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Seemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Seeleute nannte und nennt man Menschen, die ihren Arbeitsplatz auf Schiffen haben, die über die Meere der Erde Güter und / oder Passagiere von einem Land in ein anderes bzw. von einem Hafen in einen anderen transportieren. Das Arbeitsverhältnis von Seeleuten auf Schiffen unter Deutscher Flagge ist heute durch das Seemannsgesetz geregelt. Des weiteren wird das Tun der Tätigkeiten eines Matrosen umgangssprachlich auch als "Matroserei" bezeichnet. Italienische Seeleute wurden wegen ihrer auffallenden Locken und ihrem Akzent jahrhundertelang als Lumpeys bezeichnet.

Dienstgrade

Kapitän (auch Captain, Master)

Kapitän an Bord eines Schiffes ist ein Nautiker, der durch schulische Ausbildung sein nautisches Patent erworben hat, dieses zuerst mindestens ein Jahr lang als nautischer Wachoffizier und danach entweder ein Jahr als Erster Offizier oder weiterhin zwei Jahre als nautischer Wachoffizier ausgefahren hat. Als rechtlicher Vertreter des Reeders leitet er den gesamten Schiffsbetrieb und trägt dafür die Verantwortung. (Handelsschifffahrt)

Maschineningenieur / Leitender Ingenieur (auch Chief Engineer, kurz: Chief genannt an Bord)

Der Chief ist nach dem Kapitän die zweitwichtigste Person im Schiffsbetrieb. Er ist verantwortlich für die Maschinenanlage und alle technischen Angelegenheiten an Bord.

Nautischer Wachoffizier (1., 2., 3. oder 4.)

Der nautische Wachoffizier hat ein Patent zum Führen einen Seeschiffes erworben. Mit seiner Wachtätigkeit auf der Brücke ist er für die Sicherheit des Schiffes und des umliegenden Verkehrs verantwortlich. Ausgebildet wird heute nach dem internationalen STCW 95 Standard für die internationale Seefahrt. Während der 1. Offizier für Ladung und die Besatzung zuständig ist, ist der 2. in der Regel für die Sicherheit, Brandabwehr und Rettung sowie Navigation zuständig.

Maschinenpersonal

  • Ingenieur / Engineer: Er untersteht direkt dem leitenden Ingenieur
  • Elektriker
  • Schiffsmechaniker: mit Kombinationsausbildung für Vollmatrose und Motorenwart
  • Oiler, Wiper: Schmier und Reinigungskräfte sowie Assistenten für Wartungs-, Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten

Deckspersonal / Deckshands

  • Bootsmann: Er untersteht direkt dem 1. nautischen Offizier und koordiniert die Arbeiten an Deck und im Laderaum.
  • Schiffsmechaniker: Als Vollmatrose und Motorenwart untersteht er u.a. dem Bootsmann.
  • Vollmatrose/Fachkraft/Rating/Able Bodied Seaman (Leichtmatrose mit einjähriger Fahrzeit), er muss steuern und rudern können.
  • Leichtmatrose/Ordinary Seaman (Matrosenlehrling vor der Prüfung)
  • Azubi/Moses/Cadet: Auszubildender oder Praktikant

Matrose (von mittelhochdeutsch mazgenoze, zusammengesetzt aus Mahl + Genosse; Schiffsjunge) ist ein Angehöriger einer Schiffsbesatzung des untersten Ranges.

  • In der Handelsmarine wurde bis 1982 ein Seemann nach Beendigung der dreijährigen Lehrzeit als Matrose bezeichnet. Die Ausbildung zum Matrosen wurde in Deutschland durch das Berufsbild des Schiffsmechanikers ersetzt. Noch gängige Bezeichnungen für Matrosen sind OS (ordinary seaman, Leichtmatrose) und AB (able seaman, Vollmatrose).
  • In der Deutschen Marine ist ein Matrose der unterste Mannschaftsdienstgrad. Aufgrund der verschiedenen Tätigkeitsbereiche in der Marine muss ein Matrose nicht notwendigerweise eine seemännische Ausbildung oder Verwendung haben. Die Abkürzung ist Matr. Die typische Uniform besteht u.a. aus einer weißen Bordmütze und einem weißen Matrosenhemd mit blauem Exerzierkragen.

weitere Seeleute

Schiffsbesatzung

Stichworte

Literatur

Zum Los der Seeleute in der beginnenden Neuzeit siehe den literarischen Bericht von Heinrich Hasebeck in dem von Andreas Venzke herausgegebenen Buch Gasparan oder Die letzte Fahrt des Francis Drake (Benziger-Verlag, Zürich 1996, ISBN 3-545-36531-X).