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Woiwodschaft Masowien

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Flagge Woiwodschaft Masowien fehlt noch
Flagge Woiwodschaft Masowien fehlt noch
Woiwodschaft
Masowien
Karte
Wappen und Logo
Wappen der Woiwodschaft Masowien Logo fehlt
Basisdaten
Hauptstadt: Warschau
Woiwode: Leszek Mizieliński
Woiwodschaftsmarschall: Adam Struzik
Größte Stadt: Warschau
ISO 3166-2: PL-MZ
Einwohner: 5.136.000 (2003)
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner / km²
Geografie
Fläche: 35.598 km²
- davon Land: ? km²
- davon Wasser: ? km²
Ausdehnung: Nord-Süd: bis 269 km
West-Ost: 67-221 km
Höchster Punkt: ? m. ü. NN
Tiefster Punkt: ? m. ü. NN
Landschaftl. Struktur
Wälder: ? %
Gewässer: ? %
Landwirtschaft: ? %
Sonstige: ? %
Verwaltungsgliederung
Kreisfreie Städte: 5
Landkreise: 37
- Gemeinden: 312

Die Woiwodschaft Masowien (poln. Województwo mazowieckie) ist eine von 16 Woiwodschaften, in die der EU-Staat Polen gegliedert ist. Er ging 1999 bei der polnischen Gebietsreform aus den Woiwodschaften Warschau, Płock, Ciechanów, Ostrołęka, Siedlce und Radom hervor. Die größte Provinz des Landes umfasst das Gebiet um die Landeshauptstadt Warschau.

Verwaltungsgliederung

Die Woiwodschaft umfasst 37 Landkreise, wobei 5 Städte kreisfrei bleiben. Den nach ihnen benannten Landkreisen gehören sie selbst nicht an.

Kreisfreie Städte

  1. Ostrołęka
  2. Płock
  3. Radom
  4. Siedlce
  5. Warschau

Landkreise

  1. Białobrzegi
  2. Ciechanów
  3. Garwolin
  4. Gostynin
  5. Grodzisk Mazowiecki
  6. Grójec
  7. Kozienice
  8. Legionowo
  9. Lipsko
  10. Łosice
  11. Maków Mazowiecki
  12. Mińsk Mazowiecki
  13. Mława
  1. Nowy Dwór Mazowiecki
  2. Ostrołęka
  3. Ostrów Mazowiecka
  4. Otwock
  5. Piaseczno
  6. Płock
  7. Płońsk
  8. Pruszków
  9. Przasnysz
  10. Przysucha
  11. Pułtusk
  12. Radom
  13. Siedlce
  1. Sierpc
  2. Sochaczew
  3. Sokołów Podlaski
  4. Szydłowiec
  5. Warschau West
  6. Węgrów
  7. Wołomin
  8. Wyszków
  9. Zwoleń
  10. Żuromin
  11. Żyrardów

Geschichte

Masowien

Masowien war ursprünglich ein Stammesterritorium, das den Landstrich am rechten Weichselufer in der Umgebung von Plock umfasste. Die Herkunft des Namens stammt laut Zedlers Lexicon von Masos oder Maslao, dem Mundschenk Mieszko II. Lamberts (+ 1034), welcher sich diesen Landstrich aneignete. Seit Ende 10. Anfang 11. Jahrhunderts gehörte es zum Staat der Piasten und bildete eine der Provinzen mit dem Zentrum in Płock (seit 1075 Bischofssitz). Infolge des Testaments von Boleslaw III. Schiefmund wurde Masowien mit Kujawien und dem Land von Sieradz-Łęczyca um 1138 zu einem Herzogstum vereinigt. Nach 1138 brach in Polen der Partikularismus aus, dessen Teil Masowien war. 1333 lebten nur etwa 54.000 Menschen bzw. 2,2 pro Quadratkilometer auf dem Gebiet Masowiens. Nach 1234 unter Konrad wurde Masowien vom Krakauer Seniorherzog unabhängig, und es teilte sich nach 1313 in drei Herzogstümer mit den Zentren Płock, Warschau und Rawa Mazowiecka. Die masowischen Herrscher wurden ab 1351 zu Vasallen der polnischen Krone.

Die im Allgemeinen niedrige Ertragsfähigkeit der Böden sowie die starke Bewaldung engten die erste Besiedlung auf die Flusstäler ein. Die ungünstigen Ertragsverhältnisse zwangen die Bewohner sogar zur Abwanderung in die angrenzenden Gebiete. Schon seit Boleslaw I. benutzten polnische Herzöge oft Masowien zum Einfall in das nördlich von Masowien liegende Altpreußenland. In 1209 konnten Angriffe Konrad von Masowiens von den Prußen noch erfolgreich abgewehrt werden. Jedoch wurden dann Teile des preußischen Kulmerlandes von Konrad besetzt und zahlreiche Wiedereroberungszüge der Prußen und Jadwinger folgten.

Die geringe Erschließung des Landes, die Lage Masowiens an der Peripherie Polens und die besonders im 13. und 14. Jahrhundert Einfälle der Litauer, sowie Vergeltungszüge der Prußen wirkten auf die gesellschaftliche Verhältnisse ein.

Verspätet bildeten sich in Masowien größeres Grundeigentum und ritterliche Privilegien aus. Beträchtlich aber war im 14.-16. Jahrhundert die Verarmung des Adels in Masowien (ehemalige Grenzwächter; ca. 25% der Bevölkerung). Auch die Lage der Bauern unterschied sich von anderen Teilen Polens. Die Kolonisation zu deutschen Recht (ius Theutonicum) spielte hier eine geringe Rolle. Die lokale Form der Zinswirtschaft basierte auf dem sogenannten »ordo terrae«, einem individuellen Abkommen mit dem Siedler (kmetho), wodurch dieser auf unbegrenzte Zeit Pächter des Bodens wurde, dem weitgesteckte persönliche Freiheiten zustanden und der den Landgerichten, nicht aber der Dominialgerichtsbarkeit unterstellt war. Die ersten Städtegründungen zu deutschen Recht fanden in Masowien schon im 13. Jahrhundert (u. a. in Płock) statt. Für die wirtschaftliche Entwicklung Masowiens spielten die nach Norden und Südosten führenden Handelswege eine gewisse Rolle. Von größerer Bedeutung waren jedoch die Kontakte mit der pommerellisch-preußischen Stadt Danzig, und der preußischen Städte Elbing und Thorn. Ein wesentlicher Merkmal der masowischen Landesherrschaft war, dass die Tradition der patrimonialen Monarchie weiterlebte, während sich die ständische Verfassung langsamer als im Kgr. Polen entwickelte.

Nach dem Aussterben ihrer zur Piasten-Dynastie zählenden Nebenlinien fielen die masowischen Territorien 1526 direkt an das Kgr. Polen heim und verblieben dort bis zur Dritten Teilung Polens 1795. Als Provinz Neuostpreußen 1795-1807, Teil des Königreichs Preußen. Im Rahmen der napoleonischen Kriege wurde Masowien 1807-1815 dem Großherzogtum Warschau angegliedert, um bereits 1815, nach dem Wiener Kongress, eine der Hauptprovinzen Kongresspolens zu bilden, innerhalb der Grenzen des russischen Zarenreiches. 1918 wurde Masowien Teil der neuen polnischen Republik.

Geografie

Größte Städte

  1. Warschau (1.689.559)
  2. Radom (228.290)
  3. Płock (128.145)
  4. Siedlce (76.913)
  1. Pruszków (54.727)
  2. Ostrołęka (54.194)
  3. Legionowo (50.484))
  4. Ciechanów (46.545)
  1. Otwock (42.606)
  2. Sochaczew (38.302)
  3. Mińsk Mazowiecki (36.791)
  4. Piaseczno (34.603)

Flüsse

Wirtschaft

Masowien ist die wohlhabendste Region in Polen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Woiwodschaft einen Index von 72.8 (EU-25:100) (2003).[1]


Quellen

  1. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]

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