Zum Inhalt springen

Mimik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juni 2006 um 02:23 Uhr durch Matt1971 (Diskussion | Beiträge) (+ Kontraktion; + Bild). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Beispiel einer intensiven Mimik - gezeichnet von Manfred Behrens

Als die Mimik werden die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche bezeichnet. In den meisten Fällen entsteht ein Gesamteindruck aus einzelnen mimischen Facetten, da die einzelnen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur in Sekundenbruchteilen ablaufen.

Der Gesichtsausdruck kann zusammen mit anderen Verhaltensweisen und Handlungen, wie Gestik, ein wichtiger Bestandteil der Nonverbalen Kommunikation sein und wird auch als Miene oder Mienenspiel bezeichnet.

Die Mimik beruht im Wesentlichen auf der Kontraktion der mimischen Muskulatur und wird besonders durch Augen und Mund als die beweglichsten Teile des Gesichts hervorgebracht.

Nähere Bestimmung

Mimik besitzt in folgenden Bereichen eine besondere Bedeutung:

  1. sie ist Ausdruck von einer bestimmten Emotionalität, manchmal auch Intentionalität und wird so zu einer grundlegenden, jedoch unwillkürlichen Art von Selbst-Kommunikation
  2. sie hat Ausdrucks- und Appellfunktion, ist somit erste Mitteilungsform zwischen Kind und Eltern
  3. sie gibt Aufschluss über individuelle Eigenheiten eines Menschen aufgrund seiner personenspezifischen Eigendynamik / Bewegung.

Mimik als Kommunikationsmittel

Unterschiedliche Emotionen werden durch die Mimik ausgrdrückt

Mimische Kommunikation und Interaktion ist sozial bedeutsamer, als es die auffälligere und besser dokumentierbare Sprache vermuten lässt. Insbesondere in der Gebärdensprache ist die Mimik ein sehr wichtiger Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation. In europäischen Kulturen bedeutet etwa:

  1. die Stirn zu runzeln Tadel,
  2. die Unterlippe vor zu schieben und (verstärkend) die Augen zu verdrehen Ungläubigkeit bzw. Skepsis,
  3. einseitig zu feixen Spott,
  4. die Nase zu rümpfen und die Nasenlöcher zu blähen Abscheu bzw. Ekel,
  5. jemanden anzugähnen, ihn beleidigend zum Langweiler zu erklären,
  6. jemanden unverwandt anzustarren eine Zudringlichkeit oder gar Drohung oder
  7. - in sehr traditionellen katholischen Milieus etwa Südeuropas - vor Altären die Augen nach oben zu richten, bis man nur noch das Weiße sieht, Anbetung (daher die Redensart "jemanden anhimmeln").
Ernster Gesichtsausdruck eines Soldaten

Wortumfeld

Gelegentlich wird das Wort "Mimik" auch synonym zu "Theater spielen" oder Kabarett verwendet. So wird das Verb "mimen" und das Substantiv "Mime" synonym für Schauspieler oder umgangssprachlich für eine schauspielerich überhöhte Darstellung verwandt. Beispiel: Er mimt, krank zu sein (im Sinne: er tut so als ob).

"Mimik" ist in manchen Vereinen ein Höhepunkt der Jahres-Festivitäten, in der für die Mitglieder Ereignisse rund des Vereines karikiert und pantomimisch überhöht werden.

Siehe auch