Zum Inhalt springen

Evosonic

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2006 um 15:10 Uhr durch 89.51.155.5 (Diskussion) (Einige Sendereihen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Evosonic war ein auf elektronische Tanzmusik spezialisierter deutscher Radiosender, der Ende der 1990er Jahre über Kabel und Satellit zu empfangen war.

Betrieben wurde er von einem Team um DJ Mike S. (Chris-Maico Schmidt) aus Stuttgart sowie Hauptgesellschafter Frank Heitmeyer. Die erste Sendung erfolgte am 1. Mai 1997 aus Köln. Wegen Zahlungsschwierigkeiten verlor evosonic seine Tonnebenträgerfrequenz bei Super RTL und war deshalb ab dem 1. Juni 1998 auch nicht mehr im Kabel zu empfangen, da für die Kabeleinspeisung eine Verbreitung via Satellit erforderlich war. Eine neue Nebenträgerfrequenz konnte relativ schnell bei dem Sender Phoenix gefunden werden, der zu ARD und ZDF gehört. Da aber der WDR für ARD und ZDF die Durchführung des Senders Phoenix betreibt, meinte der WDR, ein Mitspracherecht bei der Benutzung der Tonunterträger zu besitzen - nach dem Einspruch des WDR wurde Evosonic die Nutzung der Tonnebenträgerfrequenz verweigert. Fans von Evosonic unterstellten dem WDR, in dem Sender eine mächtige Konkurrenz heranwachsen zu sehen und ihm die Möglichkeit der Verbreitung nehmen zu wollen. Ohne Satellitenkanal war eine Kabeleinspeisung nicht möglich. Die später genutzte Frequenz war eine Notlösung, die keinen langen Bestand hatte: Der zweite Sendestart erfolgte am 1. November 1998 nach einem Umzug nach München, wo dem Sender eine Frequenz des DSF zur Verfügung gestellt wurde. Gesendet wurde aus einem alten Kasernengebäude auf dem Domagkgelände in München-Milbertshofen. Verhandlungen mit der Telekom um einen Platz im Kabelnetz blieben jedoch erfolglos. Am 1. Oktober 1999 um 15 Uhr wurde der Sendebetrieb endgültig eingestellt.

Evosonic hatte großen Erfolg bei den Hörern, weil es sich nicht den Konventionen des Formatradios unterwarf, sondern seinen Musikredakteuren und DJs, die größtenteils auf eine Gage verzichteten, viel Freiheit ließ. Die Sendungen deckten viele Stilrichtungen im Bereich der elektronischen Musik ab und lieferten hohe musikalische Qualität. Wortbeiträge waren eher rar gesät, Werbung gab es nur wenig. Finanziert werden sollte Evosonic auch durch monatliche Beiträge der Mitglieder des Evosonic-Fördervereins Neukult e.V. Um den Sender darüber hinaus auf eine tragfähige finanzielle Basis zu stellen, hätte mehr Werbezeit verkauft werden müssen, was aber nicht möglich war, da die zum Verkauf nötige Reichweitenanalyse für evosonic nicht zu bezahlen war. Aus diesem Teufelskreis konnte evosonic sich nicht befreien.

Am Ende hatte Heitmeyer laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung einen siebenstelligen DM-Betrag in den Sender investiert.

Als Geschäftsführer und Programmchef von Evosonic Radio nahm Mike S. im Januar 2000 den German Dance Award in der Kategorie "Bestes Medium" entgegen.

Mit der Gründung der evosonic ltd. im April 2004 versuchte der Sender mittels der Sende- und Übertragungstechnik Digital Radio Mondiale erneut on air gehen zu können, stellte dies aber wenige Monate später ein. Laut Aussage von Frank Heitmeyer im September 2005 sind keine weiteren Versuche geplant, evosonic wieder on air zu bringen.

Einige Sendereihen

  • Reload mit Bassface Sascha
  • House au Chocolat mit DJ Lars Behrenroth
  • Boulevard Beatnik
  • Paradise FM
  • Blaue Stunde
  • Backfisch, Techno Classics mit Mike S.
  • Connected mit Thorsten Mesrine & Andy Baar
  • Fluffy Ambient Garden
  • Glissando
  • House Sound of Hamburg mit DJ Lars Behrenroth
  • Ohne Flax
  • Kabelbrand
  • Ad Libitum mit Detlef Keller
  • Cosmium
  • Moorden mit Momo
  • Shake Up

Literatur