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Extreme Championship Wrestling

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Extreme Championship Wrestling (ECW) war eine US-amerikanische Wrestling-Organisation, die von 1992 bis 2001 existierte. Sie zeichnete sich durch die Konzentration auf Cruiserweight- und Hardcore-Wrestling aus und sprach mit ihren Storylines eine erwachsene Zielgruppe an, was auch die Entwicklung der marktbeherrschenden, familienfreundlichen Ligen WWF (heute WWE) und WCW entscheidend prägte.

Geschichte

Die ECW wurde im Jahr 1992 unter dem Namen Eastern Championship Wrestling von Tod Gordon gegründet. Sie veranstaltete ihre Shows an der Ostküste der USA unter dem Dachverband der National Wrestling Alliance. Dadurch konnte sie die Titel der NWA benutzen und wurde durch sie weiter promoted.

Am 27. August 1994 veranstaltete die ECW ein Turnier um die NWA World Heavyweight Championship - einen der wichtigsten Titel im Wrestling zu dieser Zeit. Dennis Coralluzzo, der amtierende Präsident der NWA, ließ es sich nicht nehmen, die absolute Kontrolle über das Turnier zu übernehmen, woraufhin Tod Gordon zusammen mit Shane Douglas, der es gewinnen sollte, einen denkwürdigen Angle ausarbeitete. Douglas nahm den NWA-Titel an, nur um ihn sofort verächtlich wegzuwerfen und sich als ECW World Heavyweight Champion zu bezeichnen. Somit trat die ECW aus dem Verband der NWA aus und änderte ihren Namen zu Extreme Championship Wrestling.

Die ECW entwickelte daraufhin ihren eigenen, zur damaligen Zeit einmaligen Stil. Sie wurde zur Ikone des Hardcore-Wrestlings, bot jedoch gleichzeitig auch Kämpfe, die sich an der mexikanischen Tradition des Lucha Libre orientierten. In der Viking Hall in Philadelphia entstand eine treue Fanbasis, die weniger auf das traditionelle Face-Heel-Schema reagierte, sondern vielmehr die in- und außerhalb des Rings gebotene Action genoss und auch den als "böse" dargestellten Wrestlern gebührenden Respekt zollte. Mit zuvor weitestgehend unbekannten Leuten wie Tommy Dreamer und Taz, aber auch etablierten Wrestlern wie Shane Douglas und Cactus Jack schuf Booker Paul Heyman eine erfrischende Alternative zu den beiden großen amerikanischen Ligen und grenzte sich bewusst vom Mainstream ab. Wegen der mangelnden TV-Präsenz blieb die ECW allerdings zunächst ein Phänomen des Underground.

Um aus den Schattendasein der WCW und WWF heraus zu kommen, musste man einen landesweiten TV-Vertrag bekommen. Diesen erhielt die ECW auch 1999 bei TNN, jedoch verlief die Zeit negativ: Der Sender stellte für die Produktion der wöchentlichen Shows nur ein geringes Budget zur Verfügung, schaltete kaum Werbung und zensierte die Sendungen, was dem Konzept der ECW völlig widersprach. Dennoch schaffte es ECW on TNN stets, die höchsten Einschaltquoten des Senders zu erreichen. In den Augen von Paul Heyman stellte ECW lediglich ein billig zu produzierendes Versuchskaninchen für TNN dar, um zu sehen, ob sich eine regelmäßige Wrestlingübertragungen rentieren würden. Dementsprechend verwunderte es nicht, dass TNN den Vertrag Ende 2000 kündigte und stattdessen die Show RAW is War der WWF ins Programm nahm.

Die finanzielle Situation der ECW brach daraufhin zusammen. Durch die Verbindlichkeiten von über 8 Millionen US-Dollar war es unmöglich geworden, Gehälter zu zahlen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. So zog es immer mehr Wrestler, denen die ECW teilweise mehrere zehntausend Dollar schuldete, zur WWF und als dann 2001 auch Paul Heyman plötzlich bei der WWF auftauchte, war das Ende der ECW besiegelt. Trotz Heymans Beteuerungen, ständig nach einer Lösung zu suchen (wenngleich er bei den letzten Shows selbst kaum noch anwesend war und Tommy Dreamer den Großteil des Bookings übernahm), schloss die Liga im April des Jahres endgültig ihre Pforten. Die WWE kaufte dann im Jahr 2003 alle Rechte an den Markenzeichen und der Video-Bibliothek der ECW.

Wiederbelebung

Die Fans der ECW hielten jedoch weiter zu ihr. Nicht zuletzt durch das Internet erreichte die Liga nach ihrem Ende eine ungeahnte Popularität und galt zu Zeiten des eintönig anmutenden WWE-Monopols (auch die WCW existierte ab 2001 nicht mehr) als Symbol für die "gute alte", innovative Boom-Periode des Wrestlings in den 90ern. Diesen Trend erkannte die WWE und ließ so am 12. Juni 2005 einen PPV im alten ECW-Stil stattfinden. Die One Night Stand getaufte Show bestand aus Matches ehemaliger ECW-Wrestler, die teilweise auch keinen Vertrag mit der WWE besaßen und nur für diesen Abend von Vince McMahon verpflichtet wurden. Durch eine Mischung aus Highflying, intensiven technischen Kämpfen, Hardcore-Wrestling und einem im Vergleich zu sonstigen WWE-Produktionen kleinen, aber lautstarken Publikum versuchte man, das spezielle Feeling der Liga auf drei Stunden komprimiert wiederzubeleben. Obwohl dieser Versuch gemeinhin als recht erfolgreich angesehen wird, trübte die Präsenz von an der alten ECW völlig unbeteiligten WWE-Wrestlern in manchen Angles zwischen den Matches den Gesamteindruck merklich.
Die WWE als neuer Rechteinhaber der ECW-Marke hatte wohl vor allem finanzielle Interessen an diesem Event. Es ist anzunehmen, dass die finanziellen Erfolgserwartungen bei weitem übertroffen wurden, da sich insbesondere die DVD sehr gut verkaufte, während der PPV "nur" die Buyrate (Anzahl der Käufe des PPV) eines durchschnittlichen WWE PPVs erreichte, was wohl aber nach 4 Jähriger Auszeit ohne ECW auch als Erfolg zu werten ist. Auch die DVD "The Rise & Fall of ECW verkaufte sich sehr gut und kann wohl als die erfolgreichste Wrestling "Themen-DVD" überhaupt bezeichnet werden.

Am 11. Juni 2006 wird der nächste ECW: One Night Stand stattfinden.

Ebenfalls veranstaltete Shane Douglas einen ECW-Tribut-Event, der am 10. Juni 2005 in der Viking Hall in Philadelphia - der alten Heimat der ECW - stattfand und Hardcore Homecoming hieß. Der Event konnte nicht als offizielle ECW-Show angepriesen werden, da die WWE die Rechte an der Liga besitzt. Hardcore Homecoming sollte im Gegensatz zum One Night Stand, ein wirkliches ECW-Feeling geben. Wegen der nur zwei Tage später folgenden von der WWE organisierten Show standen Douglas viele Stars der Liga nicht zur Verfügung. Bis zum November des Jahres folgten drei weitere Shows unter dem Banner des Hardcore Homecoming.


Ergebnisse des ECW: One Night Stand

2005

  • Lance Storm (w/ Dawn Marie) besiegte "Lionheart" Chris Jericho nach dem Justin Credible mit einem Kendostock eingriff
  • Super Crazy besiegte Yoshihiro Tajiri (w/ Mikey Whipwreck & Sinister Minister) und Little Guido (w/ F.B.I.) in einem Three Way Dance nach einem Moonsault gegen Tajiri
  • Rey Mysterio Jr. besiegte Psicosis per Westcoast Pop
  • Sabu (w/ Bill Alfonso) besiegte Rhino mit einem Arabian Skullcrusher durch einen Tisch
  • Chris Benoit besiegte Eddie Guerrero mit dem Crippler Crossface
  • Mike Awesome besiegte Masato Tanaka nach einer Awesome Bomb übers Seil nach draußen durch einen Tisch und dem anschließenden Slingshot-Splash
  • die Dudley Boyz besiegten The Sandman & Tommy Dreamer nachdem Dreamer eine Powerbomb durch einen brennenden Tisch einstecken musste

Nach dem letzten Match forderte Steve Austin die ECW-Wrestler auf, in den Ring zu kommen. Wenig später kommt auch noch Taz zum Ring um sich mit Kurt Angle anzulegen. Es entsteht ein gewaltiger Brawl mit den ECW- und WWE-Wrestlern. Nach dem Brawl bringt Mick Foley dann noch Eric Bischoff in den Ring. Dort bekommt Bischoff den 3D der Dudleys, den Diving Headbutt von Benoit, den 6-1-9 von Mysterio und einen Stunner von Austin verpasst. Die Dudleys bringen den abgefertigten Bischoff aus der Halle und im Ring wird mit viel Bier gefeiert.

2006

Auferstehung

World Wrestling Entertainment (WWE) startete im Juni 2006 unter dem Namen "ECW" eine dritte Show mit eigenem Roster ("Brand"). Die Sendungen, die der SciFi-Channel wöchentlich ausstrahlt, werden jeweils direkt vor SmackDown! aufgezeichnet. Auch eigene Tapings (z.B. in der ehemaligen ECW Arena in Philadelphia) sind fest eingeplant. In den Internationalen Märkten ersetzt die ECW Show in vielen Ländern "Velocity" In Deutschland ist die ECW auf dem Premiere Sport Portal zu sehen. Vorerst werden wahrscheinlich 12 bis 14 Folgen ausgestrahlt, um die Reaktionen des Publikums in Hinblick auf eine langfristige Laufzeit der neuen ECW zu testen. Die erste Austrahlung von "ECW on Sci-Fi" erreichte in den USA eine Einschaltquote von 2,8 (über 3 Millionen Zuschauer), was als großer Erfolg gewertet werden kann.

Gebookt werden die Shows von Paul Heyman und Tommy Dreamer, doch ist davon auszugehen, dass der Ausführende WWE TV-Produzent Kevin Dunn bei der Produktion einen Großen Einfluss hat. Ausserdem hat Vince McMahon auf WWE.com bereits verkündet, dass er bei allen Entscheidungen das letzte Wort hat. Das Roster setzt sich aus alten ECW-Stars wie Balls Mahoney, The Sandman, Sabu und dem WWE/ECW Champion Rob Van Dam, sowie neuen, aufstrebenen Development-Wrestlern wie Roadkill zusammen. Aber auch bisherige Raw und Smackdown "Superstars" wie Kurt Angle und Big Show treten in der Neuauflage der ECW jetzt als ECW "Wrestler" in Aktion.

Kommentatoren sind "die Stimme der ECW", Joey Styles und der bisherige Smackdown Kommentator und mehrfache ECW World Heavywheight Champion Tazz.

Bekannte Wrestler

Folgende Wrestler/Persönlichkeiten waren wichtig für die ECW, sind heute Stars in anderen Ligen, wurden in der ECW ausgebildet, oder entwickelten in der ECW ihren "In-Ring-Charakter" : Steve Austin ; Shane Douglas ; Bam Bam Bigelow ; Mick Foley; Chris Benoit ; Chris Candido ; Chris Jericho ; D-Von Dudley; Bubba Ray Dudley ; Eddie Guerrero; Lance Storm ; Mike Awesome ; Paul Heyman; Raven ; Rey Mysterio ; Rob Van Dam ; Spike Dudley ; Tommy Dreamer ; Tajiri ; The Sandman ; Justin Credible; Sabu ; Tazz ; Rhyno