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Stiftung Sammlung Kamm

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Die Stiftung Sammlung Kamm ist eine schweizerische Stiftung, die eine Kunstsammlung betreut. Sie wurde im Jahr 1998 gegründet und hat das Ziel, das Stiftungsvermögen, bestehend aus Kunstwerken und Dokumenten, im Kunsthaus Zug als Dauerleihgabe zu beheimaten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Stiftung Sammlung Kamm

1998 wurde von Peter Kamm, Christa Kamm und Christine Kamm-Kyburz die Stiftung Sammlung Kamm mit Sitz in Zug (Schweiz) gegründet. Der Aufbau der einstigen Privatsammlung fand insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren statt. Die engen freundschaftlichen Bande zwischen Fritz und Editha Kamm und dem österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba bildeten den Ursprung der Sammlung. Die Stiftung verfügt über die grösste Kollektion von Werkgruppen der Wiener Moderne ausserhalb Österreichs in Europa.[1] Neben Werken der bildenden Kunst liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Arbeiten der angewandten Kunst, insbesondere der Wiener Werkstätte. Zusätzlich zur Wiener Welt befinden sich Werkgruppen der wichtigsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts im Besitz der Sammlung Kamm. Arbeiten des französischen Kubismus und des deutschen Expressionismus dokumentieren den regen künstlerischen Austausch in Europa und fächern die kulturellen Wechselwirkungen zwischen Wien um 1900 und der anbrechenden Moderne auf. Mittlerweile besitzt die Stiftung Sammlung Kamm über 400 Werke, unter anderem von Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Herbert Boeckl, Richard Gerstl, Josef Hoffmann, Otto Wagner, Henri de Toulouse-Lautrec, Fernand Léger, August Macke, Franz Marc, und Fritz Wotruba.

Stiftungsrat

  • Alexander Jolles (Präsident)
  • Matthias Haldemann (Vizepräsident)
  • Christa Kamm
  • Christine Kamm-Kyburz
  • Jürg Scheuzger
  • Herbert Wey

(Stand 2018)

Geschichte

Der Sammlungsschwerpunkt Wiener Moderne der Sammlung Kamm liegt in der Biografie des Ehepaars Kamm begründet. Editha Kamm-Ehrbar stammte aus Wien, Fritz Kamm arbeitete ein Jahrzehnt lang in der Stadt. Die Sammlung ist eng mit dem Künstler und Bildhauer Fritz Wotruba verbunden der in den 1950er und 1960er Jahren massgeblich am Aufbau der Sammlung beteiligt war.

Zug / Wien, zwei Orte, eine Sammlung

1932 heirateten Fritz Kamm (1897–1967) und Editha Kamm-Ehrbar (1901–1980) in Zürich und liessen sich in Zug nieder. Das Ehepaar war zunächst vor allem an Musik, Oper und Theater interessiert. Durch die Bekanntschaft mit dem österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba, der sich während des Zweiten Weltkriegs im Schweizer Exil befand, eröffnete sich den Kamms neben den darstellenden Künsten zusätzlich der Zugang zur bildenden Kunst. In die Exilzeit fielen erste Werkankäufe durch Fritz Kamm. Neben Fritz Kamm fanden sich auch weitere Käufer wie etwa der Winterthurer Unternehmer und Kunstsammler Georg Reinhart und der Zürcher Unternehmer Emil Bührle. Durch einen persönlichen Kontakt zum Zuger Bundesrat Philipp Etter erhielt Wotruba einige Privilegien während seines Aufenthaltes. Neben einer Arbeitserlaubnis wurde die Reisebeschränkung aufgehoben und er verfügte über eine beschränkte Bewilligung zum Ausstellen und Verkaufen seiner Werke. Während der Jahre im Exil beteiligte sich Wotruba dann auch an zahlreichen Ausstellungen in der Schweiz, unter anderem im Kunstmuseum Winterthur, dem Kunsthaus Zürich, dem Kunstmuseum Basel und der Kunsthalle Bern. Das Domizil der Wotrubas in Zug war Treffpunkt für zahlreiche Exilanten wie Marina und Marino Marini, Germaine Richier, Hermann Haller und Fritz Hochwälder. Aber auch Zuger Künstler wie etwa der Fotograf Armin Haab und der Grafiker Werner Andermatt fanden sich in der Wohnung des Paares ein.

Kurz nach dem Krieg kehrten Marian und Fritz Wotruba Ende 1945 nach Wien zurück, wo er von Herbert Boeckl an die Akademie der Künste in Wien berufen wurde. Die Leitung der Meisterklasse für Bildhauerei hatte Wotruba bis zu seinem Tod 1975 inne.[2] In seiner dreissigjährigen Lehrtätigkeit prägte Wotruba mehrere Generationen von Bildhauern und Gestaltern. Als Wotruba-Schüler gelten Joannis Avramidis, Rudolf Hoflehner, Josef Pillhofer, Roland Goeschl und Alfred Hrdlicka.

Galerie Würthle

1953 erwarb Fritz Kamm auf den Rat Fritz Wotrubas die Galerie Würthle in Wien. Wotruba wurde künstlerischer Leiter der Galerie und hielt diese Position bis 1965 inne. Fritz Kamm trat nicht öffentlich in Erscheinung und liess Wotruba freie Hand. Ein Fokus des Programms der folgenden Jahre lag auf Zeichnungen.[3]

Bereits im Eröffnungsjahr unter der neuen Leitung zeigte die Galerie eine Auswahl französischer Werke von Künstlern wie von Villon, Friedländer, Léger und Picasso. Aber auch Wotruba selbst stellte in der Galerie Würthle aus. 1954 beschloss er das Ausstellungsjahr mit eigenen Werken in Stein, Bronze, mit Aquarellen und Zeichnungen.

Neben Präsentationen von zeitgenössischen Künstlern spielte die Wiener Moderne im Programm eine wichtige Rolle. Werke von Künstlern aus dem Galerieprogramm finden sich in der Sammlung Kamm wieder. Ebenfalls in dieser Zeit werden wichtige Arbeiten von Fritz Wotruba für die Sammlung angekauft. Die Verbindung von Wotruba und Fritz Kamm führte zum Grundstock der Sammlung Kamm aus den Ausstellungen der Galerie. Wotrubas Bild der Moderne widerspiegelt sich sowohl im Programm der Galerie Würthle als auch in der Sammlung Kamm.

Sammlung Kamm

Die Sammlung Kamm verfügt über mehrere Sammlungsschwerpunkte und befindet sich als Depositum im Kunsthaus Zug.

  • Wiener Moderne
  • Wiener Werkstätte
  • Europäische Klassische Moderne
  • Expressionismus
  • Kubismus
  • Bauhaus
  • 20./21. Jahrhundert

Der Fokus auf die Wiener Moderne in der Sammlung Kamm ist für eine Sammlung ausserhalb Österreichs in Europa einzigartig. Dies gilt auch für die achtteilige Werkgruppe von Richard Gerstl, die innerhalb der Sammlung einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Die Landschaftsmalereien und Papierarbeiten von Gustav Klimt und Egon Schiele können als weiterer Markstein der Sammlung Kamm bezeichnet werden. Die Wiener Werkstätte lässt zeigt Verbindung von angewandter und bildender Kunst. Josef Hoffmann und Koloman Moser sind ebenfalls prominent in der Sammlung vertreten. Mosers Beitrag reicht dabei von Möbeln über Silberdosen bis hin zu Zeichnungen. Bei Hoffmann sind dies Entwurfszeichnungen (aus seinem Nachlass) für Textilien, Flächenmustern, Arbeiten aus Glas und Architekturprojekten, bis hin zu ausgeführten Möbeln, Vasen und Schalen aus Messing.

Ausgehend vom „Wiener Nährboden“ um 1900, zeichnet die Sammlung Kamm neben dem bekannten Fokus auf die Wiener Moderne und die Wiener Werkstätte die Wechselwirkungen zwischen dem Wien der Jahrhundertwende und der Moderne des 20. Jahrhunderts nach. Fritz Wotrubas künstlerischer Werdegang widerspiegelt sich dabei ebenso wie der Versuch, nach dem Zweiten Weltkrieg die jäh unterbrochene Entwicklungslinie der Moderne wieder aufzunehmen. Das Sammlungskonzept der Sammlung Kamm ist bis zu Wotrubas Tod (1975) eng mit ihm verknüpft und weist den Weg bis in die heutige Zeit. Kaleidoskopisch präsentiert die Sammlung Kamm die wichtigsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts und zeigt den regen künstlerischen Austausch in Europa auf.

Eine frühe Pionierrolle innerhalb dieser Verbindungslinien nimmt Henri de Toulouse-Lautrec mit der elfteiligen Mappe Elle (1896) ein. Der französische Künstler setzt sich in der Mappe mit dem Bordell und den Prostituierten auseinander, die er bei ihrer alltäglichen Routine beobachtet. Klimts Zeichnungen ab 1900 lassen die künstlerische Verwandtschaft zum französischen Zeitgenossen deutlich erkennen. Die Zeichnungen von Egon Schiele zeigen, wie sich der Künstler vor allem auf die Konturen seiner Figuren und Motive konzentriert; die Auswahl des Bildhauers Wotruba ist hier spürbar. Fritz Wotruba, dessen frühe Jahre als Bildhauer noch stark von den Grossen der Wiener Moderne (Klimt, Schiele, Kokoschka) geprägt war, zeichnet damit seine persönliche Entwicklungslinie nach und gleichzeitig ein Sittenbild der Zeit nach der Jahrhundertwende.

Zur Wiener Moderne sind jedoch nicht nur die bildenden Künste zu zählen. Die Blüte des kulturellen Lebens reichte von der Musik über die Kunst und Philosophie bis hin zu den Geistes- und Naturwissenschaften, der Mathematik, den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und der Medizin. Die Wechselwirkungen und persönlichen Kontakte zwischen den verschiedenen Disziplinen können an der Person Arnold Schönberg exemplarisch aufgezeigt werden. Der Komponist und Musiktheoretiker Schönberg erscheint in Richard Gerstls Werk Gruppenbildnis mit Schönberg (1907). Gerstl verband mit dem Musiker eine künstlerische Freundschaft, mit Schönbergs Frau Mathilde eine kurze und heftige Affäre, die mit der Rückkehr Mathildes zu ihrem Mann endete. Und er taucht ein zweites Mal in der Sammlung im Zusammenhang mit Wotruba auf. Dieser wurde damit beauftragt, das Ehrengrab Schönbergs auf dem Wiener Zentralfriedhof zu gestalten.[4] Ein kleinformatiger bronzener Entwurf zum Grabmal zeugt von der Entstehungsgeschichte.

Mit Franz Marc, Ernst Ludwig Kirchner und August Macke verfügt die Sammlung über wichtige Vertreter des deutschen Expressionismus. Dem österreichischen Maler, Grafiker und Schriftsteller Oskar Kokoschka kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sein Werk, das zwischen Wiener Moderne und Expressionismus anzusiedeln ist, schlägt die Brücke zwischen diesen künstlerischen Bewegungen. Exponenten des französischen Kubismus sind mit Jacques Villon (Gaston Duchamp), Albert Gleizes, Juan Gris und Fernand Léger vertreten. Surrealistische Anklänge liefern hingegen Max Ernst und Pablo Picasso.

Eine sechsteilige Werkgruppe von Oskar Schlemmer setzt die Bezugspunkte zu Wien fort. Mit Schlemmer, Formmeister und zuständig für die Abteilung Wandmalerei am Bauhaus, steht die Verbindung zur Wiener Werkstätte erneut im Zentrum. Mit dem österreichisch-amerikanischen Universalkünstler Friedrich Kiesler rückt ein Künstler in den Blickpunkt, den es noch zu entdecken gibt. Kiesler wuchs in Wien um 1900 auf und war mit vielen Künstlern der Sammlung Kamm bekannt. Sein Werk, das sich nicht auf ein Material oder Medium beschränkt, spiegelt den spartenübergreifenden Charakter der Wiener Wurzeln. Er pflegte auch nach seiner Emigration 1926 in die USA einen regen Austausch zwischen der Alten und der Neuen Welt. Einen weiteren Höhepunkt der Sammlung bildet die umfassende Werkgruppe von Fritz Wotruba selbst. Sie deckt eine über 40 Jahre dauernde Schaffensperiode ab und vereint Papierarbeiten mit Skulpturen in den unterschiedlichsten Materialien.

Die künstlerische Vernetzung der Sammlungsschwerpunkte reicht bis in die Gegenwart. Hier ist beispielsweise Arnulf Rainer zu nennen, er stellte bereits 1954 in der von Fritz Wotruba geführten Galerie Würthle aus. Bethan Huws bezieht sich in ihrer Arbeit The Large Glass auf einen Glaspokal von Josef Hoffmann, dem Mitbegründer der Wiener Werkstätte. Die zeitgenössischen Skulpturen des Österreichers Michael Kienzer wiederum schlagen den Bogen zu Fritz Wotruba und damit zum Ausgangspunkt der Sammlung.

Künstlerverzeichnis

A

B

D

E

F

G

H

J

K

L

M

O

  • Robert Örley
  • Emil Orlik

P

  • Dagobert Peche
  • Pablo Picasso
  • Michael Powolny
  • Maria Pranke
  • Otto Prutscher

R

S

T

U

  • Andreas Urteil

V

W

Z

Galerie

Aktuelle Schwerpunkte

Die Sammlung kann wegen beschränkter Platzverhältnisse im Kunsthaus Zug nicht dauerhaft gezeigt werden. In regelmässigen Abständen werden Teile der Sammlung in Ausstellungen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten gezeigt.

Bereits 2003 fand die Ausstellung Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte. Display und Werke von Heimo Zobernig zur Erinnerung an die 1903 gegründete Wiener Werkstätte statt.[5]

Das Jahr 2015 markierte das 25-jährige Jubiläum des Hauses, das in Wege der Sammlung II. Zug – Wien – Budapest die Beziehungsnetze der Sammlung Kamm und die damit verbundenen Wirkungskreise bis in die Gegenwart aufgezeigte.[6][7]

2018, feiert die Stiftung Sammlung Kamm ihr 20-jähriges Bestehen und präsentiert die Sammlung gleich in zwei Ausstellungen: Einmal im Spiegel der europäischen Avantgarden Wien zu Europa. Klimt und Schiele zu Léger und Klee in der Sammlung,[8] das andere Mal mit zeitgenössischen Positionen Die Sammlung zur Sammlung. Zeitgenössische Interpretationen zu historischen Werken von Hoffmann, Kiesler, Klimt, Picasso, Schiele, Wotruba u.a.[9]

Ein spezieller Fokus liegt auf der Vermittlung der Werke im In- und Ausland. Bedeutende Werke der Sammlung Kamm wurden bis Anfang 2018 in der Legion of Honor, Fine Arts Museums of San Francisco mit KLIMT & RODIN: An Artistic Encounter präsentiert. Die Ausstellung war gleichzeitig die erste grosse Präsentation von Gustav Klimts Werk an der amerikanischen Westküste.[10]

Im Ausland werden durch Leihgaben der Stiftung Sammlung Kamm umfassende Retrospektiven ermöglicht, so zum Beispiel 2017 in der Frankfurter Schirn mit Richard Gerstl. Retrospektive.[11] Mit Egon Schiele – Jenny Saville setzte das Kunsthaus Zürich 2014 zwei künstlerische Positionen in einen Dialog, die sich mit dem Thema Körper auseinandersetzen.[12]

2010 waren Werke der Sammlung Kamm in der Ausstellung Wien 1900 – Klimt, Schiele und ihre Zeit zu Gast in der Fondation Beyeler.[13]

Weitere Tätigkeitsfelder der Stiftung

Der Austausch von Werken der Stiftung mit nationalen und internationalen Institutionen ermöglicht Leihgaben für Ausstellungen am Kunsthaus Zug. So konnten grosse thematische Überblicksschauen, die in unregelmässigen Abständen im Kunsthaus Zug stattfinden, Leihgaben aus dem In- und Ausland nutzen. Beispiele für solche Ausstellungen sind:

  • Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik (6. September 2014 – 11. Januar 2015)[14][15]
  • LINEA. Vom Umriss zur Aktion. Die Kunst der Linie zwischen Antike und Gegenwart (21. November 2010 – 27. März 2011)[16][17]
  • Das Sehen sehen. Neoimpressionismus und Moderne. Signac bis Eliasson (24. Februar – 22. Juni 2008)[18]
  • Harmonie und Dissonanz – Gerstl, Schönberg, Kandinsky. Malerei und Musik im Aufbruch. In Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Luzern (12. August – 17. Dezember 2006)[19]

Die Anbindung der Sammlung Kamm an die Gegenwart ist ein weiteres Tätigkeitsfeld der Stiftung. Ziel ist es, die Relevanz der Sammlung in der heutigen Zeit sicht- und erfahrbar zu machen. Dazu bedient sich die Stiftung verschiedener Präsentationsformen. Dies kann sich in Ankäufen von zeitgenössischen Werken spiegeln, wie beispielsweise mit Korsett, einem Werk des österreichischen Bildhauers Michael Kienzer (* 1962). Im Garten des Kunsthaus Zug platziert, nimmt es ein Zwiegespräch mit Wotrubas Grosse Skulptur auf.[20][21]

Die walisische Künstlerin Bethan Huws (* 1961) ihrerseits nähert sich der Sammlung von einer anderen Seite. Mit The Large Glass – Bethan Huws. Die Sammlung Kamm und das Werk von Bethan Huws, den vier Jahreszeiten entsprechend angeordnet. (30. November 2013 – 9. März 2014) nimmt sie dabei unterschiedliche Handlungsstränge der Sammlung auf. Von Josef Hoffmann und der Wiener Moderne bis hin zu Marcel Duchamp knüpft Bethan Huws mit The Large Glass ein Netz, das bis in die Gegenwart reicht.[22][23]

Weitere zeitgenössische Künstler, die sich in Ausstellungen und Arbeiten auf die Sammlung Kamm beziehen, sind Richard Tuttle (* 1941), Pavel Pepperstein (* 1966), Heimo Zobernig (* 1958) und Christoph Rütimann (* 1955).[24][25] Der neuste Ankauf der Sammlung Kamm widmet sich dem österreichisch-amerikanischen Architekten, Bühnenbildner, Künstler, Ausstellungsmacher, Designer und Theoretiker Friedrich Kiesler (1890–1965). Spartenübergreifend hatte er eine Scharnierfunktion zwischen der Wiener Moderne, der Idee des Gesamtkunstwerks sowie den 50er und 60er Jahren. Das erworbene fünfteilige Werk verweist auf die Vielschichtigkeit in Kieslers heterogenem Schaffen.[26][27][28]

Literatur

  • Kunsthaus Zug (Hrsg.): Fritz Wotruba. Erschienen anlässlich der Retrospektive im Kunsthaus Zug 1992, St. Gallen: Erker 1992, ISBN 978-88-85186-25-5
  • Matthias Haldemann (Hrsg.): Dialog mit der Moderne. Fritz Wotruba und die Sammlung Kamm. Katalog der Stiftung Sammlung Kamm. Zug: Balmer 1998.
  • Kunsthaus Zug, Matthias Haldemann (Hrsg.): Richard Tuttle. Replace the Abstract Picture Plane. Projekt Sammlung 1996–1999. Fotoessay von Guido Baselgia, Ostfildern: Hatje Cantz 2001, ISBN 3-7757-9048-9
  • Kunsthaus Zug, Matthias Haldemann (Hrsg.): Harmonie und Dissonanz – Gerstl, Schönberg, Kandinsky. Malerei und Musik im Aufbruch. In Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Luzern, Ostfildern: Hatje Cantz 2006, ISBN 978-3-7757-1821-9
  • Kunsthaus Zug, Matthias Haldemann (Hrsg.): Das Sehen sehen. Neoimpressionismus und Mo-derne. Signac bis Eliasson. Ostfildern: Hatje Cantz 2008, ISBN 978-3-7757-2115-8
  • Wilfried Seipel, Fritz Wotruba Privatstiftung (Hrsg.): Fritz Wotruba (1907–1975) – Leben, Werk und Wirkung. Wien: Brandstätter 2012, ISBN 978-3-8503-3630 7
  • Kunsthaus Zug (Hrsg.): Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik / and Music. In Kooperation mit der Hochschule für Musik, Fachhochschule Nordwestschweiz, Musik-Akademie, Basel Edizioni Periferia Luzern und der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Ber-lin, Luzern: Edizioni Periferia 2014, ISBN 978-3-906016-32-0

Einzelnachweise

  1. http://www.stiftungsammlungkamm.ch/stiftung.html
  2. http://www.wotruba.at/de/index.asp?ID=4&D=4&I=2
  3. http://www.stiftungsammlungkamm.ch/geschichte.html
  4. http://www.viennatouristguide.at/Friedhoefe/Zentralfriedhof/Index_32C_Bild/32C_schoenberg_21A.htm
  5. http://www.kunsthauszug.ch
  6. http://www.kunsthauszug.ch/02_programm/2015/ZugWienBudapest.html
  7. https://www.zugkultur.ch/GJKqgm/die-ganze-ausstellung-ist-hier-kunst-zug
  8. http://www.kunsthauszug.ch/gfx/programm-bilder/2018/WienzuEuropa/Medienmitteilung_Wien%20zu%20Europa.pdf
  9. http://www.kunsthauszug.ch/gfx/programm-bilder/2018/DieSammlungzurSammlung/Medienmitteilung_Sammlung_Nadas.pdf
  10. https://legionofhonor.famsf.org/exhibitions/klimt-rodin-artistic-encounter
  11. https://www.schirn.de/ausstellungen/2017/richard_gerstl/
  12. http://www.kunsthaus.ch/fileadmin/templates/kunsthaus/pdf/medienmitteilungen/2014/pm_schiele_saville_d.pdf
  13. https://www.fondationbeyeler.ch/fileadmin/user_upload/Presse/Medienmitteilungen_D/d2010/d_wien_1900_pressedossier.pdf
  14. http://www.kunsthauszug.ch/02_programm/2014/DieterRoth.html
  15. http://www.smb.museum/ausstellungen/detail/und-weg-mit-den-minuten-dieter-roth-und-die-musik.html
  16. http://www.kunsthauszug.ch/02_programm/2010/linea.html
  17. https://www.bernerzeitung.ch/kultur/kunst/Das-Geheimnis-des-Strichs-/story/16631023
  18. http://www.kunsthauszug.ch/02_programm/2008/Bilderdownload/Pressetext.pdf
  19. https://www.nzz.ch/articleEGTEJ-1.62721
  20. https://www.arttv.ch/kunst/kunsthaus-zug-michael-kienzer-laerm-und-linien/
  21. http://www.kunsthauszug.ch/gfx/programm-bilder/2017/kienzer/MM_Michael_Kienzer.pdf
  22. https://www.arttv.ch/kunst/kunsthaus-zug-bethan-huws-the-large-glass/
  23. http://www.kunsthauszug.ch/gfx/programm-bilder/2013/huws/medienberichte/KunstBulletin_9_1_2014.pdf
  24. http://www.kunstbulletin.ch/eingang_besucher/dsp_frame.cfm?token_session_id=1801072120503OA&token_session_benutzer_id=anonymous&a=20021011-112958-70-28&p=&i=&e=&abo=&schenken=&shop=&anzeigen=&jubilaeum
  25. http://www.kunsthauszug.ch/02_programm/2012/christophruetimann.html
  26. https://www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/wo-sich-alle-enden-treffen-1.18583346
  27. http://www.kiesler.org/cms/index.php?idcat=18
  28. https://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/gropiusbau/programm_mgb/veranstaltungsdetail_mgb_ausstellungen_190486.php