Richard von Drasche-Wartinberg

Richard Freiherr Drasche von Wartinberg (* 18. März 1850 in Wien; † 3. Juli 1923 ebenda) war ein österreichischer Großindustrieller, der sich auch als Asienforscher und Maler betätigte.
Leben
Richard war der Sohn des Ziegelindustriellen Heinrich von Drasche-Wartinberg, der den Wienerberger Ziegelkonzern während der Gründerzeit in Wien zu einem der führenden Unternehmen seiner Art in Österreich gemacht hatte. Drasche war geologisch gebildet[1].

Neben seiner Tätigkeit als Leiter der Ziegelfabriken unternahm er 1873 seine erste Studienreise, die ihn in den hohen Norden nach Spitzbergen führte. 1875–1876 folgte eine weitere, ausgedehnte Studienreise in den Indischen Ozean und nach Ostasien, wo er die Vulkane auf den damals noch weitgehend unbekannten Inseln Réunion, Mauritius und Luzon studierte. 754 gut dokumentierte Gesteinsproben dieser Reise schenkte er dem Naturhistorischen Museum Wien, wo diese in der petrographischen Sammlung lagern. Eine weitere geologische Expedition führte Drasche nach Japan. Im Jahr 1878 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.
1892 ließ er auf dem Inzersdorfer Friedhof ein heute noch bestehendes Familienmausoleum anlegen.
1884 wurde er von Kaiser Franz Joseph I. in den österreichischen Freiherrenstand erhoben und erhielt eine Wappenbesserung. Seine Nachkommen leben auf Gut Ebreichsdorf bei Wien.
Schriften
- Reise nach Spitzbergen im Sommer 1873 mit dem Schooner "Polarstjernen". Selbstverlag, Wien 1874[2]
- Die Insel Réunion (Bourbon) im Indischen Ocean. Eine geologisch-petrographische Studie mit einem Anhange über die Insel Mauritius. Hölder, Wien 1878[3]
- Fragmente zu einer Geologie der Insel Luzon (Philippinen). Mit einem Anh. über die Foraminiferen der tertiäeren Thone von Luzon von Felix Karrer. Karl Gerold’s Sohn, Wien 1878[4]
- Die Synascidien der Bucht von Rovigno. Wien 1883[5]
- Beiträge zur Entwickelung der Polychaeten. Gerold & Sohn, Wien 1884–1885 doi:10.5962/bhl.title.46842
Literatur
- Drasche von Wartinberg Richard Frh.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 198. (Mit falschem Todesdatum: 4. Juli)
- Heinrich Ritter Drasche von Wartinberg: Bericht über Besitz, Umfang, Erzeugung und sonstige Betriebsverhältnisse (seiner) Steinkohlenbergwerke. Ludwig Mayer, Wien 1873.[6]
- Wilhelm M. Donko: Österreich–Philippinen 1521–1898: Österreichisch-philippinische Bezugspunkte, Beziehungen und Begegnungen während der Zeit der spanischen Herrschaft. 2., überarbeitete und erheblich erweiterte Auflage. Epubli, Berlin 2011, ISBN 978-3-84420853-5, S. 243–251.
- Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. 2., verbesserte Auflage. Böhlau, Wien 1992, S. 368 (Wappen Drasche-Wartinberg)[7]
Einzelnachweise
- ↑ Aus dem Amtsblatte. Auflassung eines Bergbaues.. In: Badener Bezirks-Blatt, 4. Juni 1881, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Katalogzettel Universitätsbibliothek Wien
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Katalogzettel Universitätsbibliothek Wien
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Bestandsnachweis Österreichischer Bibliothekenverbund. Ehemals im ; abgerufen am 29. Juli 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Drasche-Wartinberg, Richard von |
ALTERNATIVNAMEN | Drasche-Wartinberg, Richard Freiherr von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Industrieller, Asienforscher und Maler |
GEBURTSDATUM | 18. März 1850 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 3. Juli 1923 |
STERBEORT | Wien |