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Lochsäge

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Lochsäge mit Aufnahmeschaft, Zentrierbohrer und Sägeblättern
Einstellbare Lochsäge
Lochsäge für den Abbau von Schleifsteinen

Eine Lochsäge ist eine in Verbindung mit einer Bohrmaschine genutzte Säge, mit welcher kreisrunde Löcher begrenzter Tiefe in verschiedene Materialien gesägt werden können.

Aufbau und Anwendung

Die Lochsäge besteht aus drei Bauteilen: einem Aufnahmeteller, welcher Sägeblätter und Zentrierbohrer aufnimmt, einem Bohrer, der ins Zentrum des Aufnahmetellers eingespannt wird und der Zentrierung dient, und einem Sägeblatt in gewünschtem Durchmesser. Der Aufnahmeteller kann einen eigenen Schaft haben, mit dem er in das Bohrfutter einer Bohrmaschine eingesetzt wird, oder der Zentrierbohrer sitzt im Bohrfutter, und der Aufnahmeteller wird mit einer Klemmschraube darauf befestigt.

Die Lochsäge ermöglicht großkalibrige, passgenaue Bohrungen beispielsweise für Rohrdurchführungen, Steck- und Schalterdosen in Holz, Dämmstoff und Gipskartonplatten. Dabei wird nur wenig Material abgetragen, da nur ein Zentrierloch und ein kreisrunder Sägeschnitt im zu bearbeitenden Werkstoff entsteht. Die maximal mögliche Tiefe der Bohrung ergibt sich aus der Höhe der verwendeten Sägeblätter.

Zu einem Aufnahmeschaft gehören in der Regel 6 bis 8 Sägeblätter für unterschiedliche Lochdurchmesser. Das zu verwendende Sägeblatt wird in die entsprechende Nut des Aufnahmetellers eingesetzt und dort mittels eines Bajonettverschlusses oder durch mehrere Gewindestifte fixiert. Es gibt auch Lochsägen mit nur einem Sägeblatt, das dann fest am Aufnahmeteller verschraubt ist und ein sicheres Bohren von Löchern einer bestimmten Größe (zum Beispiel für Steckdosen) erlaubt. Die Lochsäge kann nur in eine Drehrichtung verwendet werden, da die Sägeblätter nur in eine Richtung (in aller Regel bei Rechtsdrehung) schneidend arbeiten; auch würden sich die Bajonettverschlüsse bei Gegendrehung öffnen.

Eine andere Bauform, die eine stufenlose Änderung des Lochdurchmessers erlaubt, zeigt die nebenstehende Abbildung.

Die Arbeit mit Lochsägen stellt erhöhte Anforderungen an das Drehmoment der Bohrmaschine.

Schweißpunktfräser

Der Schweißpunktfräser ist eine Sonderbauform der Lochsäge. Er besteht aus einem Einspannschaft, in dem eine Zentrierspitze federnd gelagert ist, und einer auf den Schaft aufgeschraubten kleinen Bohrkrone. Die Bohrungen sind im Durchmesser etwa so groß wie ein Schweißpunkt, also typischerweise zwischen 5 und 10 Millimeter.

Schweißpunktfräser 10 mm mit Ersatzkrone

Der Schweißpunktfräser dient dazu, eine Punktschweißverbindung zweier Blechstücke zu öffnen, d. h. den Schweißpunkt im oberen Blech wegzubohren, ohne das darunter liegende Blech zu durchlöchern. Beim Aufbohren des Schweißpunkts dringt die Zentrierspitze nicht ins Blech ein, aber die Bohrkrone schneidet das Material rund um den Schweißpunkt bis zum unteren Blech durch.

Literatur

  • Håvard Bergland: Messer schmieden. Eine norwegische Kunst, 2. Auflage, Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004, ISBN 3-87870-661-8.
  • J. G. Geißler: Der Drechsler oder praktischer Lehrbegrif der gemeinen & höhern Drehkunst. Erster Theil, bey Siegfried Lebrecht Crusius, Leipzig 1795.

Siehe auch

Commons: Lochsäge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien