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User Mode Linux

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User Mode Linux (im folgenden UML genannt, nicht zu verwechseln mit der Unified Modeling Language, welche ebenfalls als UML abgekürzt wird) ist eine Variante des Linux-Kernels, die es erlaubt, komplette Linux-Kernel als Anwendungsprozesse innerhalb operierender Linux-Systeme auszuführen, ohne deren Konfiguration und damit Stabilität zu beeinflussen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Netzwerkdienste können in einer UML-Umgebung komplett isoliert vom Hauptsystem ablaufen. Oft wird UML auch benutzt, um ein Honeypot zu installieren, mit dem die Sicherheit eines Computers oder Netzwerks getestet werden kann. Ein anderes Einsatzgebiet ist das Testen und Debuggen von Software, zum Beispiel eine Version des Linux-Kernels. Der Vorteil ist, daß das Hauptsystem nicht beeinflußt wird.

Ein weiterer denkbarer Bereich für den Einsatz von User-Mode-Linux ist die Treiberentwicklung für Linux, da man einen User-Mode-Prozess leichter als einen vollwertigen Kernel debuggen kann. Außerdem ist ein Kernel-Oops (Halt des Systems auf Grund eines Kernel-Fehlers) bei einem virtuellen Kernel für das tatsächliche System folgenlos, denn es kann ein neuer virtueller Kernel gestartet werden. Schließlich ist auch das gleichzeitige Starten mehrerer virtueller Kernel interessant (z. B. für Anbieter von dedizierten Webservern, die dadurch dem Kunden auf ein und dem gleichen System die Linux-Distribution seiner Wahl anbieten können).

Ursprünglich sollte UML „Linux on Linux“ (Linux auf Linux) genannt werden, aber die Idee wurde verworfen, da die Entwickler der Meinung waren, dass daran irgendetwas komisch wäre.

Seit Linux 2.6.0 ist UML in den offiziellen Linux-Quellen enthalten, so dass man diese Kernel als UML-Prozesse unterhalb eines Wirtslinux operieren lassen kann. Wenn auf dem Wirtslinux zusätzlich ein skas-Patch eingespielt wird, hilft der Wirtskernel dem UML-Kernel bei bestimmten Verwaltungsaufgaben, so dass sich Sicherheit und Performance erhöhen.

Einige fleißige Menschen entwickeln noch an UML. Die skas-Erweiterungen für aktuelle 2.6.x-Kernel gibt es beispielsweise hier

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