Antonio Vivaldi
![]() |
Antonio Vivaldi (* 4. März 1678 in Venedig, † 28. Juli 1741 in Wien) italienischer Komponist.
Antonio Vivaldi wurde während eines Erdbebens als ältestes von sechs Kindern geboren.
Vater war der Barbier und späterer Cellist Gian Battista, seine Mutter war Camilla Calicchio. Von früher Kindheit an zeigte er Musikbegabung (Violine und Cello), die vom Vater stark gefördert wurde. Er hatte aber auch eine angeschlagene Gesundheit (Asthma).
Antonio Vivaldi entschloss sich erstaunlicherweise (wahrscheinlich auch wegen seiner frommen Mutter) zu einem Leben als Geistlicher, nicht als Musiker. Aufgrund seiner Krankheit absolvierte er sein nicht sehr gutes Theologiestudium bei zwei benachbarten Priestern und erhielt im Alter von 25 Jahren die Priesterweihe. Aufgrund seiner Haarfarbe wurde er „der rote Priester“ genannt.
Seine Gesundheit ließ es nicht weiter zu, das Messopfer darzubringen, deshalb bekam er schon im gleichen Jahr als Ausgleich die Stelle des Maestro di violino eines berühmten Orchesters eines Mädchenkonservatoriums, dem er auch noch lange verbunden blieb. Dort entstand, wohl meist als Unterrichts- und Gebrauchsliteratur für den Gottesdienst, der größte Teil seiner zahlreichen Violinkonzerte und –Sonaten. 1713 fing er an, auch Vokalmusik zu machen, dabei komponierte er gute, bis heute aber eher unbekannte Werke – alle mit Frauenstimmen. Der Konzertzyklus „La stravaganza“ erschien 1714 und war sein Durchbruch, er wurde international berühmt.
Bis 1729 erschienen 12 Opera (Werke), dabei sein wohl berühmtestes Werk „Die vier Jahreszeiten“, die alle in Amsterdam gedruckt wurden. Zu jedem Konzert der „Vier Jahreszeiten“ gibt es ein Gedicht von Vivaldi selbst. Danach folgten weitere Opern, z.B. „Orlando furioso“ (1727), „Griselda” (1735). Vivaldi brachte die Solokonzerte als Hauptform des Hochbarocks auf.
Zwei Jahre später wurde er zum „Maestro di concerto“ berufen, aber er hatte sich schon einen anderen Musikstil gewidmet: der Oper.
Nach Streitigkeiten in Venedig wechselte er 1718 nach Mantua, wo er hauptsächlich als Intendant und Opernkomponist arbeitete. Nach 1721 hielt er sich mehrmals in Rom auf, spielte auch zweimal vor dem Papst und erhielt viele Aufträge für Opern- und Kirchenmusik. 1726 kehrte er als musikalischer Leiter des Teatro S.Angelo in seine Heimatstadt Venedig zurück. Dort wurde er, sowohl als Komponist, wie auch als Geigenvirtuose zur lebenden Legende und zum >>Wallfahrtsziel<< für viele Musiker ganz Europas.
Zur gleichen Zeit setzte aber ein Stilwandel, weg vom Barock zum „style galant“ ein, der Vivaldi immer unattraktiver machte. Deshalb zog er mit 63 Jahren noch nach Wien, seine Gesundheit war aber schon so schlecht, dass er einen Monat nach seiner Ankunft, am 28. Juli 1741, starb. Der vorher bekannteste Musiker Europas starb völlig unbeachtet von der Musikwelt und wurde in einem Armengrab begraben. Die starke Ausdruckskraft mit einfachen Mitteln und die barocke Expressivität machten ihn bekannt, ließen ihn aber nach 1730 in ziemliche Vergessenheit geraten.
Insgesamt komponierte Vivaldi 50 Opern, 220 Violinkonzerte, mehrere Oratorien und viele andere Werke.
Erst nach 1940 begann die Wiederentdeckung seiner Werke.