Das Phantom der Oper
Das Phantom der Oper ist ein Roman von Gaston Leroux (französischer Originaltitel Le fantôme de l'opéra), der mehrfach verfilmt wurde und von dem es zwei Bühnenfassungen gibt. Die bekannteste Bearbeitung des Materials stellt das Musical von Sir Andrew Lloyd Webber und Richard Stilgoe dar (englischer Titel: The Phantom of the Opera).
Der Roman
Der Roman wurde im Jahre 1911 veröffentlicht. Schauplatz der Geschichte ist die Pariser Oper im Jahre 1877. Unter dem Gebäude befindet sich tatsächlich ein See, da man beim Ausschachten für das Fundament auf einen unterirdischen Seitenarm der Seine stieß. Auch die im Roman angedeutete Labyrinthhaftigkeit des Gebäudes entspricht den Gegebenheiten. Allerdings ist nicht der Kronleuchter, sondern nur eines seiner Gegengewichte, einmal abgestürzt.
Die Hauptfigur des Romans ist das von Geburt an entstellte musische und technische Genie Erik, das sich auf der Flucht vor der Verachtung der Menschen in den Kellern der Oper häuslich eingerichtet hat. Als O.G. - Operngeist - erpresst er die Direktion und terrorisiert die angestellten Künstler der Oper. Das Drama bricht in dieses fragwürdige Idyll ein, als sich Erik in die begabte, jedoch äußerst naive schwedische Sängerin Christine Daaé verliebt, und deutlich macht, dass er vor nichts zurückschrecken wird, um sie nicht nur für sich zu gewinnen, sondern auch zur neuen Primadonna der Oper zu machen. Noch dramatischer wird es, als Raoul, Vicomte de Chagny und Mäzen der Oper, ebenfalls ein Auge auf die schöne Christine wirft. Die beiden kennen sich aus Kindertagen, und große Gefühle sind bei allen Beteiligten vorprogrammiert.
'Das Phantom der Oper' ist ein klassischer Schauerroman, der dem Charakter des Erik leider nicht viel (offensichtlichen) Charme lassen kann. Erst in den letzten Szenen wird es möglich, sich mit dem Charakter zu identifizieren und mit ihm zu sympathisieren. Nichtsdestotrotz ist dies der Roman, der viele andere Kulturschaffende inspiriert und den Grundstein für eine eigene, sehr lebendige Subkultur von Fans gelegt hat.
Zur Geschichte Eriks vor den Ereignissen in der Pariser Oper, die im Roman nur andeutungsweise angesprochen werden, erschien 1990 ein Prequel von Susan Kay unter dem Titel Das Phantom.
Die Filme
Der Roman wurde mehrfach verfilmt. Kritiker betrachten die zweite Verfilmung, Das Phantom der Oper, als Stummfilm - die erste entstand schon in Deutschland in 1916 - von Carl Laemmles "United Pictures"-Studio aus dem Jahre 1925 als die gelungenste. Die Rolle des Phantoms spielte hier Lon Chaney sen.. Das gleiche Studio versuchte im Jahre 1943 mit einem Tonfilm an diesen Erfolg anzuknüpfen. Der Film nutzte zu weiten Teilen die noch vorhandenen Kulissen des Stummfilms. Claude Rains spielte das Phantom.
1960 drehte eine spanische Gesellschaft eine sehr freie Bearbeitung des Themas unter dem Titel El Fantasma de la Operetta. 1962 nahm sich die auf das Horrorgenre ausgerichtete britische Hammer Films Gesellschaft des Themas an. Eine weitere Verfilmung des Stoffes erfolgte 1974 durch 20th Century Fox, die das Geschehen nach New York verlegte, und die Handlung stark veränderte. Dieser Film wurde als The Phantom of the Paradise herausgegeben. Die Version von 1989, bezeichnenderweise mit Freddy Krueger-Darsteller Robert Englund in der Titelrolle, konzentrierte sich auf das Gewaltpotential des Phantoms. Demgegenüber entstand im selben Jahr als deutsch-französisch-italienisch-US-amerikanische Koproduktion ein TV-Zweiteiler, der die melodramatische Liebesgeschichte in den Vordergrund stellte und fernsehgerecht auf Splatter-Effekte verzichtete. Das Phantom verkörperte hier Charles Dance. 1998 nahm sich der berühmte italienische Horrorfilmregisseur Dario Argento mit Julian Sands in der Hauptrolle des Stoffes an, war jedoch nicht sonderlich erfolgreich an der Kinokasse. Im Jahre 2004 schließlich entstand unter der Regie von Joel Schumacher eine Filmversion, die sich das Musical von Andrew Lloyd Webber zum Vorbild nahm. Hierbei spielte Gerard Butler die Rolle des Phantoms. Ursprünglich sollte es bereits in den frühen 1990er Jahren eine Verfilmung basiert auf dem Musical geben, und zwar mit den Hauptdarstellern der Erstaufführung: Michael Crawford als das Phantom und Sarah Brightman als Christine. Brightman war damals mit Lloyd Webber verheiratet und kurz vor der geplanten Pre-Produktion ging die Ehe in die Brüche und die Verfilmung wurde abgebrochen.
Filmbesetzung und Synchron (Schumachers "The Phantom Of The Opera")
- Phantom: Gerard Butler (Synchron: Uwe Kröger)
- Christine Daaé: Emmy Rossum (Synchron: Jana Werner)
- Raoul: Patrick Wilson (Synchron: Carsten Lepper)
- Meg Giry: Jennifer Ellison (Synchron: Jana Stelley)
- Madam Giry: Miranda Richardson (Synchron: Gabriele Ramm)
- Carlotta: Minnie Driver (Synchron: Jasna Ivir)
- Firmin: Ciaran Hinds (Synchron: Hardy Rudolz)
- Reyer: Murray Melvin (Synchron: Horst Raspe)
- Buquet: Kevin McNally (Synchron: Joachim Kerzel)
- Lefevre: James Fleet (Synchron: Klaus Guth)
- Piangi: Victor McGuire (Synchron: Marcello Ronchietto)
- Andre: Simon Callow (Synchron: Wolfgang Höltzel)
Bühnenbearbeitungen
Die erste Bühnenbearbeitung des Stoffs wurde 1975 von der britischen The Actors Company versucht. Der Erfolg war bescheiden, unter anderem aufgrund der Vielzahl der Nebenszenen.
Die darauf folgende Bearbeitung von Andrew Lloyd Webber ist heute nach Cats eines der weltweit bekanntesten und auch beliebtesten Musicals. Es wurde unter anderem in England, den USA, Österreich, Deutschland und den Niederlanden erfolgreich aufgeführt. Es ist seit dem 9. Januar 2006 das mit bis dahin 7486 Aufführungen am längsten am Broadway gespielte Stück.
Die Liedtexte in englischer Sprache schrieben Charles Hart und Richard Stilgoe sowie ergänzend Mike Batt, die Liedtexte in Deutsch stammen aus der Feder von Michael Kunze.
Die englischsprachige Erstaufführung des Musicals fand am 9. Oktober 1986 am Her Majesty's Theatre in London statt. Die deutschsprachige Erstaufführung wurde in Österreich im Theater an der Wien, in Wien am 20. Dezember 1988 gezeigt. In Deutschland wurde das Stück zum ersten Mal am 29. Juni 1990 im eigens dafür erbauten Theater Neue Flora in Hamburg aufgeführt. In der Schweiz lief es am Musical Theater Messe, Basel am 12. Oktober 1995 zum ersten Mal.
Einige der bekanntesten Musiktitel daraus sind
- Das Phantom der Oper (The Labyrinth Underground, deutsch auch Duett auf dem See)
- Könntest du doch wieder bei mir sein (Wishing You Were Somehow Here Again)
- Denk an mich (Think of Me)
- Engel der Lieder (Angel of Music; in der Hamburger Fassung lautet der Titel Engel der Muse)
- Die Musik der Dunkelheit (The Music of the Night; in der Hamburger Fassung Musik der Nacht)
- Der letzte Schritt (The Point of no Return; in der Hamburger Fassung Von nun an gibt es kein zurück)
Das Musical wurde auch in Niederländisch (Het spook van de opera) von Seth Gaaikema aufgeführt.
Handlung des Musicals
Das Musical beginnt im Jahre 1919, als in der Pariser Oper eine Auktion stattfindet, bei der Requisiten aus vergangenen Tagen versteigert werden. Unter den Bietenden ist auch Raoul Vicomte de Chagny, der sich an seine große Liebe Christine Daaé erinnert, aber auch an die mysteriösen Zwischenfälle, welche die Liebe der beiden auf eine harte Probe gestellt haben.
Zur Versteigerung kommt mit der Losnummer 665 zunächst „eine Spieluhr aus Pappmaché in Form einer Drehorgel. Darauf die Figur eines Äffchens in persischer Tracht, das die Zimbeln schlägt.“. Der Vicomte de Chagny, an den Rollstuhl gefesselt und in Trauer um seine Geliebte Christine, ersteigert dieses Stück aus dem Besitz des Phantoms, welches man in den Kellergewölben der Oper fand, für 30 Franc. Als nächstes wird der Kronleuchter aus dem Zuschauerraum der Oper aufgerufen, bezeichnenderweise mit der Losnummer 666. Um die anwesenden Bieter von der Güte der Reparatur des zerbochenen Leuchters zu überzeugen wird einer Illumination folgend dieser hinauf zur Decke gezogen, und mit einem Rückblick auf die Geschehnisse im Opernhaus im Jahre 1871 beginnt die eigentliche Handlung.
Der Direktor der Oper Monsieur Lefèvre setzt sich zur Ruhe. Monsieur Firmin und Monsieur André sind die neuen Direktoren der Oper. Sie bringen mit dem Vicomte de Chagny einen neuen Mäzen und somit frisches Geld in die Oper. Den Mythos von einem Phantom der Oper halten beide zunächst noch für ein Ammenmärchen. Das Phantom der Oper fordert von der neuen Direktion in einem Brief, welcher von der Ballettmeisterin Madame Giry gefunden wird, für sich die exklusive Reservierung der Loge Nummer 5 mit dem besten Blick auf die Bühne, sowie ein monatliches Gehalt von 20.000 Franc. Unterschrieben sind seine Briefe stets mit „O.G.“ für „Operngeist“. Firmin und André wollen nicht auf diese Forderungen eingehen. Das Phantom ist verärgert über die Missachtung seiner selbst und droht den Direktoren offen mit „Unfällen“ die passieren werden, wenn diese nicht seinen Forderungen nachkommen. Monsieur Lefèvre reist unterdessen nach Australien (in der deutschen Übersetzung Mallorca) ab.
Das Ballettmädchen Christine Daaé ist die Tochter eines schwedischen Geigers. Sie wuchs behütet und ohne größere Sorgen auf. Nach dem Tod des Vaters kommt Christine als Ballettmädchen in der Oper bei Madame Giry unter und bekommt die Chance ihres Lebens, als die Hauptdarstellerin der Oper Hannibal bei den Proben, hervorgerufen durch das Phantom, beinahe durch herabfallende Requisiten erschlagen wird und wutentbrannt davonstürmt. Ihr Auftritt in der Hauptrolle wird zu einem riesigen Erfolg - nicht zuletzt, weil ihr das Phantom der Oper in seinem Incognito nachts als „Engel der Lieder“ (Version in Essen/Stuttgart und Hamburg: Engel der Muse) Gesangsunterricht erteilt hat. Das Ballettmädchen Meg Giry, Tochter der Balettmeisterin, himmelt Christine voller ehrfürchtiger Bewunderung an, fragt sie, wer sie das Singen gelehrt habe. Die naive Christine ist noch immer im Glauben, es wäre der von ihrem Vater geschickte Engel der Muse, dem sie ihre Stimme verdanke. Nach der Vorstellung besucht auch Raoul Christine in ihrer Garderobe und beglückwünscht sie zu ihrem Erfolg. Beide kennen sich noch aus Kindertagen. Raoul, mit dem sie als Kind oft auf dem Dachboden des Elternhauses gespielt hat, erklärt ihr seine Zuneigung. Sie wissen nicht, dass sie dabei vom Phantom beobachtet werden, welches sich ebenfalls in Christine und ihre Stimme verliebt hat.
Nachdem Christine wieder alleine in ihrer Garderobe ist, hört sie erneut die Stimme des Engels der Lieder. Wütend vor Eifersucht offenbart der Engel Christine seine wahre Identität als das Phantom der Oper und nimmt sie in einem leidenschaftlich Duett mit hinab in die Kellergewölbe des Opernhauses. Im Versteck des Phantoms angekommen, singt es für Christine von seiner Liebe zur Musik,zeigt ihr eine Nachbildung ihrer Selbst - eine Puppe im Brautkleid - worauf sie in Ohnmacht fällt. Als sie nach einiger Zeit wieder erwacht, sitzt das Phantom an seiner Orgel und komponiert. Völlig in seine Arbeit vertieft bemerkt es nicht wie Christine sich an ihn heranschleicht. Christine reißt ihm seine Maske herunter. Nach einem Ausbruch von wildem Zorn und Trauer, den Christine mit einem ersten Hauch von Mitgefühl beantwortet, bringt das Phantom sie zurück in ihre Garderobe.
In dem nächsten seiner gefürchteten Briefe an die Direktoren der Oper verlangt das Phantom, dass Christine weiterhin die Hauptrollen singen soll. Doch die Primadonna, Carlotta, setzt durch, dass sie selbst wie geplant die Hauptrolle singt, während Christine den Part eines stummen Pagen übernehmen muss. Das Phantom zeigt sich darüber wenig erfreut und sorgt dafür, dass Carlottas Stimme mitten in einer Arie in ein hässliches Quaken umkippt. Außerdem ermordet es während der Aufführung den Bühnenmeister Joseph Buquet, indem es ihn auf der Bühne erhängt. In der so erzwungenen Pause flüchtet die tief erschrockene Christine mit Raoul auf das Dach des Opernhauses, wo die beiden einander ihre Liebe gestehen. Das Phantom wird Zeuge davon und empfindet dies als Verleugnung und Verrat Christines.
Der zweite Akt beginnt mit einem Maskenball sechs Monate später. Das Phantom ist natürlich nicht eingeladen, erscheint aber trotzdem stilvoll als Roter Tod verkleidet. Es gibt sich zu erkennen und übergibt den Direktoren seine neuste Komposition, „Don Juan, der Sieger“; eine anspruchsvolle und nur schwer verdauliche Oper, die nach seinen exakten Anweisungen zu inszenieren ist - natürlich mit Christine in der Hauptrolle.
Einzig Madame Giry kennt das Geheimnis des Phantoms, das schon von Geburt an mit einer Missbildung im Gesicht leben muss. Das Phantom wurde von seiner Mutter schon mit einer Maske versehen um sein entstelltes Gesicht zu verbergen. Auf einem Jahrmarkt ausgestellt sah Madame Giry ihn zum ersten Mal. Dann, so erinnert sie sich, erzählte man sich, der Entstellte sei verschwunden. Seine Spuren finden sich in Persien wieder, wo er für den Schah ein Spiegelabyrinth erbaute. Wieder verschwindet das Phantom und man hält ihn lange Zeit für tot. Doch Madame Giry traf ihn eines Tages in der Oper wieder. Dies erzählt Madame Giry Raoul.
Wieder stellt das Phantom in Briefen Forderungen an die Direktion, dieses mal bezüglich seiner Oper Don Juan, der Sieger. So soll Christine die weibliche Hauptrolle der Aminta übernehmen, Carlotta lediglich eine Nebenrolle. Raoul und die Direktoren planen, dem Phantom bei ebendieser Oper eine Falle zu stellen: Tritt Christine auf, erscheint auch das Phantom. So werden sie ihn fangen und unschädlich machen. Die nun folgenen Proben zur Oper des Phantoms werden von seiner unsichtaren Präsenz dominiert.
Ängstlich flüchtet Christine auf den Friedhof, zum grab ihres vaters, von dem sie sich Trost erhofft und Hilfe, sich von den Kindheitsträumen zu lösen. Doch auch auf dem Friedhof erscheint erneut das Phantom und versucht sie wieder in seinen Bann zu ziehen. Doch der plötzlich auftauchende Raoul kann schlimmeres verhindern. das Phantom schwört Rache.
Während der Aufführung des ersten Aktes seiner Oper ermordet das Phantom den Hauptdarsteller Ubaldo Piangi und nimmt völlig unerkannt dessen Platz als Don Juan ein. Sein Plan scheint vorerst aufzugehen, denn Christine erkennt zwar, dass ihr Gegenüber in dem leidenschaftlichen Liebesduett keineswegs ein dicker Italiener ist, spielt ihre Rolle jedoch weiter. Erst am Ende des Stückes, als sich das Phantom ihr offiziell zu erkennen gibt, reißt Christine ihm vor aller Augen die Maske herunter. In der Oper entsteht ein großes Durcheinander, welches es dem Phantom ermöglicht zu fliehen und Christine erneut in sein Versteck in den Katakomben der Oper zu entführen. Raoul folgt den beiden mit Hilfe der Ballettmeisterin Madame Giry, doch diese traut sich nicht so tief in die finsteren Keller hinab. Raoul geht also alleine weiter und wird vom Phantom gefangen. Dieses droht nun, Raoul zu töten, wenn Christine nicht bei ihm, dem Phantom, bleibe. Sie reagiert zunächst voller Wut und Abscheu, doch schließlich begreift sie, dass alles, was das Phantom will, Verständnis und Mitgefühl ist. Sie küsst das Phantom und bricht damit den Bann. Tief bewegt, lässt er sie und Raoul gehen.
Als Meg Giry als Erste des wütenden Mobs das Versteck des Phantoms betritt, findet sie jedoch nur noch seine Maske.
Probleme der Übersetzung ins Deutsche
Im englischen Original nennt Christine das Phantom zunächst „Angel of Music“. In der deutschen Übersetzung wurde daraus der „Engel der Muse“ bzw. „Engel der Lieder“. Eine genauere Übersetzung ist jedoch „Engel der Musik“.
Ebenso verhält es sich mit „Music of the Night“, woraus in der ersten deutschsprachigen Fassung „Musik der Dunkelheit“ wurde. In der Hamburger Textversion wurde das dann aber zum treffenderen "Musik der Nacht" korrigiert.
Allgemein bleibt zu vermerken, dass die Synchronisation des Gesanges (im Gegensatz zur Synchronisation der Sprechstimmen) hinter dem Original zurückbleibt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk hier nicht auf den Inhalten sondern einzig und allein in der Synchronität der Lippenbewegung und des Liedtextes. Die Unterschiede sind - sprachlicher Natur - leider unübersehbar.
Unterschiede in den Inszenierungen
Zwar sind, was die Dramaturgie und Sets betrifft, alle internationalen Versionen im Grunde gleich, außer einer ungarischen Version die komplett eigene Sets hat. Dennoch gibt es einige wenige Unterschiede. So ist die Londoner Fassung die einzige Inszenierung, wo in der Szene auf dem Friedhof, als Christine das Phantom für ihren Vater hält, ein Triplett gesungen (Phantom, Christine, und Raoul) wird. In allen anderen Fassungen ist Raoul an dieser Stelle noch nicht auf der Bühne. Es findet nur ein Duett zwischen Phantom und Christine statt.
Der Kronleuchter stürzt, je nach den Gegebenheiten des Zuschauerraums, in unterschiedlichen Bahnen und Geschwindigkeiten herab. In London rutscht er mehr oder weniger langsam herunter, während er sich in den deutschen Versionen sehr schnell zu Boden bewegt.
Änderungen in der Filmfassung
In der Filmversion wurden einige Änderungen vorgenommen. So stürzt der Kronleuchter nicht am Ende des ersten Aktes, also nach "All I ask of you" ab, sondern fast am Ende des Films, nach "Point of no return". Außerdem wurden im Film einige Szenen der Bühnenfassung weggelassen bzw. verschoben. Als Beispiel sind die Proben zu Don Juan zu nennen oder "Notes 2", woraus einige Passagen an anderen Stellen wiederzufinden sind. Dafür wurden im Film neue Szenen eingearbeitet, wie der Schwertkampf zwischen Raoul und dem Phantom auf dem Friedhof. Auch inhaltlich sind geringfügige Diskrepanzen auszumachen. So wird auf der Bühne nicht gesagt, dass Madame Giry das Phantom in die Oper bringt, wie es im Film gezeigt wird. Auf der Bühne berichtet sie Raoul lediglich davon, dass sie vor langer Zeit auf einem Jahrmarkt einen entstellten Mann, der jedoch ein Genie sei, in einem Käfig gesehen habe. Eines Tages sei der geflohen und die Welt hielt ihn für tot, sie aber könne ihn nicht vergessen und behauptet ihn im Dunkeln der Oper wiedergesehen zu haben. Darüber hinaus sind die Charaktere für das Kinopublikum etwas anders konzipiert als die der Bühnenversion. Der auffälligste Unterschied besteht in der "Verjüngungskur", die die Hauptrollen im Film erhalten haben, während Christine auf der Bühne beispielsweise, wie auch im original Roman 21 Jahre alt ist, soll sie im Film erst 16 sein.
Hauptrollen im Musical
- Phantom: Michael Crawford, Steve Barton (im Wechsel)
- Christine Daaé: Sarah Brightman
- Raoul: Steve Barton
- Phantom: Michael Crawford
- Christine Daaé: Sarah Brightman
- Raoul: Steve Barton
- Phantom: Alexander Goebel
- Christine Daaé: Luzia Nistler
- Raoul: Alfred Pfeifer
Deutschsprachige Erstaufführung und Premiere am 20. Dezember 1988 im Theater an der Wien. Ab 9. Juni 1990 im Raimundtheater. Letzte Vorstellung am 30. Juni 1993. Insgesamt 1.363 Vorstellungen und ca. 1,4 Millionen Besucher

- Phantom: Peter Hofmann
- Christine Daaé: Anna Maria Kaufmann
- Raoul: Hartwig Rudolz
- Phantom: Ian Jon Bourg
- Christine Daaé: Janine Kitzen
- Raoul: Michael Shawn Lewis (November 2002 bis Januar 2003)
- Phantom im 3-Monats-Rhythmus: Thomas Borchert, Ian Jon Bourg, Ethan Freeman und Uwe Kröger
- Christine Daaé: Anne Görner
- Raoul: Nikolaj Alexander Brucker

Das erfolgreiche Musical wird seit Herbst 2005 im Colosseum Theater Essen aufgeführt.