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Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium (Münnerstadt)

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Vorlage:Schule Das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium ist ein 1660 gegründetes sprachliches, humanistisches und europäisches Gymnasium in Münnerstadt (Unterfranken), Landkreis Bad Kissingen. Im Schuljahr 2004/05 gab es 709 Schüler, 64 Lehrer und 26 Klassen.

Geschichte

Das Gymnasium wurde im Jahre 1660 durch den Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn mit Hilfe des Weltpriesterordens der Bartholomiten gegründet.

Nach der Auflösung dieses Ordens im Jahre 1680 übertrug der Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg im Jahre 1685 die schulische Leitung den Augustinern.

Nach der Säkularisation im Jahre 1803 wurde die Schule verstaatlicht und den Augustinern die Verantwortung für die Schule genommen. Trotz dieses Ereignisses sind die Augustiner noch immer eng mit dem Gymnasium verbunden.

Die Schule wurde als Humanistisches Gymnasium, später auch mit neusprachlichem Zweig, geführt.

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus wählte im Jahre 1969 das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium als eines von wenigen Gymnasien in Bayern dazu aus, in der Jahrgangsstufe 12 und 13 die Kollegstufe einzuführen. Wenig später wurde dieser Versuch unter dem Namen "Münnerstädter Modell" bekannt.

Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 beteiligte sich das traditionsreiche Gymnasium am Schulversuch "Europäisches Gymnasium", wobei die Fremdsprachenfolge des humanistischen und neusprachlichen Gymnasiums (Latein - Englisch - Griechisch oder Französisch) beibehalten, die 2. Fremdsprache Englisch aber in die Jg. 6 vorgezogen wurde. Hinzu kam eine Erhöhung der Stundenzahl im naturwissenschaftlichen Bereich (Physik, Chemie) sowie ein neues Fach (Natur und Technik) als Wahlpflichtfach neben anderen Wahlfächern.

Seit September 2002 führt das Schönborn-Gymnasium das Pilotprojekt "Achtjähriges Ganztagsgyamnsium" durch, das sukzessiv von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe aufgebaut wird. 54 Schülerinnen und Schüler - das war die höchste Anmeldezahl der sechs bayerischen Ganztagsgymnasien im Schuljahr 2002/03 - wurden damals in zwei Klassen in der 5. Jahrgangsstufe ganztägig unterrichtet und betreut. Mit neuen Unterrichtsmethoden, einer rhythmisierten Tagesgestaltung, einer kind- und jugendgemäß gestalteten Freizeit sowie bewusster Erziehung soll der Unterrichts- und Erziehungserfolg gesichert werden. Schon nach acht Jahren am Gymnasium legen die Jugendlichen das Abitur ab.

Das Projekt lief so erfolgreich an, dass im darauffolgenden Jahr zwei neue Ganztagsklassen eingerichtet wurden. Auch im Schuljahr 2004/05 werden drei weitere Ganztagsklassen hinzukommen.

Das neunjährige Gymnasium endet mit dem Abitur 2011. Im gleichen Jahr wird das Erstabitur im G8 für die jetzige Jg. 8 durchgeführt.

Ausbildungsrichtungen

sprachliches und humanistisches Gymnasium

Fremdsprachenfolge

achtjähriges Ganztagsgymnasium

Neben dem G8-Zweig, der mit dem Schuljahr 2004/2005 für die fünften und sechsten Klassen in ganz Bayern eingeführt wurde, bietet das Schönborn-Gymnasium im Rahmen des GT8-Zweigs auch Unterricht in Ganztagesform an. Das GT8 zeichnet sich durch eine individuelle Betreuung durch Erzieher und die Möglichkeit des Mitagessens im benachbarten Studienseminar "St. Josef" sowie durch die Anwendung moderner Unterrichtsmethoden aus.

Schülerzeitung "Glocke"

Am Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium erscheint dreimal jährlich die Schülerzeitung "Glocke". Beim Wettbewerb "Die Schülerzeitungen des Jahres 2004/2005", der vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel ausgeschrieben wurde, errang die Glocke den ersten Platz in der Gesamtwertung. Sie ist damit die beste Schülerzeitung Deutschlands.

Schüleraustausche

Das Schönborn-Gymnasium bietet seinen Schülern Austausche mit ausländischen Schulen an. In der 9. Jahrgangsstufe findet ein Schüleraustausch mit dem Kossuth-Lajos-Gimnàzium Mosonmagyaròvàr (Ungarn) und in der 10. Jahrgangsstufe mit dem Lycée Alfred Kastler Stenay (franz.) (Frankreich) statt. Darüberhinaus unterhält die Schule Kontakte mit der Deutschen Schule Washington D.C. (USA), mit der in den letzten Jahren ebenfalls ein Schüleraustausch eingerichtet wurde.

Kulturelles Angebot

Mehrere Chöre, zwei Big Bands und ein Orchester tragen zur musikalischen Erziehung der Schüler bei. Das kulturelle Angebot wird auch durch regelmäßige Theateraufführungen bereichert.

Mit dem Gymnasium verbundene Persönlichkeiten

Ehemalige Lehrkräfte

  • Pius Keller (* 30. September 1825 in Ballinghausen/Bayern, † 15. März 1904 in Münnerstadt), Augustinerpater

Ehemalige Schülerinnen und Schüler

  • Johann Freiherr von Lutz (* 4. Dezember 1826 in Münnerstadt, † 3. September 1890 in Oberpöcking am Starnberger See), Dr. jur., bayerischer Justizminister von 1867 bis 1869, bayerischer Minister des Innern für Kirchen und Schulangelegenheiten (entspricht dem heutigen Kultusminister) von 1869 bis 1890, gleichzeitig ab 1880 bis 1890 Vorsitzender im bayerischen Ministerrat (entspricht dem heutigen Ministerpräsidenten)
  • Leo Weismantel (* 10. Juni 1888 in Obersinn/Unterfranken, † 16. September 1964 in Rodalben bei Pirmasens), Dr. phil., Schriftsteller
  • Matthias Gleitze (* 31. Dezember 1902 in Seeburg/Eichsfeld, † 25. Oktober 1989 in Duderstadt), Dr. rer. pol., Diplom-Volkswirt, Oberkreisdirektor des Landkreises Duderstadt von 1948 bis 1967, Ehrenbürger der Gemeinde Seeburg (Niedersachsen), Ehrenmitglied des Augustinerordens, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
  • Friedrich Karl Röther (* 15. März 1919 in Niedernberg am Main, † 4. August 2005 in Schwäbisch Gmünd), Dr. jur., Landrat des Kreises Schwäbisch Gmünd von 1961 bis 1972, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und der Henri-Dunant-Plakette in Gold
  • Matthias Gleitze (* 27. Juli 1946 in Seeburg/Eichsfeld), Dr. phil., Oberstudiendirektor der Alice-Salomon-Schule, Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales in Hannover

Website des Schönborn-Gymnasiums Münnerstadt