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Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow

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Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow (*1.4.1873 bei Nowgorod gest. 28.3.1943 in Beverly Hills) war ein russischer Komponist, Pianist und Dirigent.

Rachmaninow studierte 1888 bis 1892 Klavier und Komposition am Moskauer Konservatorium und schloß mit der "Großen Goldmedaille" für Klavierspiel ab (sein Kommilitone Aleksandr Skrjabin erhielt die "Kleine". Schon während seiner Studienzeit komponierte er sein 1. Klavierkonzert, das er später überarbeitete und ihm die Opuszahl 1 gab. Ermutigt durch sein großes Vorbild Pjotr Tschaikowski, der ihm eine überragende Begabung bescheinigte, verlegte sich Rachmaninow ganz aufs Komponieren, bis die Uraufführung seiner 1. Sinfonie aufgrund des ablehnender Haltung des Publikums 1897 eine tiefe Schaffenskrise hervorrief. Rachmaninow, der zeitlebens an seinen Fähigkeiten zweifelte und immer wieder in schwere Depressionen verfiel, fand 1900 Hilfe bei einem der russischen Pioniere auf dem Gebiet der Psychiatrie, Dr. Nikolaj Dahl, der ihm das Selbstvertrauen zurückgab. Rachmaninow begann mit der Arbeit an seinem 2. Klavierkonzert, das heute zu den bekanntesten romantischen Konzerten zählt, und widmete es seinem Arzt.In den folgenden Jahren arbeitet er vornehmlich als Dirigent, u.a. am Bolschoi - Theater und komponiert, sofern seine Zeit es erlaubt. In den Wirren der Oktoberrevolution verläßt er mit seiner Familie Rußland für immer, um sich in den Vereinigten Staaten niederzulassen. Erst jetzt beginnt seine Karriere als Pianist, er wird in Amerika und Europa als Star gefeiert. Tatsächlich war Rachmaninow ein glänzender Pianist mit einer aus heutiger Sicht erstaunlich modernen Auffassung musikalischer Gestaltung. Kompositorisch mag er einer der letzten Romantiker gewesen sein, was ihm heute noch vorgeworfen wird. Seine ersten Werke sind noch ganz dem Idiom Tschaikowskis verpflichtet, später wird seine musikalische Sprache herber und schrickt auch vor klanglichen Rauhheiten, etwa in der 3. Sinfonie, nicht zurück. Immer ist seine Musik tief empfunden, effektvoll und von höchster Meisterschaft geprägt, der zuweilen erhobene Vorwurf ihrer Nähe zur Filmmusik ist unhaltbar, da Hollywood seinen Stil plagiiert hat, und das meistens auch noch schlecht. Ein Krebsleiden setzte seinem Leben, das von der permanenten Sehnsucht nach der russischen Heimat bestimmt war, 1943 ein Ende.

Werke

  • 4 Sinfonien (davon eine als eine Art Zwitterwesen irgendwo zwischen Sinfonie und Kantate: "Die Glocken" für Solostimmen, Chor und Orchester)

Sinfonische Werke: Tondichtungen ("Die Toteninsel" nach Arnold Böcklin) oder sein letztes Werk "Sinfonische Tänze"

  • 4 Klavierkonzerte und die "Rhapsodie auf ein Thema von Paganini" für Klavier und Orchester

Chorwerke mit und ohne Orchester

  • Kammermusik
  • Klaviermusik: 2 Sonaten, Préludes, Etüden, Variationszyklen (hier besonders zu erwähnen die "Corelli-Variationen" und vereinzelte Stücke