noch eine Landgemeinde. In der Nachbarschaft Wilhelmshavens entstand ab 1879 die Gemeinde Bant. Der Hafen wurde 1900 großzügig erweitert.

20. Jahrhundert

1902 wurden die Gemeinden Bant, Heppens und Neuende zum Amtsverband Rüstringen zusammen geschlossen, ehe diese Gemeinden ab 1. Mai 1911 eine einheitliche Stadt bildeten. Die beiden Städte, Wilhelmshaven und Rüstringen, hatten 1916 bereits mehr als 80.000 Einwohner.

1918 begann hier die deutsche Novemberrevolution durch einen Matrosenaufstand!

Am 1. April 1919 wurde Wilhelmshaven eine kreisfreie Stadt, nachdem sie bis dahin zum Amt bzw. Landkreis Wittmund gehört hatte.

Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde die bisher preußische kreisfreie Stadt Wilhelmshaven zum 1. April 1937 mit der oldenburgischen Stadt Rüstringen zur neuen nunmehr oldenburgischen Stadt Wilhelmshaven vereinigt. Damals gab es Planungen zur Stadt der 400 000. Im Jahre 1938 wurde das Stadtgebiet um einige Gebiete der benachbarten, 1933 gebildeten Gemeinde Kniphausen vergrößert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bausubstanz der Stadt stark zerstört, allein 60 % der Wohnfläche. Die vergleichsweise geringe Zahl an Luftkriegstoten (435) war den vielen Luftschutzbunkern zu verdanken, welche überall im Stadtgebiet errichtet wurden. 140.000 Flüchtlinge bevölkerten anschließend die Stadt.

Mit der deutschen Wiederbewaffnung wurde Wilhelmshaven 1956 wieder Marinehafen und ist heute der einzige Stützpunkt der Deutschen Marine an der Nordsee.

Am 1. Juli 1972 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Sengwarden mit ihren zugehörigen Ortsteilen bzw. Wohnplätzen, darunter Fedderwarden. Damit erreichte das Stadtgebiet Wilhelmshavens seine heutige Ausdehnung.

Siehe auch Kaiserliche Werft Wilhelmshaven

Religionen

Datei:Garnisionskirche.jpg
Christus- und Garnisonkirche

Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven gehörte anfangs zum Gebiet des Erzbistums Bremen bzw. zum Archidiakonat Rüstringen. Unter Maria von Jever konnte die Reformation Einzug halten. So wurde in Neuende 1525 und in Heppens 1532 die erste evangelische Predigt gehalten. Danach war das Gebiet über viele Jahrhunderte vorwiegend protestantisch. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis. Mit dem Übergang an das Herzogtum bzw. Großherzogtum Oldenburg kam das heutige Wilhelmshavener Stadtgebiet zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, deren Verwaltung, das Konsistorium bzw. der Oberkirchenrat, sich in Oldenburg befindet.

Nach Gründung der Stadt Wilhelmshaven im Jahre 1873 wurde wenige Jahre später 1882 eine eigene evangelische Kirchengemeinde gegründet. Diese Gemeinde konnte am 19. Juli 1883 ihren ersten "zivilen" Gottesdienst in der Garnisonskirche, der heutigen Christus- und Garnisonkirche abhalten, nachdem diese Kirche zunächst nur für die Marineangehörigen der Garnison erbaut worden war. Noch im gleichen Jahre erhielt die Gemeinde einen eigenen Kirchenvorstand und zum 1. Januar 1886 wurde sie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers angeschlossen, zumal die Stadt Wilhelmshaven seinerzeit zur preußischen Provinz Hannover gehörte. Die Protestanten in den benachbarten, seinerzeit noch nicht zu Wilhelmshaven gehörigen Gemeinden waren weiterhin Glieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.

Erst 1901 erhielt die junge evangelisch-lutherische Zivilkirchengemeinde Wilhelmshaven eine eigene Kirche an der Ecke Peterstraße/Adalbertstraße, die Christuskirche. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg 1941 zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Im September 1942 wurde auch die Elisabeth- oder Garnisonskirche durch Bombentreffer schwer beschädigt, doch im gleichen Jahr zu Weihnachten konnten in der notdürftig reparierten Kirche schon wieder Gottesdienste gefeiert werden. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wilhelmshaven erwarb 1959 die Kirche vom Bund und nannte sie in Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven um.

Mit dem Doppelnamen soll die Tradition der "alten" im Krieg zerstörten Christuskirche wachgehalten werden. Nachdem die Stadt Wilhelmshaven 1937 dem Land Oldenburg zugeordnet worden war, gehörte somit auch die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Wilhelmshaven - wie bereits alle anderen Kirchengemeinden der Stadt - zur oldenburgischen Landeskirche. Wilhelmshaven wurde Sitz eines Kirchenkreises, zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt. Der Kirchenkreis Wilhelmshaven umfasst jedoch auch einige Gemeinden, die nicht zur Stadt Wilhelmshaven gehören (z.B. Jever, Schortens).

Da nach Wilhelmshaven von Anfang an auch zahlreiche katholische Marineangehörige kamen, gab es für diese ab 1886 in der Garnisonskirche die erste Heilige Messe. Bereits 1878/79 wurde jedoch für die Katholiken des gesamten Jaderaumes an der Ansgaristraße eine Marien-Kirche erbaut, die im Zweiten Weltkrieg allerdings zerstört und danach in moderner Bauweise wieder errichtet wurde. Eine weitere ältere katholische Kirche ist St. Willehad, die 1911 erbaut wurde. Die Katholiken der Stadt Wilhelmshaven gehörten anfangs zum Dekanat Oldenburg, das seinerzeit für den gesamten nördlichen Teil des Landes Oldenburg einschließlich der damals noch preußischen Stadt Wilhelmshaven zuständig war.

Das Dekanat Oldenburg gehörte zum Bischöflichen Münsterschen Offizialat Oldenburg mit Sitz in Vechta. Dieses Offizialat als Teil des Bistums Münster wurde 1831 gegründet, nachdem die Bildung eines eigenen katholischen Bistums für das Land Oldenburg in Vechta gescheitert war. Durch Zuzug weiterer Katholiken, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg war eine Neueinteilung der Dekanate des Bistums Münster erforderlich. So wurde 1954 Wilhelmshaven Sitz eines eigenen Dekanats, zu dem heute alle Pfarrgemeinden der Stadt gehören. Dieses Dekanat gehört - wie das ehemals zuständige Dekanat Oldenburg - ebenfalls zum Offizialat Oldenburg des Bistums Münster.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch verschiedene Freikirchen in Wilhelmshaven, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Evangelisch-methodistische Kirche, eine Adventgemeinde und eine Freie evangelische Gemeinde (FeG).

Darüber hinaus sind auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen"), die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas vertreten.

Eingemeindungen

Wilhelmshaven wurde am 1. April 1873 offiziell zur Stadt erhoben, wenngleich die Siedlung rechtlich zunächst noch eine Landgemeinde war. Damals gehörte sie zum Amt Wittmund, aus dem 1885 der Landkreis Wittmund innerhalb des Regierungsbezirks Aurich der preußischen Provinz Hannover hervorging. Am 1. April 1919 schied Wilhelmshaven aus dem Landkreis Wittmund aus und wurde eine kreisfreie Stadt.

Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes wurde zum 1. April 1937 die Stadt Rüstringen eingemeindet und die gesamte Stadt Wilhelmshaven dem Land Oldenburg angegliedert. Sie blieb eine kreisfreie Stadt. Rüstringen war erst am 1. Mai 1911 durch Vereinigung der Gemeinden Bant und Neuende mit Heppens (Stadt seit 1907) - alle drei gehörten bis 1902 zum Amt Jever des Landes Oldenburg - gebildet worden.

1938 wurde das Stadtgebiet Wilhelmshavens vergrößert. Es wurden folgende Teile der Siedlungen Accum, Fedderwarden und Sengwarden, die zur 1933 gebildeten Gemeinde Kniphausen gehörten, eingegliedert: Langewerth, Accumersiel, Rundum, Fegefeuer, Hölle, Hohewerth, Burg Kniphausen, Oyensburg, Groß-Frankreich, Schilldeich, Steindamm, Schnapp, Mitteldeich, Coldewei, Himmelreich, Kniphausersiel, Fedderwardergroden und Voslapp.

Bei der Gemeinde Kniphausen verblieben noch die Bauerschaften Accum, Aldenburg, Anzetel, Bohnenburg, Breddewarden, Coldewei, Fedderwarden, Inhausersiel, Langewerth, Moorhausen, Moorsum-Stummeldorf, Nord Sillenstede (westlicher Teil), Nord Sillenstede (östlicher Teil), Sengwarden, Sillenstede, Süd Sillenstede Nord, Süd Sillenstede Süd, Steindamm, Utters, Wehlens und Westerhausen, die ab 1948 die Gemeinde Sengwarden bildeten. Diese wurde am 1. Juli 1972 ebenfalls nach Wilhelmshaven eingegliedert. Damit erreichte das Stadtgebiet Wilhelmshavens seine heutige Ausdehnung.

Tabellarische Darstellung der Entwicklung Wilhelmshavens
Jahr Wilhelmshaven Bant Heppens Neuende
1873 Gründung der Stadt
Wilhelmshaven
Bant Heppens Neuende
1911 Wilhelmshaven Zusammenschluss zur Stadt Rüstringen
1937 Vereinigung zur neuen Stadt Wilhelmshaven
1938 Vergrößerung durch Teile der Gemeinde Kniphausen
1972 Eingliederung der Gemeinden Sengwarden und Fedderwarden

Einwohnerentwicklung

1853 lebten im Königlich-Preußischen Jadegebiet erst 335 Menschen. Mit dem Ausbau des Hafens wuchs die Bevölkerung bis 1875 auf über 10.000. Bis 1895 verdoppelte sich diese Zahl auf 20.000. Im Jahre 1938 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Wilhelmshaven durch die Eingemeindung von Rüstringen (48.562 Einwohner 1933) die Grenze von 100.000, womit sie zur Großstadt wurde. 1940 erreichte die Bevölkerungszahl mit 133.041 ihren historischen Höchststand. Infolge der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sank diese um ein Drittel auf 89.000 im Dezember 1945.

In den 1970er Jahren lag die Einwohnerzahl noch über 100.000. Sie sank dann aufgrund zahlreicher Firmenschließungen, insbesondere des Niedergangs des Olympia-Schreibmaschinenwerkes, und wegen der Verkleinerung des Bundeswehrstandortes stark ab. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Wilhelmshaven nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 83.765 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
3. Dezember 1853 ¹ 335
3. Dezember 1861 ¹ 963
1. Dezember 1871 ¹ 3.053
1. Dezember 1875 ¹ 10.200
1. Dezember 1880 ¹ 12.600
1. Dezember 1885 ¹ 13.982
1. Dezember 1890 ¹ 15.471
2. Dezember 1895 ¹ 19.422
1. Dezember 1900 ¹ 22.682
1. Dezember 1905 ¹ 26.012
1. Dezember 1910 ¹ 35.044
Jahr Einwohner
1. Dezember 1916 ¹ 21.393
5. Dezember 1917 ¹ 22.141
8. Oktober 1919 ¹ 29.111
16. Juni 1925 ¹ 25.484
16. Juni 1933 ¹ 28.016
17. Mai 1939 ¹ 113.686
31. Dezember 1945 89.096
29. Oktober 1946 ¹ 89.717
13. September 1950 ¹ 101.210
25. September 1956 ¹ 98.374
6. Juni 1961 ¹ 100.197
Jahr Einwohner
31. Dezember 1965 101.294
27. Mai 1970 ¹ 102.732
31. Dezember 1975 103.417
31. Dezember 1980 99.230
31. Dezember 1985 95.570
25. Mai 1987 ¹ 90.982
31. Dezember 1990 90.561
31. Dezember 1995 90.667
31. Dezember 2000 85.287
30. Juni 2005 83.765

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Bürgermeister

Die Verwaltung der jungen Siedlung beim Marinehafen Heppens oblag zunächst der preußischen Admiralität. Gemäß Statut vom 4. August 1873 wurde Wilhelmshaven zur Stadt erklärt und erhielt dadurch auch einen eigenen Bürgermeister. Mit der Kreisfreiheit 1919 erhielt dieser den Titel Oberbürgermeister. Neben dem Bürgermeister gab es einen vom Volk gewählten Rat.

Während des Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt Wilhelmshavens von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung.

2002 wurde in Wilhelmshaven die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben, nachdem die Amtszeit von Oberstadtdirektor Arno Schreiber geendet hatte. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Er ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt und wird direkt gewählt. Es gibt daneben einen Vorsitzenden des Rates, der jeweils bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bürgermeister und Oberbürgermeister von Wilhelmshaven seit Gründung der Stadt

Oberstadtdirektoren von Wilhelmshaven

Wappen

Die Veränderungen des Stadtwappens spiegeln die wechselvolle Wilhelmshavener Geschichte wider. Das heutige Wappen der Stadt Wilhelmshaven zeigt in Gold einen rot gekleideten Friesen ohne Kopfbedeckung mit geschwungenem Rundschild und erhobenem Speer. Die Stadtflagge ist rot-gold.

Dieses Wappen entstammt dem mittelalterlichen Siegelbild des Rüstringer Landes und wurde von der Stadt Wilhelmshaven 1949 angenommen und vom niedersächsischen Innenministerium genehmigt. Zuvor hatte die Stadt ein Wappen, das in Blau einen goldenen Anker, belegt mit zwei gekreuzten Schwertern zeigt. In der Mitte befand sich ein goldener Schild mit dem schwarzen Preußen-Adler. Dieses Wappen war bis 1939 im Gebrauch. Danach führte die Stadt für zehn Jahre ein Wappen, das gespalten von Blau und Silber, vorne ein senkrechtes silbernes Schwert, hinten vier blaue Wellenbalken zeigte. Diese Wappen symbolisierten die Rolle Wilhelmshavens als Kriegshafen.

Städtepartnerschaften

Wilhelmshaven unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Marinemuseum, Tonnenhof und Institut Terramare am Südstrand
  • Landesbühne Niedersachsen Nord GmbH
  • Theater am Meer - Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven
  • Kulturzentrum Pumpwerk
  • Stadthalle Wilhelmshaven

Museen

Bauwerke

Historisches Kraftwerk Südzentrale
Rathaus in Wilhelmshaven
Feuerschiff und Kaiser-Wilhelm-Brücke
  • Südzentrale, akut vom Abriss bedrohtes historisches Kraftwerksgebäude unmittelbar neben der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Erbaut 1909 nach Plänen des Marinebaumeisters Fritz Riekert. Diente zur Stromerzeugung für die Hafenanlagen und Werftwerkstätten
  • Das Rathaus, gelegentlich auch "die Burg am Meer" genannt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1927 - 1929 von Fritz Höger gebaut. Im oberen Teil des 50m hohen Turms befindet sich ein stählerner Wasserbehälter zur Trinkwasserversorgung.
  • Burg Kniphausen
  • Kaiser-Wilhelm-Brücke, erbaut 1903 bis 1907 als größte Drehbrücke Europas
  • Leuchtturm am Geniusstrand in Voslapp
  • Kirchen
  • Leuchtturm Arngast im Jadebusen
  • Nassauhafen
  • Signalturm
  • Aquarium

Parks

  • Stadtpark
  • Botanischer Garten
  • Spiel- und Lernpark (Störtebeker Park)

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Feuerschiff Weser: "Norderney". Baujahr 1906, bis 1981 im Einsatz. Das ehemalige Segelschiff, das im Laufe der Jahre zum Feuerschiff umgebaut wurde, kann kostenlos besichtigt werden.
  • Südstrand - einziger nach Süden gelegener Strand an der Nordseeküste

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Wochenende an der Jade (jeweils am ersten Juliwochenende)
  • NordWestSchau
  • IT Messe WHV.Net jeden September in der Stadthalle
  • GNU/Linux Informationstage
  • NordWestKunst (alle zwei Jahre in der Kunsthalle)
  • JadeWeserPort-Cup (Segelregatta für Traditions- und Großsegler jeweils um den 3. Oktober zwischen dem Stadthafen und dem geplanten JadeWeserPort)
  • Öffentliches Labskaus-Essen (jährlich). Portionen-Weltrekord
  • Gorch-Fock-Marathon (2006 zum ersten Mal veranstaltet)

Sport

Fußball

Der bekannteste und höchstklassigste Fußballclub Wilhelmshavens ist der SV Wilhelmshaven 92, der seine Heimspiele im 7.500 Zuschauer fassenden Jadestadion ausgeträgt, das 1999 eröffnet wurde.

In der Spielzeit 2005/2006 stieg der Verein als Tabellenerster von der Fußballoberliga Nord in die Regionalliga Nord auf.

Neben dem SVW 92 gibt es noch zahlreiche niederklassige Fußballvereine die in Wilhelmshaven beheimatet sind. Zu diesen gehören: SC Blau-Gelb Wilhelmshaven, WSC Frisia Wilhelmshaven, Wilhelmshavener SSV, ESV Wilhelmshaven, DJK Schwarz-Gelb Wilhelmshaven, BVB Heppens und der STV Voslapp.

Handball

Der, seit dem Jahr 2003, in der 1. Bundesliga spielende Handballverein Wilhelmshavener HV wurde 1995 gegründet und spielt sich seit nun mehr 3 Jahren in der sogenannten 'stärksten Handballliga der Welt'.

Die Nordseesporthalle, die 2005 in NordFrost-Arena umbenannt wurde, fasst 2.500 Personen und dient dem WHV als Austragungsort ihrer Pflichtspiele.

Der zweite Handballverein Wilhelmshavens ist die HSG Wilhelmshaven, die zur Zeit in der Oberliga Nordsee spielt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Hafenwirtschaft, Chemieindustrie und die Marine als öffentlicher Arbeitgeber sichern den wirtschaftlichen Standort Wilhelmshaven. Gleichwohl hat Wilhelmshaven in den vergangenen Jahrzehnten unter der schwachen Wirtschaftsstruktur im nordwestdeutschen Raum gelitten. Arbeitsplätze gingen mit der Schließung diverser Industrieunternehmen verloren, die Arbeitslosigkeit liegt über dem westdeutschen Durchschnitt, und die Einwohnerzahl ist stark gesunken. Seit einigen Jahren versprechen eine Anzahl neuer Wirtschaftsprojekte die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Wilhelmshaven. Dazu gehören der Bau von Container- und Erdgasterminals im Hafen, der Ausbau der Chemieindustrie und der Bau der Küstenautobahn.

Wilhelmshaven profitiert vom Tourismus an der Nordseeküste. Es verfügt auch über eigene Beherbergungskapazitäten, zieht jedoch als städtisches Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten vornehmlich Touristen aus den umliegenden Badeorten an. Inzwischen gibt es nur noch den Südstrand in Wilhelmshaven, der seinen Namen erhielt, da er als einziger Nordseestrand eine Südlage hat. Der Badebetrieb am Geniusstrand wurde Ende 2004 eingestellt, um Platz für den geplanten JadeWeserPort zu machen.

Ein weiteres Standbein der Wirtschaft ist die Chloralkali-Elektrolyse auf dem Voslapper Groden, begünstigt durch den Hafen, der Rohölumschlag und die Salzvorkommen der Kavernen. Planungen, den Chemiestandort am tiefen Jadefahrwasser zu erweitern, sollen bis 2008 realisiert werden. Dazu gehört auch der geplante Anschluss an das Ethen-Pipelinesystem nach Nordrhein-Westfalen und in die Elbe-Region.

Neben der privaten Wirtschaft ist die Bundeswehr als öffentlicher Arbeit- und Auftraggeber ein wichtiger Wirtschaftfaktor in Wilhelmshaven. Außer dem Marinearsenal, dem Marinestützpunkt mit den dort beheimateten Schiffen, dem Kommando Marineführungssysteme und dem neuen Logistikzentrum der Bundeswehr gibt es eine Anzahl kleinerer Dienststellen und Kommandos, die wichtige Auftraggeber für die Wilhelmshavener Wirtschaft sind. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Soldaten und zivilen Beschäftigten der Bundeswehr in den nächsten Jahren bei 8.000 bis 8.500 etwa konstant bleiben wird, so dass statistisch jeder 10. Einwohner dort beschäftigt sein wird.

Verkehr

Häfen

Ökonomischer Schwerpunkt in Wilhelmshaven ist die Hafenwirtschaft. Die Hafenanlagen gliedern sich in drei Bereiche, den hinter der Seeschleuse liegenden städtischen Hafen, die Hafenanlagen der Marine und die Landes- und Industriehafenanlagen am Jadefahrwasser. Letztere bilden mit einer Fahrwassertiefe von 20 m Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen.

Wichtigstes Hafenprojekt ist der Bau des JadeWeserPorts, eines neuen Hafens für Containerschiffe, die aufgrund ihres Tiefgangs nicht die Häfen an Weser und Elbe anlaufen können. Das Planfeststellungsverfahren für dieses Projekt steht kurz vor dem Abschluss. Der Bau des Hafens soll noch 2006 beginnen, die ersten Schiffe sollen 2010 abgefertigt werden.

Neben seinem Status als Universalhafen (Schüttgut, Projektladung, Container, Schrott, Lebensmittel) ist der Seehafen mit seinen Umschlagbrücken für Rohöl und Mineralölprodukte, einer Raffinerie, Kohleumschlag und einem Kohlekraftwerk (Kraftwerk Wilhelmshaven) als Umschlagplatz für die Energieversorgung Deutschlands von großer Bedeutung. In Wilhelmshaven und Umgebung gibt es eine Anzahl von Kavernen, in denen die gesetzlich vorgeschriebenen Erdölreserven Deutschlands gelagert werden. Pipelines verbinden Wilhelmshaven mit Hamburg und der Raffinerie in Wesseling bei Köln.

Noch 2006 soll über den Bau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) am Voslapper Groden entschieden werden, um Deutschland von Erdgasimporten über Pipelines aus Russland unabhängiger zu machen.

Mit dem Bau des JadeWeserPorts wird die Verkehrsanbindung Wilhelmshavens über Schiene und Straße ins Binnenland an Bedeutung gewinnen.

Wasserwege

Während das Jadefahrwasser auch den größten Schiffen erlaubt, Wilhelmshaven anzulaufen, fehlt die Anbindung an das deutsche Binnenwasserstraßennetz. Auf dem Wasserweg kann man lediglich per Sportboot über den Ems-Jade-Kanal die ostfriesischen Städte Aurich und Emden und die Flüsse Hunte und Ems erreichen. Um die Anbindung zu verbessern, wurde der Bau einer Wasserstraße zur Weser geprüft. Eine Möglichkeit ist der Ausbau des Wattfahrwassers, eine andere der Bau eines Jade-Weser-Kanals.

Straßenverbindungen

Im Hafengebiet beginnt die Bundesautobahn A 29 in Richtung Süden, die über Oldenburg (Oldb) zum Autobahndreieck Ahlhorner Heide (Anschluss an die A 1 Dortmund-Bremen) führt. Ferner führt die Bundesstraße B 210 in westliche Richtung über Jever und Aurich nach Emden.

Die Wilhelmshavener Wirtschaft unterstützt außerdem den Bau der Küstenautobahn A 22, die die A 29 südlich von Wilhelmshaven kreuzen soll und Verbindungen zum Wesertunnel im Osten und zu den Autobahnen ins Ruhrgebiet und in die Niederlande im Westen schaffen soll.

Schienenverbindungen

Ab dem Wilhelmshavener Bahnhof in der Einkaufsmeile Nordseepassage führt eine Bahnlinie über Oldenburg nach Osnabrück (KBS 392). Davon zweigt eine weitere Strecke in Sande ab und führt über Sanderbusch, Schortens, Jever, Burhafe, Wittmund nach Esens (KBS 393). Beide Strecken werden im Stundentakt von der NordWestBahn mit modernen Dieseltriebwagen bedient. Fern- und Nahverkehrreisezüge der Deutschen Bahn verkehren seit Übernahme durch die NordWestBahn im Jahr 2000 zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven nicht mehr. Die Nordwestbahn bietet dafür ersatzweise dreimal täglich Direktverbindung zwischen Wilhelmshaven und Bremen. Die Strecken im Wilhelmshavener Raum sind nicht elektrifiziert. Eine Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau sind mit dem Bau des JadeWeserPorts geplant.

Öffentlicher Personennahverkehr

Ursprünglich diente dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) die von der Wilhelmshavener Straßenbahn GmbH, Frankfurt (Main), und der benachbarten Stadt Rüstringen im Jahre 1913 eröffnete elektrische Straßenbahn. Sie wurde 1945 zerstört und später durch einen Obusbetrieb ersetzt.

In dieser Zeit übernahm die Vorortbahn Wilhelmshaven einen Teil des Verkehrs in der Stadt und ihrer Umgebung. Sie benutzte das seit 1870 stetig gewachsene Gleisnetz der Werftbahn der Reichsmarine, das zunächst nur dem Güterverkehr, ab 1941 aber auch einem zunächst beschränkt öffentlichen Personenverkehr gedient hatte. Der Personenzugverkehr endete im Jahre 1961.

Den ÖPNV bedienen heute sechs innerstädische Buslinien der städtischen Verkehrsbetriebe. Weitere regionale Anbindungen zum Beispiel nach Jever oder Aurich werden im Auftrag des Weser-Ems-Bus-Verkehrsbetriebs übernommen. Der innerstädische Betrieb erfolgt in der Hauptgeschäftszeit im 20-Minuten-Takt, nach 20:00 Uhr im Stundentakt.

Flugplatz Mariensiel

Der Verkehrslandeplatz Mariensiel am südlichen Stadtrand bindet Wilhelmshaven an das nationale und internationale Flugverkehrsnetz an. Der Flugplatz soll künftig für den Instrumentenanflug ausgerüstet werden. Er kann von Flugzeugen bis zu vierzehn Tonnen Gewicht genutzt werden. Von Mariensiel werden regelmäßig die ost- und nordfriesischen Inseln angeflogen. Außerdem findet von hier der Lotsenversetzdienst mit Hubschraubern zu Schiffen in der Deutschen Bucht statt.

Medien

In Wilhelmshaven erscheint als einzige Tageszeitung die Wilhelmshavener Zeitung. Als Gegenöffentlichkeit versteht sich die alternative Zweimonatszeitung Gegenwind. Radio Jade ist das lokale und nichtkommerzielle Bürgerradio der Stadt. Es ist eines von 15 niedersächsischen Veranstaltern von Bürgerrundfunk. Der Sender hatte seinen Sendestart am 30. September 1997 und wird über die Niedersächsische Landesmedienanstalt aus Mitteln der Rundfunkgebühr gefördert.

Öffentliche Einrichtungen

Südstrand
  • Bundesausführungsbehörde für Unfallversicherung (Unfallkasse des Bundes)
  • Künstlersozialkasse
  • Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
  • Forschungsinstitut Senckenberg
  • Institut für Vogelforschung
  • Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
  • Forschungszentrum Terramare
  • Nationalparkverwaltung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer
  • Deutsches Windenergie-Institut DEWI
  • Stadtbücherei Wilhelmshaven
  • Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen
  • Beratung, Kommunikation und Arbeit - Gesellschaft für soziale und berufliche Integration e.V.

Bildung

Wilhelmshaven, das bereits von 1949 bis 1962 Sitz der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft gewesen war, wurde 1971 Sitz der Fachhochschule Wilhelmshaven, die seinerzeit durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurakademie Wilhelmshaven und einer Akademie für Betriebswirte entstand und auf Ingenieurwissenschaften und Wirtschaft konzentriert war. Im Jahr 2000 fusionierte diese Fachhochschule mit der Fachhochschule Oldenburg und der Fachhochschule Ostfriesland zur Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, die nunmehr mit rund 9.500 Studenten die größte Fachhochschule des Landes Niedersachsen ist. Die Studienstandorte dieser Fachhochschule befinden sich neben Wilhelmshaven in Emden, Elsfleth, Leer (Ostfriesland) und Oldenburg.

Seit 1938 ist das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) in Wilhelmshaven ansässig. Die am Institut in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit tätigen Wissenschaftler (Archäologen, Botaniker, Geologen, Geographen) erforschen die Landschafts- und Siedlungsgeschichte im niedersächsischen Küstenraum.

Das 1990 in Wilhelmshaven gegründete Forschungszentrum Terramare (FTM) ist eine wissenschaftliche Dienstleistungseinrichtung, die institutionell zu hundert Prozent aus Landesmitteln gefördert wird. Die Institution unterstützt in Wilhelmshaven die Institute für historische Küstenforschung, für Vogelforschung, das Senckenberg-Institut für Meeresgeologie und -biologie und die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Belangen der Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung. Es kooperiert dabei mit der Meeresstation des universitären Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM). Sitz dieser Einrichtung ist Oldenburg, ihre Meeresstation befindet sich in einem Teil der Räumlichkeiten des FTM.

Die Deutsche Windenergie-Institut GmbH, DEWI, eine 100%ige Gesellschaft das Landes Niedersachsen mit dem Hauptsitz in Wilhelmshaven, leistet zum Thema Windenergie alle Arten von Messungen, Energie-Prognosen, Studien, Weiterbildung, technische, wirtschaftliche und politische Beratung für Industrie, Windpark-Entwickler, Banken, Regierungen und öffentliche Verwaltungen. Das DEWI betreibt ein Testfeld mit verschiedenen Windenergieanlagen am Stadtrand von Wilhelmshaven.

Ferner befindet sich in Wilhelmshaven die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Personen sind in Wilhelmshaven oder in einer der auf dem heutigen Gebiet der Stadt befindlichen Gemeinden / Kirchspiele geboren. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Wilhelmshaven hatten oder nicht, ist dabei unerheblich.

Persönlichkeiten, die mit der Stadt verbunden sind

Untrennbar verbunden mit der Stadt Wilhelmshaven sind zudem die Namen der folgenden Personen:

Siehe auch: Wilhelmshavener Kinderhilfe

Literatur

  • (Weitgehend unbekannt:) Edgar Grundig, Archivrat a.D.: Chronik der Stadt Wilhelmshaven, 2 Bände, insgesamt 1441 Seiten hektografierte Maschinenschrift. Von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Jahre 1945. Von vornherein begrenzte Auflage für verdiente Persönlichkeiten unter Verzicht auf Vertrieb durch den Buchhandel, mitfinanziert u.a. durch die Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven, erschienen Wilhelmshaven 1957.
  • Georg Sello: Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg. Oldenburg 1917
  • Erich Keyser (Hrsg.): "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte", Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1952
  • Notholt, E.: Wilhelmshaven, Stadt und Landschaft am Meer. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1958
  • Dunger Ingrid: Wilhelmshaven 1870 - 1914. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1962
  • Handlögten / Venske, "Dreckiger Sumpf. Vertrauliche Aufzeichnungen und Bekenntnisse aus der Provinz." Hamburg 1984
  • Titsch, Markus.: Bunker in Wilhelmshaven. Brune Mettcker Druck- und Verlagsgesellschaft, Wilhelmshaven 2005
  • Werner Brune [Hrsg.]: Wilhelmshavener Heimatlexikon Teil 1-3, Wilhelmshaven 1986-1987
  • Birger Jaspers: Wilhelmshaven. Ein verlorenes Stadtbild. Wartberg Verlag 2002
Commons: Wilhelmshaven – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien