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Sky Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Premiere AG
Logo
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Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gegründet 1990
Firmensitz München
Schlüsselpersonen
Mitarbeiter 1.595
Branche Bezahlfernsehen
Veröffentlichungsrichtlinien Am Ende des Geschäftsjahres
Webseite http://www.premiere.de

Premiere ist ein deutsches Medienunternehmen, das hauptsächlich das gleichnamige Bezahlfernsehprogramm betreibt. Die angebotenen Kanäle sind digital (DVB), via Satellit (DVB-S, Astra 19,2°E) und über Kabelanschluss (DVB-C) beziehbar. Premiere besitzt Senderechte in Deutschland und in Österreich, in der Schweiz können ausgewählte Pakete über das Bezahlfernsehen Teleclub bezogen werden.

Gründung und Firmengeschichte

Premiere ging 1990 aus dem ersten deutschen Pay-TV-Sender Teleclub hervor. Sendestart war am 28. Februar 1991. Eigentümer waren zu diesem Zeitpunkt die Kirch-Gruppe, die Bertelsmann AG und Canal Plus.

Im Jahr 1997 verkaufte die Bertelsmann AG ihren Anteil an Premiere an die KirchGruppe. Im selben Jahr startete Premiere sein Digitalangebot. 1999 wurde durch Umstrukturierungen innerhalb der KirchGruppe die KirchPayTV Holding gegründet. Darin verschmolz Premiere mit dem Wettbewerber DF1 zu Premiere World. In der Saison 2000/01 übertrug Premiere erstmals alle Spiele der Fußball-Bundesliga und der UEFA Champions League live.

Im Februar 2002 übernahm Georg Kofler die Geschäftsführung von Premiere. Premiere World wurde in Premiere umbenannt. Zu dieser Zeit schrieb Premiere tiefrote Zahlen. Im Mai des Jahres musste die KirchPayTV-Holding Insolvenz anmelden; im Juli gelang es mit Hilfe der Bayerischen Landesbank und der HypoVereinsbank, die drohende Insolvenz von Premiere abzuwenden.

Die bis dahin parallel zum digital Angebot bestehende analoge Verbreitung wurde am 1. März 2003 endgültigt abgeschaltet, da die Verbreitungsmethode nicht mehr Zeitgemäß und das verwendete Verschlüsselungssystem schon seit längerem kompromitiert war.

Am 19. März 2003 stellte Premiere seine neue Gesellschafterstruktur vor: die Investorengruppe Permira hält zu diesem Zeitpunkt 64,1 Prozent, die Bayerische Landesbank und die HypoVereinsbank jeweils 10 Prozent, Bawag 3,5 Prozent. Die restlichen Anteile hält das Management. Im August 2003 übernahm Georg Kofler weitere 10,37 Prozent Anteile von Permira und erhöhte diese somit auf 20,46 Prozent.

Ein großes Problem für Premiere war lange Zeit das Verschlüsselungssystem Betacrypt, welches schon lange Zeit zu umgehen war. Aus diesem Grund stellte Premiere im Herbst 2003 auf das neue Verschlüsselungssystem Nagravision um. Das System Nagravision galt lange Zeit als unknackbar und konnte nur mittels der sogenannten Card Sharing Methode umgangen werden, bei dem die benötigten Decoderschlüssel über ein tatsächlich bestehendes Abonement aus dem Internet nachgeladen werden mussten. Seit November 2005 konnte die Verschlüsselung mit einer "Cerebro", "Zebra" oder "Didem" genannten Smartcard umgangen werden. Die Software auf der Cerebro-Card ist verschlüsselt und die Funktionsweise noch nicht veröffentlicht. Vom 23. Mai bis zum 14. Juni 2006 war auch die Entschlüsselung per Software Emulator (z.B. Soft-CAM, DBox2,...) öffentlich verfügbar. Am Morgen des 15. Juni wurden diese Möglichkeiten der Entschlüsselung jedoch von Premiere unterbunden.

Jegliche durch Premiere nicht autorisierte Entschüsselung des Programms ist illegal.

Nachdem sich Premiere nunmehr auf das Kerngeschäft konzentrierte und sich aus dem Hardwaregeschäft zurückzog, konnte Georg Kofler für das dritte Quartal 2004 erstmals mit einem Nettoertrag von 15,4 Mio. Euro Premiere wieder in die schwarzen Zahlen bringen. Zudem überschritt man die Grenze von 3 Mio. Abonnenten.

Das Grundkapital der Premiere AG betrug zum Zeitpunkt des Börsengangs im März 2005 70 Millionen. Es ist eingeteilt in 70 Millionen auf den Namen lautende Stückaktien. Die Aktien sind an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Ausgabekurs für die Aktien war 28 Euro. Dadurch konnten Premiere und seine Alt-Aktionäre rund 1,2 Mrd. Euro erlösen. Der Börsengang war 12-fach überzeichnet. Insgesamt wurden 42,1 Mio Aktien und ein Greenshoe von 5,5 Millionen Aktien platziert. Von den angebotenen Premiere-Aktien gingen 70 Prozent an institutionelle Investoren wie beispielsweise Investmentfonds und 30 Prozent an Privatanleger. Premiere-Abonnenten erhielten dabei 75 Prozent ihrer gezeichneten Papiere, die anderen Privatanleger 42 Prozent. Der Streubesitz liegt damit bei über 50 Prozent. Der überwiegende Teil des Emissionsvolumens floss an die Altaktionäre wie die Risikokapitalgesellschaft Permira. Im Unternehmen verblieben 308 Mio Euro. Damit wurde vor allem die Nettoverschuldung von 370 auf unter 100 Millionen Euro zurückgeführt.

Im September 2005 erwarb das Unternehmen die Free-TV- und Pay-TV-Rechte an der UEFA Champions League für drei Jahre ab der Saison 2006/2007. Dieser Schritt sorgte für Aufsehen unter den Fußballfans und Vereinen, welche die zeitnahe Übertragung im freien Fernsehen gefährdet sehen. Im November 2005 wurden drei HDTV-Programme (Hochauflösendes Fernsehen) eingeführt.

Am 21. Dezember 2005 verlor Premiere die Ausschreibung für die Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga für drei Spielzeiten ab der Saison 2006/2007 an das Konsortium Arena, was einen großen Rückschlag für das Unternehmen bedeutet. Das Konsortium Arena erhielt die Rechte mit ihrem Gebot durch eine Ausstrahlung der Bundesliga-Zusammenfassung im Free-TV in der ARD-Sportschau (diese ist jetzt 20 Minuten später im Vergleich zu der vorherigen Rechte-Saison zu sehen). Premiere hingegen favorisierte ein Rechtemodell, das eine spätere Bundesliga-Zusammenfassung erst im Aktuellen Sportstudio des ZDF enthielt. Premiere bot der DFL für die Arena-Variante nur 15.000 Euro, Arena allerdings 220 Millionen Euro, was das Gebot für die Premiere-Variante um ca. 80 Millionen Euro unterbot. Die DFL sah allerdings die Gewährleistung der Ausstrahlung in der ARD für so wichtig an, dass auf dieses zusätzliche Geld verzichtet wurde. An diesem Tag verlor die Premiere-Aktie über 40 Prozent Ihres Wertes.

Aktuell hat Premiere rund 3,4 Millionen Abonnenten. Die weitere Entwicklung der Abonnentenzahlen ist nach dem Verlust der Bundesligarechte unklar. Gleiches gilt für die Entwicklung des Aktienkurses.

Am 23. Dezember 2005 verkündete Premiere den Verkauf der Tochter Creation Club (CC) an die EM.TV AG. Laut Premiere handelt es sich um eine strategische Entscheidung, die nichts mit den Bundesligarechten zu tun habe. Durch den Verkauf reduziert sich die Belegschaft von Premiere um rund 10%. Der Bezahlfernsehsender beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter. Die 120 Angestellten von CC würden von Plazamedia, einer hundertprozentigen Tochter der EM.TV übernommen, teilten EM.TV und Premiere zuvor mit.

Am 7. März 2006 hat das Landgericht München festgestellt, dass etliche Passagen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gegen gesetzlichen Bestimmungen verstoßen. Die Richter bemängeln, dass es dem Vertragstext nach erlaubt wäre das Programmangebot nicht nur zu erweitern sondern auch zu kürzen oder anders als bestellt zusammenzusetzen. Des Weiteren erklärten die Richter eine umstrittene Klausel bzgl. Preiserhöhungen für nichtig. Sie vertreten die Ansicht, dass der Sender keine Laufzeiten bis zu 24 Monaten anbieten dürfe, wenn er deren Stabilität (Preis & Programm) nicht gewährleisten könne. Dieses Urteil gewinnt insbesondere an Brisanz durch die verlorenen Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga an Arena und ein mögliches außerordentliches Kündigungsrecht seitens der Kunden.

Der Schwerpunkt des Premiere-Programmangebotes liegt im Film- und Sportbereich. Erweitert wird das Angebot durch Themenkanäle von Drittanbietern wie z. B. dem Discovery Channel, SciFi, 13th Street und weiteren. Ebenfalls hat Premiere ein digitales Radioangebot, Premiere MusicStudio, das in Kooperation mit dem Anbieter MusicChoice betrieben wird.

Am 19. Mai 2006 kündigten Premiere und die Deutsche Telekom an, über IPTV ab der Saison 2006/2007 die Fußball-Bundesliga zu übertragen. 3 Millionen Zuschauer sollen den neuen Dienst empfangen können. Vorraussichtlich wird dieser Dienst in unterschiedlichen Qualitätsstufen über VDSL und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch über ADSL2+ empfangbar sein. Eine Ausstrahlung des IPTV-Signals über DVB-S und DVB-C war ebenfalls angedacht. Am 7. Juni 2006 erklärte die Telekom jedoch auf die Ausstrahlung per DVB-S und C zu verzichten.

Programme

Fernsehen

Folgende Programme bietet Premiere zur Zeit in Deutschland und Österreich an:

  • Premiere Start (Schnupperkanal, bunte Mischung aus allen Paketen, nur in Deutschland)
  • Premiere Austria (ähnlich wie Premiere Start, Sondersendungen wie österrische Bundesliga, nur in Österreich)
  • Premiere Film (reformiert zum 1. Oktober 2005)
    • Premiere 1 (Aktuelle Spielfilme, Neustarts)
    • Premiere 2 (Premiere 1 um eine Stunde zeitversetzt)
    • Premiere 3 (Vortagswiederholung von Premiere 1)
    • Premiere 4 (Aktuelle Serien in Deutscher Erstausstrahlung, Spezialprogrammierung)
    • Premiere 5 (Action, Komödien und Erotik für vorwiegend männliches Publikum)
    • Premiere 6 (Klassiker der 70er, 80er und 90er Jahre)
    • Premiere 7 (Programmkino für anspruchsvolle Cineasten)
    • Disney Channel (Serien und Spielfilme aus dem Disney-Archiv)
  • Premiere Sport
    • Premiere Sport Portal (seit dem 4. Juni 2005, vorher Premiere Sport 1 und 2, auch einzeln via Direkt)
    • Premiere Fußball live (abonnierbar zu jedem Paket außer Premiere Start, Champions League, Europäischer Fußball, WM live)
  • Premiere Thema (ehem. "Plus")
    • Discovery Channel (Dokumentationen aus allen Bereichen)
    • Discovery Geschichte (seit 31. März 2005) (Geschichtsdokumentationen Schwerpunkt Deutschland)
    • Focus Gesundheit (seit 1. Juni 2005, gemischte Dokumentationen und Magazine, Lifestyle)
    • Animal Planet (Tierdokumentationen, überwiegend amerikanische Formate)
    • SciFi ( Schwerpunkt Science Fiction )
    • 13th Street (Serien und Spielfilme aus dem Universal-Archiv, Schwerpunkt Action)
    • MGM (Spielfilmklassiker aus dem Metro-Goldwyn-Mayer/MGM-Archiv)
    • Premiere Nostalgie (Klassiker von den Anfängen des Films bis ca. Anfang der 70er)
    • Premiere Krimi (Krimi Serien und TV-Filme überwiegend deutsche Produktionen)
    • Premiere Serie (Klassische Serien)
    • Junior (Gewaltfreies Kinderprogramm, ab 20 Uhr Junior XL mit Animes)
    • Jetix (seit 10. Juni 2005, vorher "Fox Kids", vorwiegend Animes)
    • Hit24 (Gemischtes Programm von Klassikern der 60er bis heute, Zielgruppe Ü20)
    • Classica (Klassische Musik)
    • Beate-Uhse.TV (Softerotik täglich ab 20 Uhr)
    • Premiere Music Studio (Siehe Radio)
  • Premiere Win (seit 31. Juli 2005, Call-in-Formate, Pferderennen, in allen Paketen enthalten)
  • die Pay-per-View-Kanäle:
    • Premiere Direkt (aktuelle Spielflme ca. sechs Monate vor Premiere 1, Sportsendungen)
    • Premiere Erotik (Softerotik, rund um die Uhr abrufbar)
    • Der Container Exklusiv 24 Stunden live (Bis 5. Juni 2006)
    • Blue Movie / Vollerotik
  • Video-on-Demand-Service (Filme auf Abruf, 24 Stunden verfügbar):
    • Premiere Direkt+, bis zu 30 Spielfilme (aktuelle Auswahl) rund um die Uhr abrufbar, "virtuelle Videothek"
  • Premiere HD (HDTV-Sender)
    • Premiere HD Film
    • Premiere Philips HD Sport
    • Discovery HD (Dokumentationen)

Seit Ende 2005 bietet Premiere auch sogenannte "Auslandsprogramme" an. Diese werden aber nicht über den normalen Transponder des Premiereprogramms (Astra 19,2 Grad Ost) gesendet, sondern über Astra 3A (23,5 Grad Ost). Premiere bietet den Kunden direkt Multifeed-Empfang an, der 2 LNBs inkl. Multifeedhalter beinhaltet. Kosten 19,95 EUR.

  • Premiere Italien (nur über Astra 23,5° Ost)
  • Premiere Türkei (nur über Astra 23,5° Ost)
  • Premiere Russland (nur über Astra 23,5° Ost)

Radio

  • Premiere Music Studio (in Zusammenarbeit mit dem englischen Pay-Radio-Anbieter Music Choice)
    • UK Hits
    • Soft Rock
    • Rock n Roll
    • Hard Rock
    • Rock Hymnen
    • Deutsche Charts
    • Schlager
    • 70er
    • 80er
    • Love Songs
    • Jazz
    • Dinner Party
    • Klassik
    • Country
    • 90er
    • Soul Classics
    • Blues
    • Reggae
    • R&B/Hip Hop
    • Dance
    • Special Event

Premiere Music Studio ist im Paket Premiere Thema enthalten oder kann einzeln abonniert werden

Siehe auch

d-box, Fernsehen, Bezahlfernsehen, Set-Top-Box

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