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Carpenter-Effekt

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Der Carpenter-Effekt bezeichnet den Sachverhalt, daß das Sehen einer Bewegung sowie in schwächerem Maße das Vorstellen einer oder das Denken an eine bestimmte Bewegung die Tendenz zur Ausführung eben dieser Bewegung auslöse.

Neuere Untersuchungen mit elektrophysiologischen Methoden bestätigen diese naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeit, das ideomotorische Prinzip. Es lassen sich "...mit Hilfe der Ableitung der Muskelaktionspotentiale nichtbewußte und nicht bis zur sichtbaren Ausführung gelangene schwache Muskleaktivierungen nachweisen, die strukturell im Impulsmuster den wahrgenommenen, vorgestellten bzw. gedachten Bewegungen entsprechen."(bei Hacker, 1973).

Der Carpenter-Effekt umfaßt auch Vorgänge der Suggestion, des autogenen Trainungs, der Ausdrucksübertragung u.a. Er wird auch für indirekte Trainingsmethoden unter arbeitspsychologischen Aspekten genutzt. So lassen sich z.B. bei praktisch wichtigen Tätigkeiten auch ohne vollständigen motorischen Vollzug beträchtliche Lerneffekte erzielen, so daß ein Einsatz hauptsächlich für das Erlernen folgenreicher und gefährlicher Arbeitsaufgaben zweckmäßig wird (Hacker, 1973).

Der englische Naturwissenschaftler William Benjamin Carpenter (1813-1885) beschrieb diesen ideomotorischen Effekt zum ersten Mal 1852. Viele Grenzwissenschaften, wie z.B. Pendeln, Gläserrücken und das Verhalten von Wünschelruten, sollen sich Skeptikern zufolge durch diesen Effekt erklären lassen.

Siehe auch: Ideo-Realisierung, Okkultismus, Spiegelneuronen