ITunes
iTunes
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Basisdaten
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Entwickler | Apple Computer |
Erscheinungsjahr | 9. Januar 2001 |
Aktuelle Version | 6.0.4 v2 (12. März 2006) |
Betriebssystem | Mac OS X, Windows |
Programmiersprache | C++ |
Kategorie | Medienplayer |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
iTunes Homepage |
iTunes ist ein kostenloser Musikplayer der Firma Apple, der unter den Betriebssystemen Mac OS X, Windows 2000 oder Windows XP läuft. Die Funktionen erstrecken sich vom Abspielen über das Organisieren bis hin zum Kaufen von Musik. Die aktuelle Versionsnummer ist 6.0.4. Die Mac-OS-9-Version wird seit der Version 2.0.4 nicht mehr weiterentwickelt.
iTunes ist auch Bestandteil des iLife-Pakets, das zusätzlich iPhoto, iDVD, iMovie, iWeb und GarageBand enthält. Im Gegenteil zu den anderen iLife-Programmen ist iTunes kostenlos und auch für die Windows-Plattform verfügbar.
Funktionen
iTunes erlaubt es vor allem, Musik zu hören und diese beliebig zu ordnen, sortieren, gruppieren, über ein Netzwerk via Bonjour zu streamen und Musik-CDs oder DVDs zu brennen und für diese Cover auszudrucken. Unterstützt werden auch QuickTime-Filme. Seit Version 4.9 ist es möglich, Podcasts kostenlos zu abonnieren und zu verwalten.
Dazu bedient es sich einer eigens geführten Musikbibliothek, um Musikdateien unterschiedlichster Formate mit Metainformationen (bei MP3 beispielsweise ID3-Tags) zu hinterlegen. Nach diesen kann flexibel, wenn auch nicht beliebig, sortiert und gefiltert werden. Eine weitere Eigenschaft in diesem Zusammenhang sind die sogenannten intelligenten Wiedergabelisten (engl. smart playlists). Eine intelligente Wiedergabeliste wird erstellt, indem man Kriterien ähnlich einer Datenbankabfrage definiert. Daneben bietet iTunes eine Echtzeit-Suche, deren Suchresultate bereits bei der Eingabe erscheinen.
Ferner bietet es eine integrierte Schnittstelle und Portalsoftware zum iTunes Music Store, über den per Internet Musiktitel und Musikvideos angeschaut und gekauft werden können.
iTunes ist als Standard-Musikverwaltungs-Software für den Apple iPod gedacht. Die Windows-Version von iTunes löst damit die Musicmatch Jukebox des ehemaligen Kooperationspartners ab, jedoch existiert eine Vielzahl an alternativer Software. iTunes ist somit keine Voraussetzung für den Betrieb eines iPods, auch wenn dies von Apple suggeriert wird.
Ende September 2005 kam das Motorola ROKR (gesprochen Rocker) auf den Markt. Es ist weltweit das erste Mobiltelefon, das von iTunes als Musik-Abspielgerät unterstützt wird. Es kann bis zu 100 Lieder mit einer iPod-ähnlichen Software verwalten. [1]
Geschichte
iTunes basiert weitgehend auf der kommerziellen MP3-Applikation SoundJam MP, die von der Macintosh-Softwareschmiede Casady & Greene entwickelt wurde. Letztendlich übernahm Apple die Entwickler mitsamt der Software.
Die erste Version von iTunes im Januar 2001 war daher SoundJam MP sehr ähnlich. Obwohl iTunes bis heute wie schon das Vorgängerprodukt die Aufnahme von Radiosendungen aus dem Internet oder von einem Player via Line-In nicht unterstützt und das benutzerdefinierte Auswechseln der Skins fehlt, hat die Software wahrscheinlich wegen ihrer einfachen und intuitiven Bedienung eine hohe Popularität erfahren.
Nach der Übernahme durch Apple wurden zahlreiche Funktionen ergänzt. Dazu gehört die Unterstützung des iPods, einer größeren Auswahl an CD-Brennern und Sprachen. Ferner wurde die für iTunes charakteristische Playlistverwaltung verbessert, 2003 die Unterstützung für Windows XP und den hauseigenen "iTunes Music Store" ergänzt.
Im ersten europäischen Jahr verkaufte Apple 50 Millionen Musikstücke über den iTunes Music Store, davor war dieser nur auf die Vereinigten Staaten begrenzt. Diese Stores wurden im Juni 2004 in Großbritannien, Frankreich und Deutschland eingeführt. Später folgten Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden die Schweiz und Japan.
Bis zum 23. Februar 2006 wurde weltweit 1 Milliarde Lieder über den iTunes Music Store verkauft.
Technisches
Medienverwaltung
Die Applikation bietet eine technisch auf der Mediensoftware QuickTime basierende Lösung zum Archivieren, Importieren, Brennen und Verwalten von Musikbibliotheken, wahlweise in unkomprimierten wie AIFF oder komprimierten Dateiformaten wie MP3 und AAC oder auch Apple Lossless.
Die Musikbibliothek wird im XML-Format abgelegt. In ihr sind die Metainformationen der Audiodateien abgelegt, unabhängig von den Metainformationen der proprietären Audioformate, die zum Beispiel ID3-Tags ablegen. Der Vorteil besteht darin, dass die Metainformationen trotzdem verändert werden können, wenn die Audiodateien das Modifizieren ihrer Tags nicht erlauben.
Die Datei liegt bei
Mac OSX in /Users/{USER}/Music/iTunes/
Windows XP in C:\Dokumente und Einstellungen\{USER}\Eigene Dateien\Eigene Musik\iTunes\iTunes\.
Audioformate
iTunes unterstützt momentan folgende Audioformate: MP3 mit und ohne VBR (Variable Bitrate), AAC mit und ohne VBR, Apple Lossless, AIFF sowie WAV. iTunes spielt auch eingekaufte Musik von audible.com sowie DRM-geschütztes AAC aus dem hauseigenen iTunes Music Store.
Wenn auf dem PC mindestens Windows Media Player 9 installiert ist, ist es mit iTunes möglich, eine Kopie von DRM-freien WMA-Dateien im AAC-Format und anderen von iTunes unterstützten Formaten erstellen zu lassen.
Da iTunes auf QuickTime aufsetzt, wird neben MIDI auch das freie Ogg-Vorbis-Format unterstützt, wenn man ein entsprechendes inoffizielles Plugin Xiph QuickTime Components (XiphQT) in QuickTime installiert. Es funktioniert mit Version 7 von QuickTime und somit auch in Version 6 von iTunes. In der Vergangenheit kam es durch Veränderungen der Programmierschnittstellen in Quicktime zu Inkompatibilitäten mit Plugins, es kann aufgrund solcher Änderungen seitens Apple für die Zukunft nicht garantiert werden, dass iTunes das freie Ogg-Vorbis-Format weiterhin abspielen können wird.
Sharing
Musikdateien können über Bonjour, die Apple-Bezeichnung für den offenen Netzwerkstandard Zeroconf, freigegeben werden (sharing). Die Musikdateien können daher ohne Konfiguration mit Benutzern, die sich im selben Teilnetz befinden, angehört werden. Benutzer außerhalb des Teilnetzes können die IP-Adresse des verteilenden ("streaming") Computers angeben. Eine Ausnahme bildete die Version 4.0, mit der die Freigabe auch über das Internet möglich war. Dies wurde jedoch in der bald darauf erschienenen Version 4.0.1 deaktiviert, um aufkommenden rechtlichen Streitigkeiten und Lizenzansprüchen aus dem Weg zu gehen.
iTunes und der iPod
Sobald man seinen iPod an den Computer anschließt und iTunes startet, wird (auf Wunsch) die ganze iTunes-Musikbibliothek auf den iPod übertragen bzw. diese aktualisiert sowie Kalender und Kontakte auf dem iPod auf den neuesten Stand gebracht (Seit Version 5.0 auch mit Windows-PCs; iTunes liest hierbei die entsprechenden Einträge von Microsoft Outlook (Express) aus). iTunes kann auch auf eine manuelle Verwaltung der Musikstücke auf dem iPod umgestellt werden. Sobald man auf dem iPod einen Titel bewertet oder durch Anhören den Zähler erhöht, werden diese Änderungen mit den Tags in der Bibliothek synchronisiert.
Podcasting
Wer einen Podcast anderen iTunes Benutzern zur Verfügung stellen will, kann solch einen Link einsetzen: "pcast://www.example.org/podcasts/neuigkeiten.xml", ähnlich dem "http://". iTunes importiert diesen Podcast-Verweis dann automatisch in sein Podcast-Verzeichnis.
Kritik
In die Kritik geraten ist die fest integrierte Anbindung zum iTunes Music Store dadurch, dass dort erstmals in breitem Maße Digital Rights Management (DRM) zum Einsatz kam, welches die Rechte der Endverbraucher an der Nutzung der erworbenen Musikstücke einschränkt. Apples Lizenzierung erlaubt die gleichzeitige Benutzung heruntergeladener Musikstücke auf fünf Rechnern, beliebig vielen iPods und das unbegrenzte Brennen auf CDs. Dies stellt aktuell eine etwas freizügigere DRM-Politik dar, als dies z.B. bei Musicload von T-Online und anderen Microsoft-lizenzierten Anbietern von WMA-Downloads der Fall ist. In Frankreich läuft aktuell noch eine Klage, in der es darum geht, Apple dazu zu zwingen, das FairPlay DRM-Format auch für das Abspielen auf Nicht-Apple-Hardware zu ermöglichen. Mit der Öffnung des iPods für andere kopiergeschützte Formate wie WMA mit Janus würde Apple möglicherweise seine Marktführerschaft im legalen Musik-Download verlieren, selbiges gilt beim Verzicht auf FairPlay.
In der Version 6.02 der Software wurde eine Funktion eingebaut, die in der Standardeinstellung zu jedem abgespielten Musikstück den Künstlernamen über das Internet an einen Server überträgt. In einem kleinen Fenster (MiniStore) bekommt der Hörer daraufhin künstlerbezogene Informationen und abgestimmte Werbung für andere Produkte aus dem iTunes Music Store angezeigt. Dies löste unter Gesichtspunkten des Datenschutzes und der Privatsphäre Kritik an Apple aus, da eine Erforschung des Hörverhaltens und Einblicke in private MP3-Sammlungen befürchtet werden. Solche Vorgänge sind nach Meinung vieler Nutzer unerwünscht und bedürften außerdem einer individuellen Zustimmung, die jedoch erst nach der aufkommenden Kritik per Aktivierung des MiniStores eingeholt wird.
Mittlerweile erscheint beim ersten Aufrufen des iTunes MiniStores ein Hinweis, dass im MiniStore anhand des in der Wiedergabeliste markierten Titels passende Vorschläge angezeigt werden. Des weiteren schreibt Apple, dass keine persönlichen Daten an Apple gesendet oder gespeichert werden. Der MiniStore kann aber auch ganz einfach über einen Button am unteren Ende des iTunes Programmfensters abgestellt werden, wodurch keine Daten mehr verschickt werden.
Versionsgeschichte
Mac OS 9
- 1.0 – 9. Januar 2001
- Veröffentlichung
- 1.1 – 21. Februar 2001
- Unterstützung für externe Brenner
- Verbesserter Visualisierungseffekte-Generator
- Mehr unterstützte Brenner
Mac OS 9 & Mac OS X
- 2.0 – 2. November 2001
- iPod-Unterstützung
- Equalizer
- MP3-CDs brennbar
- Überblenden
- Sound-Erweiterung
- Brennt CDs doppelt so schnell wie zuvor
- 2.0.2 – 16. November 2001
- Sprachunterstützung für Französisch und Deutsch
- Verbesserte ID3-Tags für Double-Byte-Sprachen
- 2.0.3 – 13. Dezember 2001
- Manuelle Synchronisation mit iPod möglich
- Unterstützung für den Rio One MP3-Player
- 2.0.4 – 20. März 2002
- Ausgeweitete AppleScript-Unterstützung
- Verbesserte Stabilität und Performance
Mac OS X
- 3.0 – 17. Juli 2002
- Intelligente Wiedergabelisten
- Hörbuch-Unterstützung von Audible.com
- Tonüberprüfung
- Bewertungen
- Neue Spalten in der Musik-Bibliothek (zuletzt gespielt, Zähler etc.)
- Kombinierte Musikstücke
- Wiedergabelisten-Import und -Export
- 3.0.1 – 18. September 2002
- Verbesserte Performance
- Verbesserte Unterstützung für Mac OS X 10.2.
- 4.0 – 28. April 2003
- Integrierter iTunes Music Store (iTMS)
- Gemeinsame Musik-Nutzung
- AAC-Unterstützung
- Album-Cover
- DVD-Unterstützung
- Verbesserte Suche
- Kategorie Takt (BPM)
- 4.0.1 – 27. Mai 2003
- Gemeinsame Musik-Nutzung nur in lokalen Netzwerken
- Verbesserte Performance
Mac OS X & Windows
- 4.1 – 16. Oktober 2003
- Sprachnotizen- und „On-The-Go“-Wiedergabelisten-Synchronisation mit dem iPod
- Große Bibliotheken können auf mehreren CDs gebrannt werden
- iTMS-Links per drag & drop
- iTMS enthält neu Hörbücher
- iTMS mit erweiterter Suche
- iTMS mit Erlaubnis-Funktion
- iTMS mit Geschenkgutscheinen
- 4.2 – 18. Dezember 2003
- AOL-Account-Unterstützung im iTMS
- Verbesserte Performance
- 4.5 – 28. April 2004
- iMix.
- Party-Jukebox
- Ausdrucken des CD-Covers
- Verknüpfungen zum iTMS
- Automatische WMA- zu AAC-Konvertierung für Dateien ohne DRM (nur Windows)
- Apple Lossless: Verlustfreie Audio-Kompression
- 4.6 – 9. Juni 2004
- AirTunes-Unterstützung
- Kleinere Verbesserungen
- 4.7 – 26. Oktober 2004
- 4.7.1 – 11. Januar 2005
- iPod shuffle-Unterstützung
- Kopieren von Fotos auf iPod photo
- 4.8 – 9. Mai 2005
- Abspielfunktion für Video-Dateien
- Neue Music-Store-Funktionen
- Support zum Übertragen von Kontakten und Kalender von PC zu iPod
- 4.9 – 28. Juni 2005
- Abspielfunktion für Podcasts; inklusive Podcast-Verzeichnis und -Abonnementfunktion
- 5.0 – 7. September 2005
- 5.0.1 – 23. September 2005
- Fehlerkorrekturen (zerstörte Inhalte …)
- 6.0 – 12. Oktober 2005
- Unterstützung für iPod mit Videofunktion
- Neue Music-Store-Funktionen (Kauf von Videos, Benutzerrezensionen, Verschenken von Musiktiteln)
- 6.0.1 – 20. Oktober 2005
- Fehlerkorrekturen
- 6.0.2 – 10. Januar 2006
- MiniStore
- Videostreaming im LAN möglich
- Fehlerkorrekturen
- Sicherheitsupdates
- 6.0.3 – 16. Januar 2006
- Stabilitäts- und Performanceverbesserungen
- AirTunes-Verbesserungen
- 6.0.4 – 2. März 2006
- Verbesserte Stabilität
- Kein MIDI-in-mp3-Konvertieren mehr möglich (Fehler -50)
siehe auch
Digital Audio Access Protocol Protokoll, um Musik anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen
Weblinks
- Apple iTunes Deutschland
- Ausführlichere Informationen
- iTunesForum - Addons zu iTunes
- The true story of Audion (Die Geschichte vom damaligen Soundjam-Konkurrenten, dessen Entwickler fast iTunes gemacht hätten)