Diskussion:Arbeitslosigkeit
Der Passus "Die Richtigkeit der Arbeitslosenquote ist immer wieder umstritten. Für manche scheint der Anteil von Beschäftigten an der Gesamtbevölkerung ein Maß zu sein, das nicht manipulierbar ist. "
scheint mir mißverständlich. Sollte erstmal erklärt werden, was man derzeit gemeinhin als "Arbeitslosenquote" bezeichnet, was das für eine statistische Größe ist bzw. wie sie berechnet wird. Und der zweite Satz müßte wohl im Konjumktiv stehe, denn dies wäre die Alternative zur jetzigen Handhabung? --Spitz 08:10, 10. Mai 2003 (CEST)
"Aktuelle Zahlen: Arbeitslosenquote in Deutschland, März 2003:"-> sinnvoll, lieber löschen? --nerd 01:21, 11. Mai 2003 (CEST)
- Ich habe die Daten jetzt einmal auf den aktuellen Stand gebracht. Vielleicht sollte man jedoch überlegen, nur die Daten für Deutschland ohne die Bundesländer dort hin zu packen. Die könnten schneller und problemloser (und häufiger) aktualisiert werden. --hedavid 20:53, 20. Feb 2004 (CET)
"Für viele erscheint dies lächerlich, da die Unternehmen immer mehr Menschen entlassen, zum Teil durch die technische Möglichkeit, Arbeitsplätze einzusparen. Hier wäre es angebracht, eine Diskussion in der Gesellschaft über drei Themen anzufachen:[...]" enthält für meine Begriffe eine wertung, es gibt sicher viele Alternativmodelle zur "Arbeitsgesellschaft", diese sollten vielleicht genauer diskutiert werden.
Zur berechnung der Arbeitslosenquote (nach WACKER, Lexikon der Sozialarbeit/Sozialpädagogik): Eine einheitliche, international akzeptierte Definition von Arbeitslosigkeit gibt es nicht. Das Internationale Arbeitsamt in Genf bezeichnet als Arbeitslos, wer keiner, auch keiner geringfügigen Beschäftigung nachgeht und wer innerhalb von zwei Wochen eine angebotene und zumutbare Arbeit aufnehmen kann und will. In Deutschland werden mit der Arbeitslosenquote die bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen mit der gesamtheit der Erwerbspersonen (Erwerbstätige+Arbeitslose) in Beziehung gesetzt.
Die Lohn - und die Einkommensteuer ist - bei 4 - 5 Millionen Arbeitslosen - die dümmste Steuer , die es gibt. Man sollte sie in Arbeitsbestrafungssteuer umtaufen. Viele lohnintensive Betriebe leiden unter dieser unsinnigen Steuer. Wer mit mir einen Verein zur völligen Abschaffung der Lohn- und Einkommensteuer gründen will, kann sich bei mir melden. Wir werden sehr schnell viele Mitstreiter finden. rho54@gmx.de
Aus dem Artikel genommen, wegen absoluter Unneutralität
Ein wildes Sammelsurium aus Forderungen, Behauptungen, Unterstellungen, Spekulationen. Für eine Enzyklopädie daher völlig ungeeignet. --Jofi 15:43, 28. Apr 2004 (CEST)
- Ich hab den Absatz in "Ursachen der Arbeitslosikkeit" rausgenommen.
- Es fanden sich dort auch ziemliche Unterstellungen.
- 1. (staatliche Arbeitsersatzzahlungen verringern den Anreiz eine Arbeit aufzunehmen) Zur Erinnerung es gibt auf mehr als 13 Arbeitslose nur eine offene Stelle.
- Die Gesammtzahl der offenen Stellen in Deutschland entspricht dabei auch nur der Zahl der natürliche Abgänge und bleibt deswegen stabil.
- Es gibt demnach keine Notwendigkeit für die Motivation von Arbeitslosen, sie werden nirgends gebraucht, bis auf eben die 7,6% die die offenen Stellen besetzen können, in Konkurenz mit den noch nicht eingerechneten Schulabgängern.
- Dies führt allerdings bei vielen zur Motivationslosikkeit.
- Das ist volkswirtschaftlich betrachtet viel zu kurz gedacht, sorry. Natürlich nehmen staatliche Lohnersatzzahlungen den Anreiz Arbeit überhaupt erst entstehen zu lassen. Wenn der Staat X Euro Lohnersatzzahlungen zahlt, dann entstehen natürlich keine Arbeitsplatze, die für weniger als X Euro pro Stunde bezahlt werden. Natürlich konkurriert der Staat mit dem sogenannten Niedriglohnsektor. Das ist volksiwrtschaftlich betrachtet eigentlich unbestritten. Die einzigen die das bestreiten sind Gewerkschaften, aber die werden ja auch dafür bezahlt. Ich bin stark dafür den Absatz wieder reinzunehmen. Stern 19:48, 10. Jul 2004 (CEST)
- 2. (Mittlerweile wird unter Experten die Hauptursache für Arbeitslosigkeit in Europa in zu hohen Lohnkosten gesehen) Das sind keine Experten die das sagen, sondern nur die Lobby der Exportwirtschaft, die nicht auf Löhne in Deutschland angewiesen ist, weil ihre Kunden nunmal im Ausland sitzen und nicht hier. Für den Mittelstand in Deutschland ist diese These aber der letzte Sargnagel, denn je niedriger Löhne, Lohnnebenkosten etc. sind um so mehr müssen die Arbeiter sich selbst absichern, was deren Kaufkraft schmälert und damit die Aufträge der Unternehmen, die ja nichts anderes sind als das Resultat aus der Kaufkraft aller.
- Das ist eine sehr gewagte These. Die im Text enthaltene gilt in der VWL eigentlich als gesichert. Allerdings ist es natürlich, insofern gebe ich Dir Recht, nicht die alleinige Ursache. Der Mittelstand freut sich natürlich über niedrigere Löhne, denn dadurch wird Arbeit billiger. Auf Dauer wird auch der Konsum durch hohe Löhne steigen. Das lässt sich leicht in volkswirtschaftlichen Wachstumsrechnungen nachweisen. Stern 19:48, 10. Jul 2004 (CEST)
- 3. (Zu dieser Finanzierung müssen Steuern eingenommen werden, die Konsum verringern und Ausgaben für Unternehmen erhöhen) Ebenfalls Unsinn, denn Unternehmen erhöhen ihre Ausgaben nur wenn die Auftragslage steigt und so mehr Beschäftigung benötigt wird. Wenn der Konsum sinkt ist genau das Gegenteil der Fall! AshSert
Das Steuern den die Nettwohlfahrt schmälern ist leicht belegbar (vgl. Artikel Nettowohlfahrtsverlust). Ich bin dafür den Satz wieder in den Artikel zu nehmen. Stern 19:48, 10. Jul 2004 (CEST)
Gründe für Arbeitslosigkeit in Deutschland
Als Grund für die Arbeitslosigkeit hat die deutsche Politik erkannt, dass Arbeit zu teuer geworden ist. Maßgebliche Preisfaktoren sind dabei die Einkommensteuer und die Lohnnebenkosten (Sozialversicherungsbeiträge). Da die gleiche Arbeit im Ausland nur 30% oder noch weniger der hiesigen Kosten darstellt, verlagern Unternehmer diese Arbeit ins nahe europäische Ausland. Die deutsche Arbeitslosigkeit steigt.
Die deutsche Politik versucht mit drei Maßnahmen gegenzusteuern:
- Hauptansatzpunkt ist, Arbeit in Deutschland billiger zu machen. Dazu müssen die Einkommensteuer und generell alle Steuern gesenkt werden. Leider ist dieses Vorgehen nur begrenzt möglich, da der Staat zu viele Verpflichtungen als Sozialstaat gegenüber dem Bürger hat. Gegenwärtig werden ca. 55% des deutschen Bruttosozialprodukts vom Staat selbst verbraucht. Die einzige Möglichkeit besteht darin, dass der Staat seine übermäßigen Verpflichtungen reduziert und das eingesparte Geld durch Steuersenkungen ausgleicht.
- Um Arbeit billiger zu machen, kann theoretisch auch der zweite Preisfaktor für Arbeit, die Sozialversicherungsbeiträge gesenkt werden. Dazu müssten jedoch zwangsläufig die Ausgaben für die Sozialversicherung gesenkt werden. Denkbar sind dazu eine Kürzung der Rentenzahlung, eine zunehmende eigenverantwortlich und private Krankenvorsorge, die Reduzierung von Leistungen der Arbeitslosenversicherung. Wie sich jedoch derzeit zeigt, stoßen Maßnahmen, die auch nur ansatzweise in diese Richtung gehen, auf massivsten Widerstand bestimmter Lobbyisten (Gewerkschaften, Sozialverbände, Ärzteverbände, Rentnerorganisationen) als auch bei einem Großteil der Bevölkerung selbst. Erklärbar ist dies nur, dass die Mehrheit immer noch die Augen vor der Problematik und ihrer Zusammenhänge verschließt und nicht zur Aufgabe von nicht mehr finanzierbaren Leistungen bereit ist. Derzeit betragen die Sozialversicherungsabgaben bereits ca. 45% des Bruttolohns eines Arbeitnehmers.
- Eine dritte Maßnahme ist die Schaffung von überwiegend hochqualifizierter Arbeit. Hochqualifizierte Arbeit bedeutet in der Regel eine hohe Entlohnung. Nur so werden einerseits genügend Steuern und Sozialbeiträge gezahlt und trotzdem verbleibt dem Arbeitnehmer genug zum Leben übrig. Deshalb muss umfangreich in die deutschen Ausbildungssysteme investiert werden. Nur durch frühe Förderung schon in der Grundschule, in Gymnasium und letztlich an der Hochschule wird hohe Qualifikation erworben. Allerdings stößt auch diese Maßnahme an ihre Grenzen. Nicht jeder der 100% der Erwerbstätigen in Deutschland lässt, will und kann sich zum Akademiker ausbilden lassen. Letztlich besteht in einem Unternehmen nicht jede Arbeit aus hochqualifizierter Arbeit, sondern ist ein Mix aus niedriger, qualifizierter und hochqualifizierter Arbeit.
Da derzeit alle drei Maßnahmen nicht ausreichend umgesetzt werden, wird sich langfristig das Problem der Arbeitslosigkeit nicht lösen lassen. Derzeit fällt Deutschland im internationalen Vergleich in der gesellschaftlichen Entwicklung zurück. Die Arbeitslosigkeit wird daher weiter ansteigen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis das deutsche Sozialsystem komplett zusammenbricht bzw. bis sich ein weiterer, radikalerer Sozialabbau durchsetzt. Erst wenn die Arbeitslosigkeit wohl bundesweit auf 20% ansteigt, wird sich hoffentlich genügend politischer Wille auch in der Bevölkerung finden, das Notwendige zu tun.
Hinter dieser eher kurzfristigen Betrachtungsweise steht jedoch ein tiefer liegendes globales Problem: das Auslaufen der Industrialisierungswelle. Ähnlich wie seit dem Ende der Agrarisierungswelle (im 18. Jahrhundert) nur noch relativ wenige landwirtschaftlich Beschäftigte ausreichen, um die Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen (vor dem 17. Jahrhundert waren die meisten "Arbeitsplätze" in der Landwirtschaft), werden zukünftig (bis zum Erreichen des Gleichgewichtspunkts) immer weniger industrielle Arbeitsplätze benötigt. Daher sind die Wachstumsversprechen der Politik mit Vorsicht zu interpretieren.
Die Diskussionen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit münden lediglich darin, wie man mehr Arbeitsplätze schaffen kann. Für viele erscheint dies lächerlich, da die Unternehmen immer mehr Menschen entlassen, zum Teil durch die technische Möglichkeit, Arbeitsplätze einzusparen. Hier wären Fragen zu zwei Themen zu erwägen:
- Wie kann der Staat den Unternehmen Anreize geben Arbeitsplätze zu schaffen?
- Wie können Menschen dazu bewegt werden, sich für auch in Zukunft notwendige Arbeit zu qualifizieren?
Andere appellieren an die Verantwortung von Gewerkschaften und Arbeitnehmern:
- Ist es wirklich sinnvoll, stets höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten durchzusetzen, die den Rationalisierungsdruck in den Unternehmen immer weiter erhöhen?
- Sind Kündigungsschutzmaßnahmen angebracht, wenn sie dazu führen, dass neue Arbeitnehmer so spät als möglich eingestellt werden?
- Sollen steigende Sozialabgaben auch weiterhin zu höheren Arbeitskosten und damit zu mehr Entlassungen führen?
Natürlich! Ich denke Arbeitsplätze kann man nur durch Kaufkraft schaffen, dafür muss man Arbeit aber teurer machen bzw. die Löhne und Sozialabgaben erhöhen und nicht senken. Was für alle Unternehmen gilt, kann dann auch kein Wettbewerbsnachteil für das einzelne Unternehmen sein.
Alles andere hat genau den gegenteiligen Effekt. Man kürzt die Löhne und Sozialleistungen und die Leute geben dann jeden Cent nur noch zum überleben aus. Der Konsum sinkt immer weiter und die Unternehmen wundern sich, wieso die Konjuktur wegbricht somit fällt ihnen dann auch nichts besseres ein, als nochmehr nach unten zu treten.
Unternehmen geht es nicht schlecht weil Arbeit zu teuer ist, sondern weil sie zu billig ist. Wer keine Löhne zahlt der kann auch nicht erwarten, das die Kunden irgendwie zahlungskräftiger werden. Wichtiger als Unternehmen höher belasten ist aber, die Gläubiger der Unternehmen belasten, denn deren Einkünfte fehlen der Allgemeinheit und stellen in der Regel auch keine Realinvestitionen da.
Die Bosse sollen fetter werden, damit sie irgendwo was investieren. Das man aber nur in eine real gewachsende Kaufkraft bzw. Auftragsvolumen investieren kann wird heutzutage einfach ignoriert!
Das beste Rezept wäre:
1. Löhne verdoppeln
2. MwSt abschaffen
3. Sparerfreibetrag und Kindergeld verdoppeln, volle Penderlerpauschale.
als Gegenfinanzerung:
1. Spitzensteuersatz verdoppeln
2. Vermögenssteuer wiedereinführen
3. Importzölle
dann beschwere sich noch mal einer die Unternehmen hätten keine Aufträge... AshSert
Soziale Folgen verfestiger Arbeitslosigkeit
Wenn sich Arbeitslosigkeit bei einer bestimmten sozialen Gruppe verfestigt, und diese damit eine neue Art Unterschicht bildet, dann könnte dies ernsthafte Konsequenzen für das Allgemeinwesen haben.
Der Staat könnte es sich möglicherweise dauerhaft nicht leisten, die Arbeitslosen weiterhin auf dem heutigen Niveau zu unterstützen, da ihm durch hohe Arbeitslosigkeit zum einen Steuern entgehen und die Steuern zudem eventuell gesenkt würden, um die Konjunktur anzukurbeln und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeitslosen könnten also weiter verarmen und schließlich bereit sein, ihre Arbeitskraft billiger zu verkaufen.
Aufgrund eines sinkenden Wertes der Arbeitskraft könnte sich auch die Schere zwischen den Einkommen der hoch- und niedrigqualifizierten Beschäftigten weiten, was zu einem abnehmenden Anteil des Mittelstandes an der Bevölkerung könnte also abnehmen.
Auf der individuellen Ebene könnte bei den Arbeitslosen Hoffnungslosigkeit und eine Distanzierung zur übrigen Konsumgesellschaft auftreten. Ohne Perspektive der Arbeitslosen im bürgerlichen Leben könnten Drogenmißbrauch, Verbrechen und Gewalt zunehmen. Durch die zwangsläufige Konzentration des Arbeitslosen in billigen Wohngegenden könnten sich manche Viertel zu Ghettos entwickeln.
Ursachen der Arbeitslosigkeit
Wirtschaftliche Ursachen
- Ölkrise
- Weltwärungsprobleme
- Verschuldung der Entwicklungsländer
- Konkurrenz der Schwellenländer
- Globalisierung der Märkte
- Internationale Konkurrenz
Demographische Arbeitslosigkeit
Anstieg des Erwerbspoenzials durch:
- geburtenstarke Jahrgänge
- Zuwanderung (Aussiedler, Übersiedler)
- erhöhte Erwerbsbeteiligung der Frauen
Strukturelle Arbeitslosigkeit
- Schlechte Betriegsführung kann den Anschluss an die Nachfrage ihrer Produkte nicht halten
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
- Folge zyklischer Schwankungen des Wirtschaftsgeschehens
Saisonale Arbeitslosigkeit
- Jahreszeitlich bedingte Ausfallzeiten in bestimmten Gewerbezweigen (Eisverkäufer, Schwimmbad, Skibetrieb usw.)
Friktionelle Arbeitslosigkeit
- Übergangsschwierigkeiten z.B. beim Arbeitsplatzwechsel