Buckelzirpen
Zikaden | ||||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Membracidae | ||||||||||||||
Rafinesque, 1815 |
Buckelzirpen (Membracidae), engl. „treehoppers“, sind eine Familie der Rundkopfzikaden (Cicadomorpha) aus der Überfamilie der Membracoidea. Sie sind besonders in den Tropen verbreitet und hier sehr arten- und formenreich. Kennzeichnend sind die teilweise hochkomplizierten Fortsätze des Halsschildes dieser Insekten. Weltweit sind etwa 3000 Arten beschrieben. In Europa leben vier Gattungen aus drei Unterfamilien mit jeweils einer Art: die in Mitteleuropa vorkommende Dornzikade (Centrotus cornutus), die Ginsterzikade (Gargara genistae) und die Büffelzikade (Stictocephala bisonia) sowie die ausschließlich im Mittelmeerraum beheimatete bräunlich gefärbte Oxyrhachis capeneri.
Beschreibung
Buckelzirpen sind relativ große Arten mit stark geneigtem Kopf. Sie weisen besonders bizarre Formen durch verschiedene zum Teil sehr komplexe und ausladende Fortsätze des Halsschildes (Pronotum) auf, die teilweise den Körper an Größe übertreffen. Trotz dieser markanten Fortsätze bleibt die typische dachartige Flügelhaltung der Zikaden deutlich erkennbar.
Lebensweise
Ernährung
Buckelzirpen sind Phloem-Sauger. Sie nutzen den stark zuckerhaltigen Pflanzensaft, wobei der überschüssige Zucker von den Tieren wieder ausgeschieden wird. Bei manchen Arten werden diese Ausscheidungen von Ameisen aufgenommen.
Beschreibung der mitteleuropäischen Arten
Dornzikade
Die Dornzikade (Centrotus cornutus) trägt am wellenförmig geschwungenen Halsschild deutlich ausgeprägt seitliche Hörner. Die Zikade erreicht eine Körperlänge von sieben bis neuneinhalb Millimeter. Die Art lebt an Stauden und Sträuchern und überwintert als Larve.
Ginsterzikade
Die Ginsterzikade (Gargara genistae) ist eine der kleinsten Vertreter der Familie der Buckelzirpen. Die erreicht eine Körperlänge von drei bis vier Millimeter. Sie ähnelt der Dornzikade, nur dass sie keine seitlichen Fortsätze am Halsschild aufweist. Die Art lebt an Pflanzen der Gattung Sarothamnus. Sie überwintert als Ei und bildet eine Generation pro Jahr.
Büffelzikade

Die Büffelzikade (Stictocephala bisonia) erreicht eine Körperlänge von sechs bis acht Millimetern. Sie hat einen auffälligen und charakteristischen Buckel, der sich in einem großen Kopf-Brust-Schild äußert. Der Halsschild weist seitlich zwei bräunliche Ecken auf und ist weiterhin in einen hintern Dorn ausgezogen und hat schmale helle Ränder. Im Gegensatz zu den übrigen Arten der Familie ist die Zikade leuchtend grün gefärbt.
Literatur und Quellen
- R. Biedermann, R. Niedringhaus: Die Zikaden Deutschlands - Bestimmungstafeln für alle Arten. Fründ, Scheeßel 2004, ISBN 3-00-012806-9
- W. E. Holzinger, I. Kammerlander, H. Nickel: The Auchenorrhyncha of Central Europe - Die Zikaden Mitteleuropas. Volume 1: Fulgoromorpha, Cicadomorpha excl. Cicadellidae. - Brill, Leiden 2003, ISBN 90-04-12895-6
- H. Nickel: The leafhoppers and planthoppers of Germany (Hemiptera, Auchenorrhyncha): Patterns and strategies in a highly diverse group of phytophagous insects. Pensoft, Sofia and Moskau, 2003, ISBN 954-642-169-3
- H. Nickel, R. Remane: Artenliste der Zikaden Deutschlands, mit Angabe von Nährpflanzen, Nahrungsbreite, Lebenszyklus, Areal und Gefährdung (Hemiptera, Fulgoromorpha et Cicadomorpha). - Beiträge zur Zikadenkunde 5/2002. pdf 229 KB
- R. Remane, E. Wachmann: Zikaden - kennenlernen, beobachten - Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-044-7