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Inge Meysel

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Inge Meysel (* 30. Mai 1910 in Berlin; † 10. Juli 2004 in Bullenhausen bei Hamburg) war eine deutsche Schauspielerin.

Biographie

Schauspielerin in Theater und Fernsehen

Die Tochter des jüdischen Kaufmanns Julius Meysel und seiner Frau Margarete Hansen, einer Dänin, begann 1930 ihre Theaterkarriere in Zwickau, Berlin und Leipzig. Zuerst stand Inge Meysel im Alter von drei Jahren in der Oper "Hänsel und Gretel" als Engel auf der Bühne. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte sie zwölf Jahre Auftrittsverbot. 1945 kam sie ans Thalia-Theater in Hamburg. Seit den 1960er Jahren stand bei Inge Meysel das Fernsehen im Mittelpunkt. Bekannt wurde die "Mutter der Nation" vor allem in der Fernseh-Serie "Die Unverbesserlichen".

Gesellschaftspolitisches Engagement

Die freiwillig kinderlose, stets streitbare und willenstarke Schauspielerin bezichtigte sich 1971 mit 374 anderen Frauen im Magazin Stern: "Ich habe abgetrieben und fordere das Recht für jede Frau dazu." 1974 unterstützte sie den Wahlkampf von Willy Brandt, und 1978 gehörte sie neben Alice Schwarzer und acht weiteren Frauen zu den Klägerinnen im sogenannten "Sexismus-Prozess" gegen den Stern. 1981 lehnte sie das Bundesverdienstkreuz ab, weil es keinen Orden wert sei, dass jemand "sein Leben anständig gelebt hat".

Letzte Jahre

Inge Meysel litt seit 2003 an Altersdemenz, spielte aber dennoch 2004 in einer Folge von Polizeiruf 110 mit. Ende April 2004 zog sie sich einen komplizierten Trümmerbruch des rechten Oberschenkels zu, der in einer Notoperation mit einem Hüftgelenksmarknagel stabilisiert wurde. Am Morgen des 10. Juli 2004 starb Meysel im Alter von 94 Jahren an einem Herzstillstand in ihrem Haus im niedersächsischen Bullenhausen.

Filmographie

Auszeichnungen

Literatur