Kupplung
Eine Kupplung ist ein Maschinenelement, das zum ständigen oder zeitweiligen Verbinden von gegeneinander verdrehbaren Teilen verwendet wird. Aufgabe ist die Übertragung von Drehbewegung und Drehmoment. Dabei liegen Drehachsen der zu verbindenen Teile (nahezu) in einer Flucht.
Man unterscheidet grob in schaltbare und nicht schaltbare Kupplungen. Solche Kupplungen dienen nicht zur Drehmomentwandlung, dies wird von einem Getriebe übernommen. Weiters erwähnenswert sind drehmomentsteuerbare Kupplungen, deren Drehmomentübertragung durch bestimmte Einflussgrößen steuerbar sind.
Kupplungen verbinden die antreibende und angetriebene Seite durch Kraftschluss, Formschluss oder Stoffschluss. Sie erlauben je nach Ausführung zusätzlich den Ausgleich von Längenänderungen, Winkelbeugungen, Querverlagerungen (Fluchtungsfehler) oder können auch der Schwingungsdämpfung im Triebstrang dienen.
Schaltbare Kupplungen
Schaltbare Kupplungen werden verwendet, wenn Antriebseite und angetriebene Seite voneinander getrennt werden müssen. Das kann je nach Anwendung im Stillstand oder während des Betriebes notwendig sein.
Im Stillstand schaltbar
Im Betrieb schaltbar

- Fliehkraftkupplung
- Lamellenkupplung
- Scheibenkupplung (In PKWs mit Schaltgetriebe werden zwischen Motor und Getriebe meist Einscheibentrockenkupplungen verwendet.)
- Sicherheitskupplung
- Flüssigkeitskupplung
- Magnetkupplung
Nicht schaltbare Kupplungen
Nicht schaltbare Kupplungen werden als Verbindungsmittel z. B. zwischen Motor und Getriebe bzw. Arbeitsmaschine verwendet. Sie übernehmen dabei auch ausgleichende Funktionen (siehe Definition oben).
Starre, nicht schaltbare Kupplungen

- formschlüssige Kupplungen, z. B. Bolzenkupplung, Klauenkupplung, Elastomerkupplung
- kraftschlüssige Kupplung
- stoffschlüssige Kupplung mit elastischen Elementen
Starre Kupplungen werden für die Kraftübertragung zwischen zwei fluchtenden Wellen eingesetzt, die auch in axialer Richtung fest miteinander verbunden werden sollen. Sie können keine Wellenversetzungen aufnehmen.
Schalenkupplungen
Schalenkupplungen sind für mittlere und leichte Beanspruchung geeignet. Sie bestehen aus zwei gleichen Schalenhälften, die durch Verbindungsschrauben auf die beiden Wellenenden gepresst werden. Für einen zuverlässigen Sitz ist eine genaue Übereinstimmung der Wellendurchmesser erforderlich. Die Wellen sollen Toleranz h9 aufweisen. Das Moment wird durch Reibung übertragen. Bei Wellen Durchmesser größer größer als 55mm werden zur Sicherung Passfedern verwendet. Die Schraubenköpfe und Muttern liegen versenkt und werden um Unwucht zu vermeiden wechselseitig angeordnet. Der Ein- und Ausbau ist ohne Demontage der Welle möglich. Zur Verminderung der Unfallgefahr ist die Kupplung mit einem Blechmantel verkleidet.
Nachgiebige, nicht schaltbare Kupplungen

Nachgiebige Wellenkupplungen und deren Berechnung sind in DIN 740 genormt. Es wird unterschieden in:
- formschlüssige Kupplungen, z. B. Schubelementkupplung, Scheibenkupplung
- kraftschlüssige Kupplungen, z. B. Metallbalgkupplung
siehe auch: Bogenzahnkupplung
Drehmomentsteuerbare Kupplungen
Beispiele: Hydraulische Wandler, Magnetpulverkupplungen, Hysteresekupplungen und MRF (Magnetorheologische Fluid)-Kupplungen
Anwendungsbeispiele
- zum Schutz vor Überbelastungen, Beispiel: Rutschkupplung an Bohrmaschinen, Bolzenkupplung mit Scherstift als Sollbruchstelle
- Trennen oder Zuschalten von Antrieb und Getriebe bei bestimmter vorgegebener Drehzahl oder Drehrichtung z. B. Freilauf beim Fahrrad
- Trennen des Antriebs bei Erreichen eines zu hohen Drehmoments zum Schutz von nachfolgenden Maschinenelementen durch eine Sicherheitskupplung.