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Referrer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Referer ist die Internetadresse der Webseite, von der der Benutzer durch Anklicken eines Links zu der aktuellen Seite gekommen ist (engl.to refer „verweisen“). Der Referer ist ein Teil der an den Webserver geschickten HTTP-Anfrage. Das RFC 2616 (Hypertext Transfer Protocol HTTP/1.1) erklärt den technischen Hintergrund.

Beispiel einer HTTP-Anfrage mit Referer-Übergabe

Die Webseite http://example.org/referring_page enthält einen Link auf diesen Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Referer. Wenn der Benutzer diesen Link in seinem Webbrowser auswählt (anklickt), dann wird eine Verbindung zu dem Webserver aufgebaut, der unter dem Namen de.wikipedia.org erreichbar ist, und fordert von diesem die gewünschte Seite an. In diesem Beispiel sendet der Webbrowser folgende Anforderung in der Syntax des Hypertext Transfer Protocols (HTTP):

GET /wiki/Referer HTTP/1.1
Host: de.wikipedia.org
Referer: http://example.org/referring_page

Welche Angaben in der Anforderung gesendet werden, hängt vom verwendeten Webbrowser und dessen Konfiguration ab. So kann die Übermittlung des Referers in jedem gängigen Webbrowser – mit Bordmitteln oder mit Hilfsprogrammen – abgeschaltet werden.

Was geschieht mit dem Referer?

Der Webserver bzw. sein Betreiber, kann die erhaltenen Angaben auf jede erdenkliche Weise verarbeiten. Praktisch jeder Webserver speichert in einer Protokolldatei eine Zeile je Abruf, in der neben IP-Adressen, Statusangaben und der User-Agent-Angabe, also dem verwendeten Webbrowser, auch der Referer gespeichert wird. Dies dient vor allem der statistischen Auswertung; der Betreiber der Webseite erfährt, welche fremden Webseiten auf seine Seite verweisen. Der Webserver kann aber auch eine vom Referer abhängige Antwort liefern. Manche Bilder lassen sich nur abrufen, wenn der Referer auf der gleichen Website ist; der Betreiber will damit verhindern, dass fremde Seiten die eigenen Bilder einbinden.

Referer-Spam ist eine besondere Form des aggressiven Marketings und wird vor allem von pornografischen Internetangeboten genutzt. Hierbei hinterlässt ein Spambot einen Referer mit dem URL des Angebots auf möglichst vielen Websites. Wenn eine dieser betroffenen Websites ihre Referer veröffentlicht, was besonders bei Weblogs beliebt ist, so befinden sich darunter die Spam-Links zu den Pornografie-Seiten.

Schreibweise

Die korrekte englische Schreibweise lautet Referrer. Der ursprüngliche RFC (RFC 2068) enthielt jedoch versehentlich die falsche Schreibweise Referer und erhebt diesen Wortlaut damit zum Standard innerhalb von HTTP. In Sprachen wie JavaScript wird die korrekte Schreibweise verwendet (hier: document.referrer).