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Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Mexiko 2018

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Bundeswahlen in Mexiko 2018 (Elecciones Federales en México 2018) sind für den 1. Juli 2018 anberaumt. An dem Tag finden in Mexiko Kommunal-(Bürgermeister und Senatoren), Regional- (Gouverneure der Bundesstaaten) und nationale Wahlen statt.

Die Wahlen werden als die größten in der mexikanischen Geschichte bezeichnet. Insgesamt werden 3406 Ämter neu besetzt. Die Wahl wird die blutigste in der Geschichte Mexikos sein. Bis zum 26. Juni 2018 wurden 130 Politiker im Laufe des Wahlkampfs ermordet und die meisten gehörten den Oppositionsparteien an. Außerdem wurden mehr als 500 Anschläge ohne tödlichen Ausgang registriert. Während der letzten Präsidentschaftswahl 2012 waren „nur“ neun Morde an Politikern registriert worden. Mexiko wird zur Zeit von einer massiven Gewaltwelle heimgesucht. Im Jahr 2017 wurden im Land mehr als 29.000 Tötungsdelikte verübt und weitere 36.000 Menschen gelten außerdem als verschwunden.[1][2]

Wahlen

Unterhalb der Bundesebene werden am gleichen Tag gewählt:

Hintergrund

Der Wahlkampf in Mexiko ist von Gewalt im ganzen Land begleitet. In den ersten Monaten des Jahres 2018 stieg die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent, was mit der Unsicherheit über den Wahlausgang in Zusammenhang gebracht wird. Seit Ende September 2017 wird im Schnitt alle vier Tage ein Bürgermeister, ein Kandidat, Kampagnenmanager oder Parteifunktionär ermordet. Politisch Aktive auf lokaler Ebene sind besonders von Gewalt betroffen. In den Bundesstaaten Veracruz, Guerrero, Oaxaca oder Michoacán ist die Wahrscheinlichkeit von Gewalttaten besonders hoch.[3][4][5]

Präsidentschaftskandidaten

Koalition „Alle für Mexiko“ (Todos por México) (PRI, PVEM und Nueva Alianza)

Die Koalition nominierte José Antonio Meade Kuribreña (PRI). Er war Finanzminister, Sozialminister, Außenminister und Energieminister in der Regierung Peña Nieto und davor Finanzminister in der Regierung Calderón.

Koalition „Für Mexiko an die Front“ (Por México al Frente) (PAN, PRD und MC)

Die Koalition nominierte Ricardo Anaya Cortés (PAN); er war Parteipräsident der PAN.

Koalition „Zusammen schreiben wir Geschichte“ (Juntos Haremos Historia) (MORENA, PT und PES)

Die Koalition nominierte Andrés Manuel López Obrador (MORENA). Er war Regierungschef des Bundesdistrikts (D.F.) Mexiko-Stadt.

Unabhängig

Als unabhängiger Kandidat tritt Jaime Rodríguez Calderón, früherer Gouverneur des Bundesstaates Nuevo León an.

Einzelnachweise

  1. Enrique Anarte: Wahlkampf in Mexiko: Tödliches Risiko für Kandidaten. Deutsche Welle, 26. Juni 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
  2. Bereits 130 Politiker im mexikanischen Wahlkampf getötet. Deutsche Welle, 26. Juni 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
  3. tagesschau.de: Kriminalität in Mexiko: Tod im Wahlkampf. Abgerufen am 28. Juni 2018 (deutsch).
  4. Organisierte Kriminalität: Vor der Wahl ermordet die Mafia in Mexiko mehr als 100 Politiker – „Mexiko ist eine Mafiokratie“. (handelsblatt.com [abgerufen am 28. Juni 2018]).
  5. Deutsche Welle (www.dw.com): Wahlkampf in Mexiko: Tödliches Risiko für Kandidaten | DW | 26.06.2018. Abgerufen am 28. Juni 2018.