Verbalinspiration
Wortbedeutung
'Verbalinspiration' bedeutet, das jedes Wort der Hl. Schrift göttlich inspiriert ist, jedoch keineswegs ein willenloses Diktat darstellt. Der göttliche Autor löscht den menschlichen Autor nicht aus, vielmehr leuchtet im inspirierten Text des menschlichen Autors, der göttliche Autor auf. Verbalinspiration ist vom reinen Diktat deutlich zu unterscheiden. Der Koran versteht sich selbst, als rein und losgelöst vom Aspekt des menschlichen Autors, himmlisch diktiert - die hl. Schrift (Bibel) jedoch folgt dem inkarnatorischen Prinzip: Gott löscht das Fleisch nicht aus, sondern nimmt es an...
Die Hermeneutik dringt tiefer in das Verstehen des biblischen Textes ein, indem es die geschichtlichen und menschlichen Weisen durchleuchtet, mit denen der göttliche Autor sich mitteilt.
Vorkommen und Ausformung
Der traditionelle Islam geht von einem Diktat Koran-Verständnis aus: der Engel Gabriel habe Mohammed den Koran im Laufe vieler Jahre eingegeben. Extreme Richtungen im Christentum sind ebenfalls der Auffassung, dass die Evangelien oder die ganze Bibel unmittelbar von Gott stammen und deshalb an keinem einzelnen Wort gerüttelt werden darf. Daraus ergeben sich allerdings vielerlei Probleme bei der Auslegung der Hl. Schriften, die verkürzt und unerbittlich Thesen zu verteidigen suchen, die doch offensichtlich zu einigen Widersprüchen führen. (In fundamentalistischen Kreisen steht die Art und Weise der Schöpfung oft verkürzt zur Debatte Kreationismus Sichere Linie in der Auslegung der Hl. Schrift benötigt den Beistand des Hl. Geistes (der ja der Autor ist und war), so wie ER (vielleicht u.a.) dem Lehramt der katholischen Kirche zugesagt worden ist.