Zum Inhalt springen

Sebastiano Ricci

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2006 um 12:19 Uhr durch 84.148.254.233 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Gottvater erscheint Moses im brennenden Dornbusch; entstanden um 1695 - 1700 (Staatliche Museen Kassel, Galerie Alte Meister)

Sebastiano Ricci (getauft 1. August 1659 in Belluno; † 15. Mai 1714 in Venedig) war ein italienischer Maler. Er gilt als wichtigster venezianischer Maler seiner Zeit.

Er war auch sehr viel außerhalb Venedigs tätig, etwa in Turin, Parma oder London. Für Wien ist er wegen eines Altarbildes in der Karlskirche, vor allem aber wegen der Blauen Stiege in Schloss Schönbrunn wichtig.

Joseph I. damals Kronprinz, holte Ricci 1702 zum Ausmalen des Speisezimmers. Es gilt als das erste selbständige (=nicht von Stuck eingerahmte) Deckengemälde im österreichischen Raum. Joseph ist als Tugendheld dargestellt, der zur Krönung durch den Lorbeerkranz schreitet. Durch die späteren Umbauten unter Maria Theresia wurde aus dem Speisesaal ein Stiegenaufgang. Der Name Blaue Stiege kommt vom Himmelsblau des Freskos.

Mitte der 90er Jahre entdeckte man durch einen glücklichen Zufall eines der Frühwerke Riccis: der Brief eines englischen Touristen, der im 17. Jahrhundert Venetien bereiste, beschrieb zwei bis dato nicht bekannte, mit Fresken von Ricci bemalte Salons in der Villa Giovanelli in Noventa Padovana, Padua. Dank des glücklichen Umstandes, daß diese Fresken weiß übertüncht wurden, sind sie heute, nach ihrer vollständigen Freilegung und Restaurierung, in einem sehr guten Zustand.

Riccis Auffassung ist ganz anders als etwa Pozzos, des führenden Theoretikers der Perspektivmalerei seiner Zeit. Auf extreme Verkürzungen und Quadraturmalerei wird verzichtet, dafür sind die Figuren extrem untersichtig.

Commons: Kategorie:Sebastiano Ricci – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien