Zum Inhalt springen

Hungerbaum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2018 um 12:46 Uhr durch Sk!d (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: +Fernsehbeitrag). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Hungerbaum (bairisch: Hungabam) ist ein geschmückter Baum, der im 21. Jahrhundert traditionell in manchen Regionen Bayerns Paaren in den Garten gepflanzt wird, die trotz siebenjährigen Zusammenlebens noch nicht verheiratet sind. Der Baum wird in der Regel von Freunden des Paares gepflanzt und geschmückt. Ab diesem Zeitpunkt muss das Paar dem Brauch nach am Jahrestag ihrer Beziehung für diese Freunde einen Umtrunk, ein Essen oder eine Feier mit den gleichen Teilnehmern veranstalten. Dies wird so lange fortgeführt, bis das Paar heiratet.[1]

Der Brauch variiert in den verschiedenen Regionen. Zum Teil wird der Hungerbaum mit Gerümpel behängt.[2]

Vergleichbare Bräuche

Weitere Bräuche rund um Hochzeit und Nachwuchs sind der Hochzeitsbaum oder bestimmte Verkehrsschilder.

Bei Hochzeitsbäumen wird dem frisch vermählten Paar im Garten Baum aufgestellt, der das Paar dazu auffordert, innerhalb eines Jahres für Nachwuchs zu sorgen. Er ist ähnlich einem Maibaum geschmückt, er zeigt jedoch als Motiv Dinge wie einen Storch oder eine Kinderwiege. Meist wird ein erklärender Text beigefügt („Dieser Baum bleibt so lange stehn, bis wir von euch ein Kindlein sehn“)

Ist der Nachwuchs dann geboren, so werden "Verkehrsschilder" aufgestellt mit dem Hinweis "Lumpenmacherei" für einen Jungen oder "Bixnmacherei" für ein Mädchen. Pate dabei stehen die bayerischen Worte "Lump" für einen missratenen Jungen und "Bixn" als pejoratives Wort für Mädchen, junge Frau. An den Schildern sind jeweils Büchsen oder Lumpen angeheftet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Chiemsee-Alpenland: Hungerbaum, abgerufen am 7. Januar 2018.
  2. Heimatzeitung: Nach sieben Jahren wilder Ehe – Kennen Sie den Hungerbaum?, abgerufen am 7. Januar 2018.