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Johnny Guitar Watson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Johnny "Guitar" Watson (* 3. Februar 1935 in Houston, Texas; † 17. Mai 1996 in Yokohama, Japan) war ein US-amerikanischer Blues- und Funk- Musiker.

Als Teenager trat Watson in Texas mit aufstrebenden Blues-Musikern wie Albert Collins und Johnny Copeland auf. Mit 15 Jahren zog er nach Los Angeles, wo er in der Band von Chuck Higgins Klavier spielte. 1953 machte er erste Aufnahmen als Young John Watson, immer noch am Piano, doch bereits 1954 machte er als Gitarrist auf sich aufmerksam. 1955 hatte er mit Those Lonely Lonely Nights einen ersten Hit. In den 1960ern wechselte Watson kurzzeitig zum Jazz. 1967 hatte er zusammen mit Larry Williams den Hit Mercy, Mercy, Mercy. Danach hielt sich Watson zunächst mit weiteren Veröffentlichungen zurück.

In den 1970ern änderte er seinen Stil deutlich und wandte sich einem soullastigen R&B zu. Auf den 1973 und 1976 veröffentlichten LPs Listen und I Don't Want To Be A Lone Stranger zeigte Watson, wohin ihn seine musikalische Reise künftig führen sollte. Spätestens mit dem 1976 erschienen Album Ain't That A Bitch wurde Watson zu einem der Wegbereiter des Funk. In den Jahre bis 1981 brachte er für das Label DJM unter seinem eigenen Namen in rascher Folge sieben Studioveröffentlichungen auf den Markt und hatte mit Songs wie Superman Lover, A Real Mother for Ya und Booty Ooty veritable Chart-Erfolge. Außerdem veröffentlichte er 1978 und 1979 auch zwei Alben unter dem Namen "Watsonian Institute". Watsons Markenzeichen war nun neben basslastiger Hook-Line und den unverzichtbaren Gitarren-Soli der breite Gesangsstil, in dem Watson durchaus geistreiche, bisweilen ausgesprochen humorvolle und selbstironische Lyrics vorzutragen wußte. Dass er im Blues verwurzelt war, konnte und wollte Watson nie verbergen; beispielsweise veröffentlichte er seinen Klassiker von 1957 Gangster Of Love - später von Steve Miller erfolgreich gecovert - 1978 erneut. Die Werke dieser Schaffensperiode bilden das Rückgrat der bis in die jüngste Zeit hinein zahlreichen Best-Of-Compilations.

In den 1980er-Jahre wurde es ruhiger um Watson. Nach einem Labelwechsel brachte er 1981 das Album That's What Time It Is (Executive Producer Herb Alpert) auf den Markt. Anschließend legte er eine Schaffenspause ein, die bis 1986 anhielt. Die erneute Wartezeit bis zur Veröffentlichung seines letzten Werks Bow Wow, für das er 1994 eine Grammy-Nominierung als bestes Blues-Album erhielt, überbrückte er durch ausgedehnte Tourneen.

Watson hatte erheblichen Einfluss auf andere Größen der Rock- und Popmusik. Er war Zeit seines Lebens ein begnadeter Multi-Insturmentalist; manche seiner Alben (insbesondere Johnny "Guitar" Watson And The Family Clone) spielte er nahezu vollständig im Alleingang ein. Frank Zappa freundschaftlich verbunden gastierte er auf dessen Alben Them Or Us und One Size Fits All. Etliche der Songs von Johnny "Guitar" Watson dienten später der Hiphop-Szene als Sample-Vorlagen.

Johnny "Guitar" Watson starb während einer Tournee in Japan an einem Herzinfarkt auf offener Bühne. Er wurde in Glendale in Kalifornien bestattet.


Diskografie

  • Gangster Of Love (1958)
  • I Cried For You (1963)
  • Johnny Guitar Watson (1963)
  • The Blues Soul of Johnny Guitar Watson (1964)
  • The Larry Williams Show Featuring Johnny Guitar Watson (1965)
  • Bad (1967)
  • In The Fats Bag (1967)
  • Two For The Price Of One (1967) (mit Larry Williams)
  • Listen (1973)
  • I Don't Want To Be A Lone Ranger (1975)
  • The Gangster Is Back (1975, Compilation)
  • Ain't That A Bitch (1976)
  • Captured Live (1976)
  • A Real Mother for Ya (1977)
  • Funk Beyond the Call of Duty (1977)
  • Master Funk (1978, als "Watsonian Institute")
  • Giant (1978)
  • Gettin' Down With Johnny Guitar Watson (1978, Compilation)
  • EPD Extra Disco Perception (1979, als "Watsonian Institute")
  • What The Hell Is This? (1979)
  • Love Jones (1980)
  • Johnny Guitar Watson and the Family Clone (1981)
  • The Very Best Of Johnny Guitar Watson (1981, Compilation)
  • That's What Time It Is (1981)
  • Hit The Highway (1985, Compilation)
  • Strike on Computers (1986)
  • 3 Hours Past Midnight (1986, Compilation)
  • I Heard That! (1987, Compilation)
  • Gangster Of Love (1988, Compilation)
  • Plays Misty (1992, Compilation)
  • Bow Wow (1994)
  • Live In Panama City (1999)
  • Space Guitar (2004, Compilation)
  • You Need It-Anthology (2004, Compilation - 2 CDs -)
  • The Ultimate Collection (2004, Compilation - 3 CDs -)
  • The Funk Anthology (2005, Compilation - 2 CDs -)
  • Space Guitar (2006, Compilation)

DVD

  • Johnny "Guitar" Watson in Concert Ohne Filter 1990 (2005)
  • Johnny Guitar Watson Live in Concert 1993 - The Legend Of Rhythm & Blues Remixed in DTS 6.1 (2006)
  • Johnny Guitar Watson Live in Concert 1993 North Sea Jazz Festival - DVD + Audio CD - (2006)