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ATV (Fernsehsender)

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ATV (Austria Television ) ist das einzige österreichweit terrestrisch, über Kabel und über Digital-Satellit (DVB-S) ausgestrahlte private Fernsehprogramm.

Etwa 75 % der österreichischen Haushalte können den Kanal empfangen. ATV nahm am 1. Juni 2003 erstmals den bundesweiten, terrestrischen Sendebetrieb auf. Seit 18. September 2003 wird das Programm parallel auch über Digital-Satellit ausgestrahlt.

Vom 1. Juni 2003 bis zum 1. Juni 2006 lautete der Name „ATVplus“.

Geschichte

Im Jahr 1997 startete in Wien der Lokalsender Wien 1 (W1), der nur über das Kabelnetz zu sehen war. Im Januar 2000 wurde dieser zu einem österreichweiten Programm namens ATV ausgebaut, das jedoch wegen der damaligen Rechtslage weiterhin nur über Kabel empfangbar war, zeitweise auch im Rahmen von Premiere über Satellit und somit nur kostenpflichtig. Als eine rechtliche Grundlage für terrestrisches Privatfernsehen geschaffen wurde, bewarb sich ATV neben einigen anderen Senderprojekten um die einzige ausgeschriebene österreichweite Senderkette und erhielt schließlich den Zuschlag. Im Zuge des Starts des terrestrischen Sendebetriebs am 1. Juni 2003 wurde der Sendername von ATV auf ATVplus geändert, vermutlich, um den Zusehern ein "Plus" an Reichweite und Programmvielfalt zu signalisieren. Einen Tag nach 1. Juni 2006, der das dreijährige Jubiläum des terrestrischen Betriebs markiert, erfolgte wiederum die Rückänderung des Namens ATVplus auf die ursprüngliche Form ATV.

Unternehmensdaten

Sitz von ATV in Wien-Leopoldstadt

ATV ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft.

Seine Eigentümerstruktur besteht aus sechs Unternehmen, Kernaktionäre sind die BAWAG sowie der Filmhändler Herbert Kloiber mit seiner Tele München Gruppe. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Verkaufsgerüchte laut. Die BAWAG hat vor kurzem angekündigt, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu wollen und Beteiligungen nach und nach abzubauen. Ein Wechsel in den Besitz-Verhältnissen des Senders ist deshalb nicht völlig ausgeschlossen.


Der Sender hat 120 fest angestellte Mitarbeiter und die doppelte Anzahl an freien Mitarbeitern.

2005 konnte der Sender seinen Umsatz gegenüber 2004 um 93 Prozent steigern. Laut dem Werbeanalysten Focus betragen die Brutto-Werbeumsätze des Senders rund 32 Millionen Euro.

Durchschnittlich erreicht ATV ca. 700.000 Seher pro Tag (Tagesreichweite). Die durchschnittliche Reichweite von ATV lag 2005 bei 3,5 Prozent in der Zielgruppe 12-49, womit ATV nur an achter Stelle in der Liste der meist gesehenen Stationen liegt. In der Kernzielgruppe der 12- bis 29-Jährigen beträgt die Reichweite 4,1 Prozent.

Um die terrestrischen Sendemasten in Österreich mitbenutzen zu dürfen, muss ATV jährlich Gebühren in Millionenhöhe an den öffentlich-rechtlichen ORF bezahlen (mittlerweile an dessen ausgegliederte Sendeanlagen-Gesellschaft ORS).

Reichweiten

In der werberelevanten Zielgruppe der 12 bis 49-Jährigen schafft ATV einen durchschnittlichen Tagesmarktanteil von etwa 3 %. Der Marktanteil des Senders liegt zu Hauptabendzeiten bei knapp 4 %.

Programmgestaltung

Etwa 40 % des Programms von ATV sind Eigenproduktionen, die meist von beauftragten Firmen produziert werden (der Sender besitzt lediglich ein Fernsehstudio), die restlichen 60 % sind Zukäufe.

Wichtige Programmteile sind:


Seit der Saison 2004/2005 bietet der Sender auch die Tageszusammenfassungen der österreichischen T-Mobile Bundesliga im Fußball, und einige der Spitzenspiele als Live-Übertragungen an.

Insgesamt ist das Programm mit deutschen Privatsendern wie ProSieben zu vergleichen. Der Sender selbst vergleicht sich gerne mit RTL in dessen Anfangsphase.

Soweit das Programm über Digital-Satellit (Astra) ausgestrahlt wird, erfolgt dabei eine Verschlüsselung; deshalb kann das Programm mit einem Digital-Satelliten-Receiver nur empfangen werden, wenn man im Besitz einer ORF-digital-Smartcard oder einer Premiere-Austria-Smartcard ist und der Receiver diese Karte verarbeiten kann. Auf der Homepage von ATV werden Lizenz- und Rechtegründe für diese Maßnahme geltend gemacht.

Siehe auch