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Tetrachlormethan

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Strukturformel
Datei:Tetrachlórmetán.jpg
Allgemeines
Name Tetrachlormethan
Andere Namen Tetrachlorkohlenstoff, Kohlenstofftetrachlorid
Summenformel CCl4
CAS-Nummer 56-23-5
Kurzbeschreibung farblose, süßlich riechende Flüssigkeit
Eigenschaften
Molmasse 153,82 g/mol
Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,594 g/cm³
Schmelzpunkt -23 °C
Siedepunkt 76,5 °C
Dampfdruck 122 hPa (20 °C)
Löslichkeit gut in Ethanol, Ether, Benzin, nicht in Wasser
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 2
R- und S-Sätze R: 23/24/25-40-48/23-52/53-59
S: (1/2-)23-36/37-45-59-61
MAK 65 mg/m³
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

 

Tetrachlormethan, (auch Tetrachlorkohlenstoff, Tetra), ist eine chemische Verbindung aus der Reihe der Chlorkohlenwasserstoffe und stellt das vollständig chlorierte Methan dar.

Eigenschaften

Tetrachlormethan ist eine farblose, stark lichtbrechende, süßlich riechende, nicht brennbare, giftige Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von –23 °C und einem Siedepunkt von 76,5 °C. Tetrachlormethan ist mit Wasser nicht mischbar, mit Ethanol, Ether oder Benzin ist es gut mischbar und es löst Fette, Öle und Harze. Tetrachlormethan ist sehr reaktionsträge und wird von Säuren und Laugen nicht angegriffen, eine Ausnahme stellt die explosionsartige Reaktion mit Alkalimetallen dar. Unter Licht- und Wärmeeinwirkung entsteht besonders in Anwesenheit von Feuchtigkeit das Giftgas Phosgen. Wie Trichlormethan ist es stark leberschädigend und gehört zu den krebserzeugenden Stoffen. Außerdem ist es schädlich für Wasserorganismen und trägt mit zum Abbau der Ozonschicht bei (Ozonloch in der Arktis und Antarktis).

Verwendung

Aufgrund der toxischen und krebserregenden Eigenschaften sowie der Ozonschicht schädigenden Wirkung, dürfen FCKWs, zu denen Tetrachlormethan gehört, gar nicht mehr verwendet werden. (FCKW-Halon-Verbots-Verordnung) Die Anwendung als Feuerlöschmittel sowie als Entfettungs-, Reinigungs-, Lösungs- und Verdünnungsmittel ist aufgrund seiner Toxizität und seiner ungünstigen Umwelteigenschaften nur noch zu Forschungszwecken erlaubt.

Die Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert) beträgt 2,5 ml/m³ (TRGS 900) [Empfehlung der MAK-Kommision 0,5 ml/m³]

Alternativstoffe

Für chemische Versuche, z.B. in der Schule oder Universitäten, eignen sich als Ersatzstoffe besonders Benzin und Toluol. Bei letzterem sollte man aber dringend den MAK-Wert einhalten, da es eine fruchtschädigende Wirkung hat

Wirkung auf den Menschen

Dämpfe von Tetrachlormethan verursachen je nach eingeatmeter Konzentration:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Schwindel
  • Schäden des ZNS
  • Herabsetzung der Sinnesleistungen (Sehschärfe, Gehörempfindlichkeit usw.)

Dauerhafte Exposition führt zur schweren Schädigungen der Leber und Nieren. Im Tierversuch hat sich Tetrachlormethan als krebserregend erwiesen.