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Scorpions

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Scorpions
Gründung: 1965
Genre: Hard Rock
Herkunft: Hannover, Deutschland
Website: http://www.the-scorpions.com
Aktuelle Besetzung
Gesang: Klaus Meine (seit 1969)
Gitarre: Rudolf Schenker (seit 1965)
Gitarre: Matthias Jabs (1978, seit 1979)
Bass: Pawel Maciwoda [1] (seit 2003)
Schlagzeug: James Kottak [2] (seit 1996)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre: Michael Schenker [3] (1969-1973, 1978-1979)
Gitarre: Uli Jon Roth [4] (1973-1978)
Bass: Lothar Heimberg (1968-1973)
Bass: Francis Buchholz (1973-1992)
Bass: Ralph Rieckermann (1993-2002)
Bass: Ken Taylor (2000)
Keyboards: Achim Kirschning [5] (???-1974)
Schlagzeug: Wolfgang Dziony (1965-1973)
Schlagzeug: Jürgen Rosenthal (1973-1975)
Schlagzeug: Rudy Lenners (1975-1976)
Schlagzeug: Hermann Rarebell [6], [7] (1977-1996)
Schlagzeug: Curt Cress (1996)

Die Scorpions sind eine Hard-Rock-Band aus Hannover und gelten als eine der international erfolgreichsten deutschen Rockbands aller Zeiten. Häufig zählt man sie zu den Initiatoren der so genannten Powerballade.

Geschichte

1965-1973

Die Band wurde 1965 in Sarstedt von Gitarrist Rudolf Schenker und Schlagzeuger Wolfgang Dziony im Zuge der Beat- und Rockära gegründet. Die Band probte zunächst in Sarstedt und hatte dort auch ihre ersten Auftritte, bei denen Schenker zudem als Sänger fungierte. Ende 1969 stießen Sänger Klaus Meine und Rudolfs jüngerer Bruder Michael Schenker von der Band Copernicus zu den Scorpions. Klaus Meine und Rudolf Schenker bildeten fortan den kreativen Kopf der Band. Im Unterschied zu anderen Bands ihrer Zeit schrieben die Scorpions ihre Liedtexte von Beginn an auf Englisch.

1972 erschien die erste Platte Lonesome Crow in der Besetzung Rudolf Schenker (Gitarre), Michael Schenker (Gitarre), Klaus Meine (Gesang), Wolfgang Dziony (Schlagzeug) und Lothar Heimberg (Bass). Sie spielten auf einer Deutschlandtournee als Vorgruppe von Rory Gallagher, Uriah Heep und UFO. Dem damaligen UFO Gitarristen Bernie Marsden war die Einreise nach Deutschland wegen Visaproblemen verweigert worden, weswegen die Briten die Scorpions und Michael Schenker um Hilfe baten. Michael spielte die gesamte Tour als Aushilfsgitarrist und stieg anschließend bei UFO ein. Der Beginn einer steilen Karriere des schon damals als Virtuosen bekannten Gitarristen.

1973-1978

Nach Michaels Ausstieg lösten sich die Scorpions zunächst auf. Es fanden sich jedoch neue Mitstreiter: Die Mitglieder der Band "Dawn Road", Uli Jon Roth (Leadgitarre), Francis Buchholz (Bass), Jürgen Rosenthal (Schlagzeug) bildeten mit den verbliebenen Scorpions Meine und Rudolf Schenker die neue Band. Gemeinsam unterzeichneten sie den Plattenvertrag mit RCA Records und nahmen das zweite Album Fly To The Rainbow auf. 1975 absolvierten sie ihre erste Europatournee und traten im Vorprogramm von The Sweet auf.

Das nächste Album In Trance avancierte zum ersten Meilenstein in der Karriere der Scorpions. Zum einen arbeiteten sie erstmals mit dem international renommierten Produzenten Dieter Dierks zusammen und zum anderen zierte der heute noch verwendete Scorpions Schriftzug erstmals die Plattenhülle. Das Album avancierte zum bestverkauften RCA-Album in Japan. Dort brach ein regelrechtes Scorpions-Fieber aus.

1975 tourte die Band als Vorgruppe von Kiss durch Europa. Mit ihren Auftritten im Liverpooler Cavern Club (1975) und im Londoner Marquee Club (1976) wurden sie auch in Großbritannien bekannt.

Virgin Killer, das Album des Jahres 1976, sorgte zunächst für einen Skandal: Das Cover wurde von vielen als kinderpornografisch empfunden. Mit einer neuen, unverfänglichen Hülle brachte das Album dann jedoch ihre erste Goldene Schallplatte in Japan. Mittlerweile saß Rudy Lenners am Schlagzeug. Doch bereits für das nächste Album Taken By Force übergab er seine Stöcke an Hermann Rarebell, den ehemaligen Schlagzeuger von Steppenwolf. Nach einer erfolgreichen Japan-Tour verließ Uli Roth die Band und gründete Electric Sun. Als Abschluss dieser Ära veröffentlichte die Band das Livealbum Tokyo Tapes.

1978-1988

Um einen Nachfolger für Roth zu finden, inserierte Francis Buchholz im englischen Musikmagazin Melody Maker. So testeten die Scorpions in London über hundert Gitarristen, entschieden sich aber schließlich für den aus Hannover stammenden Matthias Jabs, der früher Mathematik-Nachhilfeschüler von Francis Buchholz gewesen war.

Auch Michael Schenker kehrte kurzfristig zur Band zurück und spielte sowohl während einer Tournee als auch bei drei Liedern der nächsten LP Lovedrive die Solo-Gitarre; es waren die Lieder "Lovedrive", "Another Piece Of Meat" und "Coast To Coast". Das Album Lovedrive wurde bis dato zum größten Erfolg der Band.

Die Scorpions waren 1978 die Vorgruppe von Genesis in Deutschland. Danach wurden sie erstmals auch in den USA aktiv. Der erste Auftritt fand 1979 vor 70.000 Zuschauern in Cleveland beim World Series Of Rock zusammen mit Bands wie Thin Lizzy, Aerosmith, Ted Nugent und AC/DC statt. Danach begleiteten die Scorpions Ted Nugent und AC/DC als Vorgruppe auf ihren USA-Tourneen.

Die Platte Lovedrive stieg bis auf Platz 55 der Billboard Charts. Die Mitglieder zu dieser Zeit waren die "klassische" Besetzung: Klaus Meine (Gesang), Rudolf Schenker (Gitarre), Matthias Jabs (Gitarre), Francis Buchholz (Bass) und Hermann "The German" Rarebell (Schlagzeug). Lovedrive erreichte schließlich Goldstatus in den USA, was den Durchbruch für die Scorpions bedeutete. Das nächste Album Animal Magnetism konnte den Status der Band ausbauen.

Während der Aufnahmen zum Album Blackout verlor Klaus Meine 1981 seine Stimme und wollte sogar die Band verlassen. Nach einer langwierigen Therapie und zwei Stimmbandoperationen bei einem Spezialisten in Wien wurde Meine wieder fit. Das Comeback wurde für die Band anschließend umso triumphaler. Blackout und die Single No One Like You erreichten die Top Ten der amerikanischen Charts und etablierten die Scorpions endgültig an der Spitze der Rockliga. Es folgte eine US-Tour als Vorgruppe von Iron Maiden, bevor die Scorpions mit dem nächsten Album endgültig zu Superstars wurden.

1983 kamen Spekulationen auf, dass Rarebell und Buchholz die Band verlassen hätten und durch die Rainbow Rhythmussektion, bestehend aus Schlagzeuger Bobby Rondinelli und Bassisten Jimmy Bain ersetzt worden seien. In der Tat waren die beiden in Stockholm mit den Scorpions im Studio. Diese Aufnahmen wurden jedoch nicht verwendet und die Band kehrte nach Deutschland in das Studio von Dieter Dierks zurück, um dort mit Francis Buchholz und Herman Rarebell das Album Love At First Sting einzuspielen.

Love At First Sting kletterte nach Veröffentlichung im Jahr 1984 umgehend auf Platz 6 der Billboard Charts und bekam wenig später Platin in den USA. Die Singles Rock You Like A Hurricane und Still Loving You trugen einen großen Teil dazu bei. Alleine in Frankreich wurden von Still Loving You 1.7 Millionen Singles verkauft. Bands wie Bon Jovi, Metallica oder Def Leppard traten 1984 im Vorprogramm der Scorpions auf. Im gleichen Jahr spielte die Band als erste und einzige deutsche Rock-Band dreimal hintereinander im ausverkauften Madison Square Garden in New York vor insgesamt über 60.000 Fans. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mit Love At First Sting, Blackout und Animal Magnetism drei ihrer Alben in den amerikanischen Charts. 1985 spielte die Band vor 350.000 Fans bei der ersten Ausgabe des Rock in Rio Festivals. Die im gleichen Jahr veröffentlichte Live LP World Wide Live unterstrich den neuen Superstarstatus der Band. 1986 spielte die Gruppe zum ersten Mal beim Monsters of Rock-Festival in Castle Donington, als zweitletzte Band vor Ozzy Osbourne. Bei den Festivalablegern in Deutschland wurden die Positionen vertauscht. Hier fungierten die Scorpions als Aufmacher. 1988 erschien mit Savage Amusement das vorerst letzte Album, das von Dieter Dierks produziert wurde.

1988-1992

Im gleichen Jahr spielten die Scorpions als zweite westliche Hard Rock Band (die erste war Uriah Heep gewesen) in der UdSSR. Ein Jahr später trat die Band im Rahmen des Make A Difference Peace Festivals neben Bands wie Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, Bon Jovi, Skid Row und Cinderella vor 260.000 Zuschauern erneut in der Sowjetunion auf. Die Stimmung auf diesen Konzerten verarbeitete Klaus Meine in dem Lied Wind Of Change, das 1990 als Single erschien. Dieser Titel ist eine Neuinterpretation eines Liedes der ungarischen Band Omega. Im November 1989 fiel die Berliner Mauer und das Lied wurde im zur Hymne dieser Zeit. Im Jahr 1991 lud Michail Gorbatschow die Scorpions als erste Rockband in den Kreml ein - wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Wind Of Change erreichte in elf Ländern die Platz Eins der Hitparaden und wurde zum kommerziell erfolgreichsten Hit der Scorpions. Die Band nahm eine russische Version des Liedes auf. Das dazugehörende Album Crazy World wurde das erste Nummer-1-Album der Band in Deutschland und erreicht Doppelplatin. Am Ende der Tour hatte sich das Album weltweit über 14 Millionen Mal verkauft. Auf Crazy World nahm die Band erstmals die Hilfe eines außenstehenden Komponisten in Anspruch. Jim Vallance hat schon für Bryan Adams und Aerosmith geschrieben und wurde auf Crazy World als Co-Autor der Lieder Tease Me Please Me, Don’t Believe Her und Kicks After Six genannt.

1992 erhielt die Band in Monaco den World Music Award als international erfolgreichster deutscher Act. Wind of Change erschien auch in mehreren darauffolgenden Alben.

1992-1999

Im Mai 1992 verließ Francis Buchholz die Scorpions. Sein Nachfolger wurde Ralph Rieckermann, mit dem die Band die Aufnahmen an Face The Heat begann.

Obwohl die Scorpions mit über 60 Millionen verkauften Tonträgern, 30 Platin- und 78 Goldalben zu den erfolgreichsten Rockbands zählen, ging auch an ihnen die Grunge-Welle nicht spurlos vorüber. Face The Heat und auch die darauf folgenden Alben konnten nicht an den überwältigenden Erfolg der mit Francis Buchholz aufgenommenen Alben anknüpfen. Die Scorpions hatten zum ersten Mal in ihrer Karriere Mühe, bei ihren Tourneen in den USA genügend Karten zu verkaufen.

1994 wurden die Scorpions von Priscilla und Lisa Marie Presley zum Gedächtniskonzert für Elvis Presley eingeladen. 1995 steuerten sie ein Lied zu einem Benefizkonzert für Ruanda bei. Nach dem Livealbum Live Bites verließ Hermann Rarebell 1996 die Band. Für die Aufnahmen zum nächsten Studioalbum Pure Instinct wurde der Schlagzeuger Curt Cress engagiert, der schon für Saga und BAP) gespielt hatte. Der neue Bandmanager Stewart Young stellte den Kontakt zu James Kottak (ex-Kingdom Come) her, der für die darauf folgende Tour in die Band einstieg. Neben den üblichen Konzerten in Europa und Amerika spielten die Scorpions auch in Malaysia, Thailand und den Philippinen und als erste internationale Hard Rock Band nach Beendigung des libanesischen Bürgerkrieges in Beirut.

1999 meldeten sich die Scorpions mit dem Album Eye II Eye zurück und mußten für die moderne und elektro-lastige Ausrichtung seitens der Presse und der Fans herbe Kritik einstecken. Darüber hinaus war mit Du bist so schmutzig erstmals ein in Deutsch verfasster Song auf dem Album vertreten. Durch die USA tourte die Band mit Mötley Crüe im Vorprogramm. In Deutschland wurden sie von Michael Jackson zu dem Benefizfestival Michael Jackson And Friends eingeladen. Darüber hinaus spielten sie mit über 166 Cellisten der Berliner Philharmoniker zum Jubiläum des Mauerfalls Wind Of Change vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

2000-2006

Scorpions in Finnland, 2003.

Das neue Jahrtausend begannen die Scorpions mit neuen musikalischen Entwicklungen. Zum einen schrieben sie mit Moment Of Glory den offiziellen EXPO Song und zum anderen begannen sie im Januar mit den Aufnahmen einer Klassik-Meets-Rock CD mit den Berliner Philharmonikern. Das Album Moment Of Glory wurde im Juni 2000 veröffentlicht, die Uraufführung mit dem Orchester fand anlässlich der EXPO 2000 am 22. Juni statt. Im Februar 2001 folgten drei Unplugged Konzerte in einem portugiesischen Kloster, die später unter dem Titel Acoustica auf CD erschienen. Das Jahr 2002 verbrachte die Band mit einer US-Tour mit Deep Purple und Dio sowie weiteren Auftritten mit dem Symphonieorchester in Europa.

Eine weitere gut besuchte US-Tour folgte im Frühjahr 2003 zusammen mit Whitesnake und Dokken und präsentierte eine wieder erstarkte Band. Diese neue Energie verarbeiteten die Scorpions im 2004 erschienenen Studioalbum Unbreakable. Eine US-Tour mit Tesla und Keith Emerson im Vorprogramm sowie eine Konzertreise durch Großbritannien mit Judas Priest folgten.

Gegenwart

Meine und Schenker zählen zu den erfolgreichsten Komponistenduos der Rockgeschichte und die Scorpions zu den erfolgreichsten Bands der letzten 25 Jahre. Ihre Alben erreichen immer noch regelmäßig höchsten Positionen in den Charts und die Livekonzerte sind immer noch sehr gut besucht. Obwohl die Band durch die Balladenerfolge etliche Fans der früheren Alben verloren hat, kann sie sich auch heute noch auf eine treue Fangemeinde verlassen.

Diskografie

Studioalben

  • 1972: Lonesome Crow
  • 1974: Fly To The Rainbow
  • 1975: In Trance
  • 1976: Virgin Killer
  • 1977: Taken By Force
  • 1979: Lovedrive
  • 1980: Animal Magnetism
  • 1982: Blackout
  • 1984: Love At First Sting
  • 1988: Savage Amusement
  • 1990: Crazy World
  • 1993: Face The Heat
  • 1996: Pure Instinct
  • 1999: Eye II Eye ( Unplugged)
  • 2004: Unbreakable

Livealben & Compilations

Es sind ungezählte Best Of Kompilationen der Scorpions erschienen.

  • 1978: Tokyo Tapes (Live)
  • 1985: World Wide Live (Live)
  • 1989: Best of Rockers 'n' Ballads (Compilation)
  • 1995: Live Bites (Live)
  • 2000: Moment Of Glory (mit den Berliner Philharmonikern)
  • 2001: Acoustica (Live Unplugged)
  • 2005: The Platinum Collection (Compilation)

Singles & EPs

Ein Auszug der wichtigsten Singles. Eine komplette Liste ist auf der offiziellen Homepage der Band einsehbar.

  • 1977: He’s A Woman She’s A Man
  • 1979: All Night Long
  • 1979: Lovedrive
  • 1979: Is There Anybody There
  • 1979: Another Piece Of Meat
  • 1980: The Zoo
  • 1982: No One Like You
  • 1984: Still Loving You
  • 1984: Big City Nights / Bad Boys Running Wild
  • 1984: Rock You Like A Hurricane
  • 1984: No One Like You (Live)
  • 1988: Rhythm Of Love
  • 1988: Passion Rules The Game
  • 1989: Is There Anybody There
  • 1990: Wind Of Change
  • 1990: Send Me An Angel
  • 1990: Tease Me Please Me
  • 1992: White Dove
  • 1993: Alien Nation
  • 1993: No Pain No Gain
  • 1993: Under The Same Sun
  • 1996: You And I
  • 1997: Where The River Flows
  • 2000: Moment Of Glory
  • 2000: Hurricane 2000
  • 2004: Miracle

Videos & DVDs

  • 1985: First Sting (VHS)
  • 1985: World Wide Live (VHS)
  • 1988/2003: To Russia With Love And Other Savage Amusements (VHS/DVD)
  • 1991/2002: Crazy World Tour Live (VHS/DVD)
  • 2001: Moment Of Glory Live (DVD)
  • 2001: Acoustica (DVD)
  • 2002: A Savage Crazy World (DVD)
  • 2003: Rock You Like A Hurricane (DVD)
  • 2005: Unbreakable World Tour 2004 – One Night In Vienna (DVD)

Sonstiges

Scorpions ist auch der Name einiger Cheerleader-Gruppen, darunter sind Cheerleader der Eishockey-, Football- und Baseballteams.